Ans andere Ende der Welt - Patagonien und Antarktis

  • Die Pinguinbilder sind große Klasse und auch die Inselbesuche an sich gefallen mir sehr. :clab: :clab: :clab:


    Es bestärkt mich immer mehr darin, so eine Tour mal ins Auge zu fassen. ;;NiCKi;:

  • Tag 26 (29.01.13) - Jouglers Island, Port Lockroy und Paradiese Bay


    Der Morgen begann wie fast immer – grau in grau mit ein wenig Nieselregen. Und das bei Durchqueren des Neumayer-Kanals, welcher mit seinen Gletschern und hohen Bergen rechts und links einfach nur wunderschön ist. Wale sahen wir auch und der eine oder andere Eisberg zog rechts und links am Schiff vorbei.






    Je näher wir unserem ersten Tagesziel – Port Lockroy – kamen, desto mehr zeigte sich eine Wolkenlücke, die immer größer wurde und schließlich viel blauen Himmel und Sonne zuließ. Traumhaft – wir konnten uns nicht sattsehen und die Kamerachips glühten.











    Als wir ankerten, machten wir uns fertig, denn heute war unsere Gruppe (die blaue) zuerst dran. So konnten wir bei schönstem Sonnenschein in unser Zodiac steigen und wurden zur Jouglers Island gebracht, wo es aus allernächster Nähe Eselspinguine (Gentoos) und Königskormorane vor wunderschöner Kulisse zu bestaunen gab. Die 45 Minuten verflogen im Nu – wie gerne wären wir hier noch viel länger geblieben.








    Eine kurze Zodiac-Fahrt später waren wir am Base A der Engländer – Port Lockroy – angekommen, wo es eigentlich einen Shop und ein Museum zu besichtigen gab. Wir blieben aber lieber draußen und hatten unseren Spaß mit den Eselspinguinen, die auch hier geschäftig hin und her wuselten. Und wie vorher auch konnten wir die flauschigen Jungtiere sehen, die es uns besonders angetan hatten. Was für ein Paradies!





    Bei mittlerweile bewölktem Himmel fuhren wir glücklich zum Schiff zurück, wo ein spätes Frühstück auf uns wartete.
    Das Wetter verschlechterte sich leider, so dass die letzte Gruppe Jouglers nicht mehr ansteuern durfte. Schade! Die Fahrt ging weiter durch den Neumayer Kanal, eigentlich ein absolutes Highlight, aber bei dem schlechten Wetter (Schneesturm von der Seite) nicht sehr einladend. Wie immer bestimmt das Wetter hier alles und entscheidet über Glück oder Frust.



    Am Ende des Neumayer Kanals liegt Paradiese Bay, unser letztes Ziel für den heutigen Tag. Und die Bucht ist wirklich ein Traum – ringsherum hohe Berge, Gletscher, immer wieder ziehen Wale vorbei und machen die Kulisse perfekt.












    Nach dem Abendessen war eine Zodiacfahrt zum Gletscher und zum antarktischen Festland dran, aber da wir die letzte Gruppe waren und unsere Tour erst um 22:30 Uhr dran war, entschieden wir uns aufgrund der Kälte gegen die Fahrt. Das Wetter war halbwegs gnädig mit uns, so dass wir das Paradies weiter genießen konnten. Bei der Ausfahrt sah ich zwei große Buckelwale, die in unmittelbarer Nähe am Schiff vorbei schwammen. Leider war es schon ziemlich dunkel, so dass die Kamera nicht mehr auslöste, aber die Walkörper von oben in der ganzen Pracht zu sehen war ein absolutes Erlebnis. (für die Fotografen unter Euch: die Bilder sind mit ISO 12.800 gemacht).





    Gegen Mitternacht machten wir die Lichter aus, war doch für morgen früh wieder ein Highlight angesagt.

  • :clab: :clab: :clab: Einfach umwerfend. Ich war ja schon von Glacier Bay, College Fjord und Barrow in Alaska total begeistert. Aber das ist einfach große Klasse.


    Und die kleinen Pinguine sind ja so niedlich. ;dherz;

  • Bin ganz sprachlos :clab: :clab: !


    Dem schließe ich mich uneingeschränkt an. Diese Reise find eich einfach nur grandios...


    Ich stelle es mi nur so schwer vor, mich bereits nach 45 Minuten wieder von den Pinguinen losreißen zu müssen. D könnte man doch Stunden verbringen. Was für Temperaturen hatte es eigentlich so?

  • Tag 27 (30.01.13) Lemiére-Kanal / Petermann-Island


    Der Lemiére-Kanal ist vielleicht der schönste Abschnitt einer jeden Antarktis-Kreuzfahrt. Ein 11 km langer Kanal, der an seiner engsten Stelle lediglich 500 Meter breit ist und hohe Berge mit riesigen Gletschern rechts und links des Schiffs auftauchen lässt. Auch bei bewölktem Himmel ein wunderschönes Erlebnis.














    An der letzten Station unserer Kreuzfahrt, Petermann-Island, ankerten wir und konnten auch hier den einen oder anderen Wal beobachten. Vor allem zwei springende Buckelwale in der Ferne begeisterten uns. Und der schönste Eisberg der gesamten Reise wartete auf uns.








    Dann wurden wir auf unserer letzten Zodiac-Fahrt zur Insel gebracht, wo es neben einer einzelnen Robbe und Eselspinguine die noch fehlenden Adelie-Pinguine gab. Aber insgesamt war das der schwächste Ausflug. Die Fotomöglichkeiten waren begrenzt, die Adelie-Pinguine sehr weit entfernt.















    Als die letzte Gruppe wieder an Bord war, ging es sofort mit voller Kraft Richtung Ushuaia. Die ungewöhnliche Eile erstaunte uns, und die Antwort kam auch prompt per Lautsprecher. Das Wetter in der berühmt berüchtigten Drake-Passage versprach sehr mies zu werden und man wollte zwischen zwei Sturmtiefs so gut wie möglich durch huschen.




    Und den Seegang merkten wir unmittelbar und steigerte sich von Stunde zu Stunde, um dann nachts auf hohem, aber noch „aushaltbarem“ Niveau zu verharren.


    Zum Abendessen gab es das „Shackleton-Dinner“, welches – wie jedes Essen – wieder sehr lecker war.

  • Und noch schnell ein Tag hinterher, an dem wir tatsächlich kein einziges Foto geschossen haben...


    Tag 28 (31.01.13) Drake Passage


    Im Prospekt steht „Erholung auf See“, aber das ist nur eine nette Marketing-Umschreibung von „du-wirst-dermassen-durchgeschüttelt-dass-dir-hören-und-sehen-vergeht“. Und so bestand der Tag eigentlich nur aus Schlafen, ein kurzes Sonnenbad, und Essen.


    Nachmittags hatten wir dann Seestärke 6 erreicht, was gleichbedeutend ist mit 6 Meter hohen Wellen.


    Der Sturm wurde immer schlimmer und die Wellen immer höher. Das Antarktis-Abschiedsessen geriet zu einem Balance-Akt, denn mit der einen Hand musste man diverse Gläser, Besteck etc. festhalten, und mit der anderen Hand versuchte man, die Gabel an den Mund zu führen. Gegen Ende des Essens gingen immer häufiger Gläser etc. zu Bruch und es wurde immer schaukeliger. Alle zogen sich in ihre Kabinen zurück.


    Was in der Nacht passierte, lässt sich kaum in Worte fassen. Es schaukelte, rollte, stampfte. Das Schiff dröhnte, die Schläge wurden immer heftiger und häufiger. Die Schubladen aus dem Schreibtisch wurden heraus gerissen. Irgendwann hörten wir die Crew irgendwo hämmern, was auch nicht zur allgemeinen Beruhigung beitrug. An Schlaf war nicht zu denken und so warteten wir auf das Ende – wie auch immer. Am schlimmsten waren die Momente, in denen sich das Schiff immer mehr und mehr zur Seite neigte und man dann im Moment der Balance darauf wartete, ob das Schiff sich wieder aufrichtet oder kentert.


    Schließlich schliefen wir gegen 5:00 Uhr erschöpft ein und dann war auch das Schlimmste überstanden, als wir in den Schutz des Beagle-Kanals einbogen. Die Fakten:


    Windgeschwindigkeit in der Spitze 44 Meter pro Sekunde, das entspricht 158 km/h. Windstärke 12 beginnt ab 120 km/h.....
    Wellenhöhe bis zu 12 Meter


    Selbst die meisten Leute der Crew hatten so etwas noch nie erlebt, obwohl sie z.T. 30 Jahre und länger zur See fahren. Wir können mit Fug und Recht behaupten, einen kapitalen Sturm in der Drake-Passage erlebt und überlebt zu haben.

  • Hier ein geklautes Video


    ;auweia;;auweia;


    Sieht nach recht ruhiger See aus.
    Achterbahnen machen mir nix aber auf nem Boot wird mir doch schon mal


    Bisher habe ich nur immer mal gespickt. Aber der Bericht steht auf meiner Liste.
    Habe wohl demnächst mehr Zeit und lese auch den nach.

  • Süße Pinguinbilder!
    Der Eisberg sieht ja aus wie ein Schloss!
    Sehr schöne Bilder.
    Aber schon wieder ein Sturmtief!
    Bei bis zu 12 Meter hohen Wellen würde ich es sicher auch mit der Angst zu tun bekommen! Auch wenn mir ein schaukelndes Schiff sonst eigentlich nicht viel ausmacht.
    Das zweite Video sieht beeindruckend aus - da möchte ich nicht auf dem Schiff sein!
    Gruß
    Katja

  • Toll, was Du hier zeigst. Das macht sehr neugierig und ich habe mich gestern schon mal mit dem Thema beschäftigt. Leiuder wird es bei uns erst zum Jahreswechsel 2018/2019 etwas werden, da wir dann die vielen Feiertage ausnutzen können...


    Der Seegang ist ja nicht von schlechten Eltern. Aber wenn man so tolle Dinge sehen will, muss man da durch. Habt Ihr irgendwelche speziellen Medikamente gehabt? Als wir eine Kreuzfahrt bei den Galapagos Inseln gemacht haben, war nur leichter Seegang, der uns nichts ausmachte, aber da waren viele, denne es nicht gut ging. Dort wurde gesagt, dass Medikamente eh nicht helfen würden?!

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