Ans andere Ende der Welt - Patagonien und Antarktis

  • Die #40 ist auf dem nicht gefahrenen Stück eine ziemliche Buckelpiste und teilweise in schlechtem Zustand.


    Aha. sowas muss man erstmal wissen.


    Aber niedlich ist euer Auto schon, für solche Strecken durch die Einsamkeit. :gg: Ich stelle mir das gerade so vor, wie meine erste Tour durch die Alpen. opel Corsa, 65PS und dann natürlich nicht durch den Tunnel, sondern oben drüber. :MG:

  • Welch eine außergewöhnliche Landschaft!
    Solche riesigen Felder voller blühender Lupinen finde ich klasse. Die habe ich auch schon in verschiedenen NZ-RBs genossen.
    Danke übrigens für das Einstellen der Karte :!! ! Da kann man sich dann doch noch besser in die Tagesetappe hineinversetzen.
    400 km hört sich für mich ziemlich viel an. War das nicht anstrengend bzw. hat das nicht ziemlich lange gedauert? Oder mit welcher Geschwindigkeit kommt man so voran?


    Wir kennen nur Chile (Atacama, Santiago, Seengebiet, Pagatonien) [...]


    Lohnt sich das Seengebiet? Mit diesem Ziel liebäugele ich schon seit Jahren, habe aber bisher noch keine RBs oder so darüber gelesen.


    Gruß
    Gundi

  • Hallo Gundi, wir hatten nur zwei wirkliche Fahrtage - und das war einer von beiden. Da wir die 400 km fast nur auf geteerten Straßen unterwegs waren, war es ok.


    Das Seengebiet .... nun ja. Ist schwierig zu beantworten. Das Seegebiet ist sehr lieblich (bis auf die Vulkane ;) ), und verliert gegen Patagonien und der Atacama. Die Fotos dagegen waren sehr sehenswert und wir überlegen, dem Seengebiet irgendwann noch einmal eine Chance zu geben.

  • Nach dem eher lahmen (Fahr-)Tag gibt es heute wieder etwas mehr zu sehen :wink1:


    Tag 6 (09.01.13)


    Nach einer sehr kurzen Nacht klingelte der Wecker extrem früh. Aber ohne Preis keine Sonnenaufgangs-Fotos... Und der Steg in Puerto Natales ist auch einfach zu schön.






    Heute stand eine Bootstour zum Ultima Esperanza-Fjord auf dem Programm. Nach einem kurzen Frühstück gingen wir zum Office und wurden dort auf Mini-Busse verladen, die uns zum Puerto Bories fuhren. Dort stiegen wir um auf einen umgebauten Kutter. Wir STßen mit Amis an einem Tisch und unterhielten uns direkt sehr nett. Dann ging die Fahrt los. Da das Wetter schön war und sogar die Sonne ein bisschen schien, sind wir sofort nach oben auf das obere Deck gegangen und haben die Aussicht genossen.





    Der Fjord war noch ganz ruhig und wir fuhren auf die engste Stelle des Fjordes zu, danach weitete sich der Fjord und die Landschaft wurde richtig toll. Zu beiden Seiten türmten sich schneebedeckte Berge und in der Ferne konnten wir sogar den Torres sehen. Wir schipperten den Fjord entlang und nach der engsten Stelle wurde das Wasser dann offener und dementsprechend auch etwas kabbeliger. Wir hielten Kurs auf den Fjord Eberhard, der – oh Wunder – nach einem Deutschen Viehzüchter benannt wurde, der hier in der Gegend eine Farm aufbaute. Weiter ging die Fahrt an verschiedenen Estancias vorbei, die sehr einsam lagen aber auch eine tolle Aussicht genossen.






    Später kamen wir noch an einer Kormoran-Kolonie vorbei.





    Dann wurde die See noch etwas „wilder“ und wir wurden ein ums andere Mal auf dem oberen Deck ganz schön nass.



    Aber da die Sonne immer noch schien und ein warmer Wind wehte, trockneten wir auch ganz schnell. Wir erreichten das Kondor-Kliff und konnten auch einige Horste oben in den Felsen entdecken. Die Kondore glitten majestätisch über uns und wir konnten uns nicht sattsehen.




    Dann endlich erreichten wir die beiden Gletscher – den Balmaceda, der sich einen breiten Bergrücken herunter erstreckte und mittlerweile nicht mehr bis zur Wasserlinie geht. Er ist seit ca. 15 Jahren ein „hängender“ Gletscher.



    Die Fahrt ging dann noch einen kleinen Fjord entlang zu einer Anlegestelle. Dort durften wir aussteigen und über einen super-schönen Weg zum Serrano-Gletscher laufen. Dieser Gletscher liegt in einem fast gänzlich abgeschnittenen Talkessel. Lediglich ein kleiner Ablauf stellt die Verbindung zum Fjord dar und blockiert die abbrechenden Eisberge. Der Weg zum Gletscher war unheimlich malerisch. Überall war dichter Bewuchs mit Lorbeerbäumen und verschiedenen Bodendeckern und Moosen. Wie ein verwunschener Elfen-Pfad aus dem Herrn der Ringe. :-).






    Nach ca. 1,5 Stunden ging unser Schiffchen wieder los...



    ...diesmal zum Mittagessen zur Estancia Perales. Auf der Fahrt fing es dann etwas stärker an zu regnen, so dass wir uns in die Kabine setzten. Angekommen flüchtete dann alles ziemlich schnell vom Schiff und wir wurden in einer großen ehemaligen Scheune empfangen. Dort waren ein bisschen kantinenmäßig lange Tische gedeckt. Aber man hatte sich viel Mühe gegeben und die Tische nett gedeckt. Zu essen gab es eine schlichte, aber leckere klare Gemüse-Brühe, danach Salat mit Fleisch vom Grill und Kartoffeln. Das Fleisch wurde auf einem riesigen (5 m ?) Grill zubereitet und auf Mini-Holzkohlengrills am Tisch serviert. Jeder konnte sich soviel nehmen, wie er wollte. Dazu noch einen leckeren Rotwein! Besser ging es fast nicht.


    Als wir nach dem Essen zum Schiffchen zurückgingen schien zwar noch die Sonne, aber der Kapitän scheuchte uns in die Kabine, da sich das Wetter wohl deutlich verschlechtern sollte. Und es dauerte auch nicht lange und wir hatten richtig Seegang mit Wellen, die gegen unsere Scheiben klatschten. Aber die Zeit bis zum Heimathafen verging relativ schnell. Runter vom Schiff, rein ins Büsschen und im Nu waren wir wieder im Hotel. Später planten wir bei leckerer Knoblauch- und Spinat-Pizza die nächsten Tage, denn Morgen heißt es Abschied nehmen von Puerto Natales und Hallo zum Torres de Paine.

  • Das Seengebiet .... nun ja. Ist schwierig zu beantworten. Das Seegebiet ist sehr lieblich (bis auf die Vulkane ), und verliert gegen Patagonien und der Atacama. Die Fotos dagegen waren sehr sehenswert und wir überlegen, dem Seengebiet irgendwann noch einmal eine Chance zu geben.


    Danke für deine Einschätzung. Klingt doch ganz vielversprechend … =)


    Ein toller Tag, Jürgen! Wow, schon die ersten Fotos sind wirklich sehr stimmungsvoll :clab::!! !



    Die Kondore glitten majestätisch über uns und wir konnten uns nicht sattsehen.


    Und warum muss ich jetzt gerade an Simon & Garfunkeldenken =) ?


    Dort durften wir aussteigen und über einen super-schönen Weg zum Serrano-Gletscher laufen.


    Das war sicherlich ein sehr eindrückliches Erlebnis, wenn man einem Gletscher so nahe kommen kann.


    Zu essen gab es eine schlichte, aber leckere klare Gemüse-Brühe, danach Salat mit Fleisch vom Grill und Kartoffeln. Das Fleisch wurde auf einem riesigen (5 m ?) Grill zubereitet und auf Mini-Holzkohlengrills am Tisch serviert.


    Uns den Mund wässrig machen und dann kein Foto einstellen :neinnein::mampf: !


    Als wir nach dem Essen zum Schiffchen zurückgingen schien zwar noch die Sonne, aber der Kapitän scheuchte uns in die Kabine, da sich das Wetter wohl deutlich verschlechtern sollte. Und es dauerte auch nicht lange und wir hatten richtig Seegang mit Wellen, die gegen unsere Scheiben klatschten.


    Wenigstens habt ihr den größten Teil eurer Bootstour bei schönem Wetter erleben können :!! .


    Gruß
    Gundi

  • Tag 7 (10.01.13)


    Der Höhepunkt unserer Reise (zumindest in Chile) wartete auf uns – der Torres del Paine Nationalpark! Aber erst einmal klingelte der Wecker wieder recht früh – der Sonnenaufgang wartete. Und tatsächlich war es lohnenswert – die Wölkchen wurden schön rosa angeleuchtet.





    Da die Sonne sich dann aber hinter Wolken versteckte, wurde noch ein Stündchen Schlaf nachgeholt und dann ausgiebig gefrühstückt. Ein Besuch am Geldautomat und an der Tankstelle später waren wir für die „Wildnis“ gerüstet ;-). Zuerst fuhren wir zum schönen Lago Sofia. Die Tangente zur Y 290, die uns zum Torres del Paine führen sollte, entpuppte sich allerdings als nicht floh-tauglich, so dass wir zurückfuhren und einen neuen Versuch starteten.





    Diesmal ging alles glatt und nach knapp 80 Kilometer Schotterstraße kamen wir an unserer Unterkunft an. Das Hosteria Rio Serrano entpuppte sich als edle Unterkunft, in der wir uns sofort wohl fühlten. Nach einer Pause waren wir ausgeruht genug, um am Rio Serrano entlang zu flanieren und die wunderschöne Landschaft zu genießen.




    Aus unserem Hotelzimmer heraus:




    Abends gingen wir in unserem Hotel lecker Buffet zu erträglichen Preisen essen. Leider fiel der Sonnenuntergang buchstäblich ins Wasser, denn gegen 20:30 Uhr fing es an zu regnen. Irgendwann waren die Berge komplett verschwunden und die Sonnenuntergangsbilder konnte man getrost vergessen.

  • Sieht richtig toll aus dort. Wunderschöne Bilder sind das. :clab: :clab: :clab:


    Ist das normal mit dem vielen Regen? Oder war das einfach Pech. Und wie warm war es eigentlich?


    Sowas muss man ja beim Planen wissen. :MG:

  • Sieht richtig toll aus dort. Wunderschöne Bilder sind das. :clab: :clab: :clab:


    Ist das normal mit dem vielen Regen? Oder war das einfach Pech. Und wie warm war es eigentlich?


    Sowas muss man ja beim Planen wissen. :MG:


    Dankeschön!


    Ne, der patagonische Sommer ist einfach wechselhaft. Im Gegenteil haben wir dort sehr viel Glück mit dem Wetter gehabt - einiges an Sonne, nur einen Sturm und relativ selten Regen. An den Gletschern ist häufig schlechtes Wetter (Mikroklima). Die Temperaturen bewegen sich meistens so um 15° +- 5°

  • Ok, sprich Januar ist schon eine gute Reisezeit?


    Absolut - es ist Hochsommer, allerdings auch die Hauptreisezeit. Sprich zumindest bei den Top-Zielen solltest Du seeeeeeeeeeeehr lange im Voraus (mindestens ein halbes Jahr) buchen :wink4: Ach ja, die Unterkünfte gerade im Torres sind keine Schnäppchen....


    Auch der Februar (und sicherlich der Dezember) sind noch gute Reisemonate.


  • Danke Gundi! Und die Pferden grasten jede Nacht auf der Wiese vor unserem Zimmer. Es gibt wahrlich schlimmeres :MG:

  • Absolut - es ist Hochsommer, allerdings auch die Hauptreisezeit. Sprich zumindest bei den Top-Zielen solltest Du seeeeeeeeeeeehr lange im Voraus (mindestens ein halbes Jahr) buchen :wink4: Ach ja, die Unterkünfte gerade im Torres sind keine Schnäppchen....


    Auch der Februar (und sicherlich der Dezember) sind noch gute Reisemonate.


    ;DaKe;;

  • Die #40 ist auf dem nicht gefahrenen Stück eine ziemliche Buckelpiste und teilweise in schlechtem Zustand. Und da wir ja nicht gerade einen SUV hatten, haben wir uns das nicht angetan, solange es geteerte Alternativen gibt. Im Torres del Paine musste der Fiat dann zeigen, was er kann...


    Sind wir doch mit unserem VW Gol auch gefahren ;,cOOlMan;: Zurück haben wir aber lieber die geteerte Straße genommen :gg:


    Tolle Bilder :wink4:


    Betty, hier gibt es einen ähnlichen, älteren Reisebericht von der Gegend: Buenos Aires und südliches Patagonien 2009 - Ein Reisebericht vom Ende der Welt
    Aber Vorsicht, Patagonien ist extrem (reise)suchtgefährdend ;)

  • Betty, hier gibt es einen ähnlichen, älteren Reisebericht von der Gegend: Buenos Aires und südliches Patagonien 2009 - Ein Reisebericht vom Ende der Welt


    ;DaKe;;


    Aber Vorsicht, Patagonien ist extrem (reise)suchtgefährdend ;)


    Kann ich mir vorstellen, wenn ich die Bilder sehe. :)

  • Tag 8 (11.01.13) - Torres del Paine Nationalpark


    Auch für heute war eigentlich schönes Wetter vorhergesagt. Aber das interessierte das patagonische Wetter überhaupt nicht. Der Sonnenaufgang fiel komplett aus. Zum Trost wartete ein leckeres Frühstücksbuffet auf uns, welches wir ausgiebig nutzten.



    Aber auch nach dem Frühstück war das Wetter nicht besser – im Gegenteil. Das ganze schöne Torres-Gebirge war weiterhin verschwunden und immer wieder fiel Regen. Dazu kam ein stürmischer Wind. Gründe genug, um im Hotel zu bleiben und die schöne Lobby ausgiebig zu nutzen. So lasen und surften wir uns gemütlich durch den Vormittag – das muss auch mal sein!


    Nachmittags schien das Wetter etwas besser zu werden – also auf in den Park! Doch vor dem Besuch war noch der stolze Eintritt von 40 US $ pro Person für drei Tage zu bezahlen – ganz schön stolzer Preis.... Wir machten uns auf die richtig miese Straße zum Lago Grey. Dort schüttete es zuerst wie aus Eimern, aber glücklicherweise lies der Regen dann nach und hörte später auf, so dass wir – wie viele andere Touristen auch – die Tour über die mit ekelhaften Steinen besetzte Landbrücke zur nahe gelegenen Insel machten. Dort herrschte jedoch ein dermaßen heftiger Wind, dass wir konservativ Sturmstärke schätzten – so ca. 85 – 100 Stundenkilometer. Auf der Insel angekommen regnete es zudem wieder einmal, so dass keine Gelegenheit für ein gutes Foto blieb.








    Nachdem wir Flüche murmelnd gegen den Wind zum rettenden Wald kamen, ging es uns besser. Trotzdem beschlossen wir, auf jegliche Outdoor-Aktivitäten zu verzichten und in unser wunderschönes Hotel zu fahren.




    Dort erledigten wir die alltäglichen Urlaubs-to-do's . Abends packte uns der Hunger und wir gingen ins nahe gelegenen Parrilla, welches zwar nicht gerade durch kundenfreundliche Preise bekannt ist, aber das Essen war seeeeeeeeehr lecker, so dass wir schon beschlossen, auch morgen dort essen zu gehen.


    Müde, satt und ein wenig angeheitert gingen wir schlafen.

  • Vielleicht mag sich der eine oder andere noch ein paar Bilder anschauen.


    Tag 9 (12.01.13) - Torres del Paine Nationalpark


    Heute hielt das Wetter, was der Wetterbericht versprach, so dass einem morgendlichen Fotoshooting nichts mehr im Wege stand. Also hieß es gegen 5:20 aufstehen und sofort losfahren, um vom nahegelegenen Mirrador Serrano den Sonnenaufgang zu erwarten.







    Ein auch heute sehr leckeres Frühstücksbuffet (natürlich – denn es war das gleiche wie gestern ;-) ) später hielt uns heute nichts mehr, denn das schöne Wetter musste gut ausgenutzt werden.



    Wiederum die miese Straße folgend kamen wir schnell am Trailhead der Wanderung zur Laguna Verde an.



    Wir hatten nicht vor, den ganzen Weg zu gehen (das wären ingesamt fast 30 Kilometer gewesen), wollten aber bis zum Mirador laufen. Allerdings hatten es diese vielleicht 2 Kilometer ganz schön in sich – der Weg wechselte von „mäßig steil“ über „steil“ bis hin zum „jetzt musst Du bald klettern – steil“. Der Ausblick war wirklich atemberaubend – man hatte sowohl einen tollen Ausblick auf die Cuernos als auch auf den Lago Toro.





    Aber der (nicht mehr so ganz) stürmische, kalte Wind ließ keinen längeren Aufenthalt zu. Der Rückweg war dann doch leichter als gedacht.




    Unser Tatendrang war aber noch nicht gestillt, deshalb machten wir den kleinen, über Holzplanken führenden Weg zum Salto Chico, nicht ohne ein wenig neidische Blicke auf das Hotel Explora zu werfen, welches eine irre Aussicht auf die Cuernos genießt.



    Abends gab's dann noch einen sehr schönen Sonnenuntergang.











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