Ans andere Ende der Welt - Patagonien und Antarktis

  • Flugtage sind immer etwas langweilig, da müsst Ihr jetzt durch...


    Tag 15 (18.01.13) - Ushuaia


    Die nächste Episode unserer Reise stand bevor – es ging nach Ushuaia. Die Nacht war noch lauter als die Nacht davor, aber man ist im Urlaubsmodus und steckt das eine oder andere klaglos weg. Ein letztes Frühstück, eine herzliche Verabschiedung (vor allem von der Tochter), eine Taxifahrt später und wir waren am Flughafen. Dort ging alles glatt (wieder keine Gebühr für's Übergepäck bezahlt). Der Flug startete 15 Minuten früher und war zusätzlich noch sage und schreibe eine halbe Stunde früher in Ushuaia. Auch das Gepäck kam sehr schnell und eine kurze Taxifahrt später waren wir bei Alamo. Zwei Minuten zu spät – 3 ½ Stunden Mittagspause. Den kleinen Schock bekämpften wir mit einem Eis, danach suchten wir uns ein Taxi, welches uns zu unserem Hotel brachte. Immerhin kannten wir dadurch den Weg zum Hotel ;-).


    Wir konnten auch sofort einchecken und waren mit unserem Hotelzimmer sehr zufrieden. Dann erkundeten wir ein wenig die Gegend.







    Gegen 16:00 Uhr brachte uns ein weiteres Taxi nach Alamo zurück, wo wir sehr radebrechend unseren nächsten Mietwagen bekamen – einen Chevrolet Aveno, nur 8600 Kilometer gelaufen und erstklassig in Schuss – wir waren mehr als zufrieden!


    Im nahegelegenen großen Supermarkt gingen wir ausführlich shoppen und ließen uns auf dem Hotelzimmer Kartoffelsalat, Würstchen und Sandwich sehr schmecken. Das Wetter verschlechterte sich zwar, aber wir waren guter Dinge, dass der Regen bis morgen aufhört, denn schließlich möchten wir den National parque Tierra del Fuego erkunden!

  • Ich habe es endlich auch geschafft, wieder kommplett hinterher zu reisen, da ich ja wegen meiner eigenen Reise ein wenig unterbrechen musste.


    Das sieht schon toll aus in der Gegend. Da bekomme ich schon mal Lust drauf, dort hinzufahren.


    Zwei Minuten zu spät – 3 ½ Stunden Mittagspause.

    :schreck: Das ist ja wohl nicht wahr? Wie krass ist das denn?

  • Tag 16 (19.01.13)


    Grau in grau startete der Tag. Wir ließen uns aber nicht entmutigen und starteten den Tag mit einem leckeren Frühstück. Gegen 9:00 Uhr machten wir uns dann auf der staubigen Routa 3 auf, den National parque Tierra del Fuego zu erobern.



    Aber erst einmal war Schlangestehen am Eintrittsbüdchen angesagt, denn vor uns waren schon 3 Busse angekommen. Etwas später hielten wir ein lustiges Faltblättchen mit den Wanderungen des Parks in den Händen und fuhren los. Wir wollten antizyklisch vorgehen und fingen daher am letzten Ziel des Parks, an der Lapataia Bay, an. Kaum stiegen wir, stürzten sich die Mücken auf uns, d.h. auf mich. Um es vorwegzunehmen: knappe 8 Mückenstiche habe ich abbekommen, aber immerhin hat es keine Mücke überlebt....






    Auch sonst war der Park nur „nett“. Eine kleine Wanderung zu einer (tatsächlich noch) einsamen Bucht führte durch die kleinen Wäldchen und einer fast moorartigen Landschaft, die entfernt an die Eifel erinnerte. Dabei war es windstill und schwül – und erwähnte ich die Mücken schon ;-)? Aber jede schöne Wanderung geht einmal zu Ende und wir fuhren zum nächsten „Hike“, die knapp 15 Minuten zum Lago negra und wieder zurück. Danach schauten wir noch am Roca Lake vorbei, der uns wirklich gut gefiel. Aber auch hier reichte unser Enthusiasmus lediglich für eine Bank mit Blick auf dem See.





    Als letztes schauten wir bei der Zaratiegul Bay vorbei. Hier kam die Sonne raus und ein leichter Wind vertrieb die Mücken, so dass uns hier sehr gut gefiel.




    Danach reichte uns der Park jedoch und wir fuhren ins Hotel zurück, um uns etwas auszuruhen.


    Da wir unseren Freunden, die gemeinsam mit uns in die Antarktis fahren wollten, versprochen hatten, sie abends vom Bus aus Chile kommend abzuholen, machten wir uns am späten Nachmittag auf, big city Ushuaia zu erkunden. Ein Parkplatz war schnell gefunden, und wir schlenderten am Ufer entlang und dann durch die Einkaufszone. Irgendwann trieb uns der Durst in eine Bar, wo wir ein Bier und einen Milchshake tranken. Danach hieß es warten, bis der Bus eintrudelte. Die Freude und die Erleichterung, dass alles geklappt hatte, war groß.


    Nachdem wir die beiden in professioneller Taximanier ;) zu ihrem Hotel gebracht hatten, gingen wir noch eine Kleinigkeit im Supermarkt einkaufen und beendeten den Tag.




    • Offizieller Beitrag

    – 3 ½ Stunden Mittagspause


    Wird Ihr nicht zu früh angekommen, wären es nur noch 2,75 Stunden gewesen. ;te:
    Was sind das denn für Pausen? :EEK:


    Und dann noch der Angriff der Mücken. Immerhin, unter hohen Verlusten wurde der Gegner vernichtend geschlagen. :gg:

  • Was sind das denn für Pausen? :EEK:


    Und dann noch der Angriff der Mücken. Immerhin, unter hohen Verlusten wurde der Gegner vernichtend geschlagen. :gg:


    Südamerikanische :gg: . Wohlgemerkt - wir haben bei Alamo und nicht bei einem Krauter gebucht.


    [quote='lor-mon','index.php?page=Thread&postID=719605#post719605']
    Was sind das denn für Pausen? :EEK:


    Und dann noch der Angriff der Mücken. Immerhin, unter hohen Verlusten wurde der Gegner vernichtend geschlagen. :gg:


    Genau ;;NiCKi;:

  • Tag 17 (20.01.13) - Ushuaia


    Der Morgen begann mit einer bösen Überraschung – Andrea hatte sich gestern etwas eingefangen (Milchshake!) und mit Durchfall zu kämpfen. Keine gute Voraussetzung für unsere geplante Bootstour auf dem Beagle-Kanal. So entschieden wir uns schweren Herzens, dass ich die Tour alleine machte. In Ushuaia angekommen konnte ich die MS Delphin begrüssen, die vor ihrem Zeitplan bereits in Ushaia festgemacht hatte.



    Die 2 ½ stündige Schiffsfahrt war eine nette Kaffeefahrt (ohne Kaffee). Zu bestaunen gab es Seehunde und Kormorane sowie den Leuchtturm. Keine große Sache, dafür aber – wenn der Wind von der falschen Seite kam – sehr übelriechend. Dass Andrea nicht mitgefahren ist, war eine weise Entscheidung!










    Außerdem hatte man noch einen ganz guten Blick auf die landenden und startenden Flugzeuge.




    So richtig gut ging es Andrea immer noch nicht, so verschoben wir die geplante Autotour auf morgen und machten es uns auf dem Zimmer mit Schonkost gemütlich. Und ein netter Sonnenuntergang war auch noch drin.





  • Heute ein Bericht (fast) ohne Fotos....



    Tag 18 (21.01.13) – Ushuaia – Richtung Falkland


    Heute war der große Tag – die MS Delphin wartete auf uns und unser großes Antarktis-Kreuzfahrt begann! Wie schon fast üblich bin ich morgens zum Sonnenaufgang aufgestanden – es war sehr lohnend!







    Danach zog es sich aber sehr schnell zu und die Wolken hüllten immer mehr Berge ein. Andrea ging es leidlich und so fiel das Frühstück recht schmal aus.


    Packen und Auschecken ging dann sehr schnell, so dass wir schon um 9:15 Uhr unterwegs waren. Wir wollten ein wenig auf der Routa 3 fahren und die Landschaft genießen. Nach einer kurzen Polizeikontrolle am Stadtausgang schraubte sich die Straße dann auch recht malerisch langsam in die Höhe. Gleichzeitig fielen die Wolken allerdings immer tiefer und sehr schnell begann es zu regnen. Die Aussicht war somit gleich null und nach einer Stunde hatten wir genug und drehten. Fotos haben wir keine gemacht.


    Wieder in Ushuaia angekommen bemerkten wir aus den Augenwinkeln ein recht großes Einkaufszentrum und stoppten kurzentschlossen. Die Shopping mall war trotz der Größe recht übersichtlich. In einem Café tranken wir einen leckeren Cafe con leche mit zwei Croissants, als Sandra und Sigrid vorbeikamen. Wir unterhielten uns ein Stündchen, dann wurde uns die Luft in der Mall zu schlecht und wir fuhren zum Parkplatz am Hafen, wo wir die restliche Zeit bis zum Einchecken mit Schlafen, lesen und spielen verbrachten.


    Pünktlich zum Start hörte es dann auf zu regnen. Andrea wurde mit den beiden Koffern zum Zollhäuschen gebracht, während ich den Mietwagen zurückgab. Natürlich war der Mietwagentype wieder nicht da (obwohl die Mittagspause schon um war), aber nach einem kleinen Weckruf per Handy erschien er dann wenige Minuten später. Wiederum wenige Minuten später war alles soweit erledigt und ich machte mich zu Fuß auf zum Hafen.


    Beim Zoll und bei der Immigration wurden wir durchgewunken. Am Schiff angekommen wurde unser Gepäck entgegen genommen und wir konnten einchecken. Entgegen meinen Erwartungen ging alles recht unspektakulär und quasi wie einem Hotel ab, mit der Ausnahme, dass man die Reisepässe abgeben muss. Unsere Koffer warteten schon an der Kabine und so breiteten wir uns erst einmal aus. Die Kabine war zwar nicht üppig groß, aber ausreichend und die Betten o.k. Ein paar Minuten ruhten wir uns aus, dann packte uns die Neugier und wir erkundeten das Schiff. Man findet sich sehr schnell zurecht, und was wir sehen, gefiel uns. Auch das Personal war durch die Bank sehr freundlich und zuvorkommend.


    Vor dem Abendessen machten wir noch ein großes Wäschepaket fertig und schlenderten dann – mit einem Glas Wein in der Hand – zu einem Begrüßungsvortrag, der dann jedoch aufgrund von verspäteten Flügen aus Deutschland auf nach dem Abendessen verschoben wurde. Im Restaurant wurden wir sehr freundlich begrüßt und ließen uns Melone mit Schinken, Tomatensuppe, Hähnchenfilet und Käsekuchen schmecken.


    Andrea fielen dann die Augen zu – die noch nicht überstandene Krankheit forderte ihren Tribut, so hörte ich mir den Begrüßungsvortrag alleine an. Neben vielen Belanglosigkeiten wurden einige interessante Informationen weitergegeben. So erfuhren wir, dass 9 Lektoren an Bord waren und an Seetagen bis zu 6 Vorträgen angeboten werden.


    Danach war dann Nachtruhe angesagt, wobei die erste Nacht in vollkommen ungewohnter Umgebung schon etwas unruhig war.

  • Und noch schnell ein weiterer Tag...


    Tag 19 (22.01.13) – Ushuaia / MS Delphin


    Der Blick auf die Webcam versprach nichts gutes – wieder viele Wolken und auch etwas Regen. Da wir für heute einen Rundflug gebucht hatten und es schon gegen 8:15 Uhr losging, verzichteten wir auf das Frühstück. Als der Bus, der uns zum kleinen Flughafen brachte, losfuhr, sah man schon vereinzelt Wolkenlücken, die immer mehr wurden. Der Wind war allerdings deutlich spürbar und böig. Trotzdem stiegen wir tapfer in das Flugzeug und wenige Augenblicke später ging es los.






    In alle Dimensionen bewegend schraubte sich unsere Cessna in die Höhe. Der 30minütige Flug ging über den Feuerland-Nationalpark bis zur chilenischen Grenze, dann zurück bis zum Leuchtturm und in ein, zwei Schleifen über Ushuaia wieder zum Flughafen. Der Flug war sehr schön, wenn man von ein paar heftigen Turbulenzen absah, allerdings wenig fotogen. Zum Schluss bekamen wir noch ein Zertifikat ausgestellt und wir erfuhren, dass unser Pilot Alonso hieß. Dafür ist er aber recht manierlich geflogen ;-). Ach ja, das Wetter wurde von Minute zu Minute besser und am Ende des Fluges schien die Sonne von einem nur mit wenigen Wölkchen dekorierten Himmel.


    Am Schiff angekommen aßen wir ein kleines verspätetes Frühstück und genossen danach die Sonne auf dem Achterdeck.







    Den Nachmittag dümpelten wir ein bisschen rum, bis es Zeit für die Seenot-Rettungsübung war. Zur angegebenen Zeit stülpten wir unsere Rettungswesten über und gingen zu unserem Musterpoint. Dann wurde nochmal durchgezählt – alle vollständig und schon war wieder Essenzeit. Wie am Vorabend auch, es war lecker!!!

    • Offizieller Beitrag

    Schön, die Abfahrt doch noch nicht verpasst.
    Mit Montezumas Rache in einen Cessna :resp:
    Schon gemein, wenn danach der Himmel aufreist. ;;NiCKi;:

  • Zum Wochenausklang noch schnell ein (etwas textlastiger) Tag - der kommende Tag wird dann umso aufregender, versprochen ;)


    Tag 20 (23.01.13) – Kurs Falkland-Inseln


    Unser erster Seetag! Allerdings haben wir die Nacht nicht so erholsam verbracht, es ist doch alles irgendwie ungewohnt und es hat auch ein bisschen geschaukelt. Zu dem mussten wir auch relativ früh aufstehen, da sich heute das Lektoren-Team vorstellte und die Zodiac-Einweisung stattfand. Nach dem Frühstück ging es nochmal kurz auf die Kabine zurück und dann mussten wir auch schon mit unserer Zodiac-Weste antreten. Die Lektoren stellten sich vor – einige interessante Lebensläufe dabei – und dann erfolgte die Zodiac-Westen-Anlegeshow. Es ist erstaunlich, auf wie viele verschiedene Arten die Leute die Weste falsch anlegen können.


    Danach war schon wieder Zeit fürs Mittagessen (lecker, what else!). Nach dem Mittagessen setzten wir uns an den Pool und genossen das tolle Wetter. Die Sonne schien himmelhoch vom ultrablauen Himmel und da wir relativ windgeschützt STßen, war es auch ziemlich warm. Es gefiel uns draußen so gut, dass wir den ersten Vortrag über „Falkland Land und Leute“ schwänzten.




    Der spätere Vortrag „Falklands Tierwelt“ interessierte uns mehr und da wir uns nicht schon wieder einen Sonnenbrand holen wollten, gingen wir in den Grand Salon. Der Vortrag selbst war nicht sooo gut, aber es waren ein paar tolle Vogel-/Pinguin-Bilder dabei, die die Vorfreude auf Morgen schürten. Nach dem Vortrag hatten wir dann noch ausreichend Zeit uns aufzustylen, denn heute Abend war großes Gala-Dinner. Vorher gab es noch den Kapitänsempfang, den wir beide uns aber schenkten. Zum Essen waren wir dann auch ein bisschen aufgebrezelt und fielen gar nicht so doll auf. Die wenigsten hatten voll zugelangt und Abendkleider rausgeholt. Also auch hier eher leger als mondän. Das Essen war sehr lecker und sehr reichhaltig. Zum ersten Mal waren wir mega-papp-satt. Danach rollten wir mehr oder weniger ins Bett. Leider ist auch diesmal nix mit ausschlafen, denn Morgen geht es auf die Falkland-Inseln. Lt. Programm werden die „Individuellen“ erst nach allen Gruppen auf die Tender-Boote gelassen. Das wäre für uns aber zu spät. Wir müssen uns also irgendwie dazwischen mogeln. Mal sehen, ob das klappt!




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