Eine Hochzeit in Indien

  • Inhaltsverzeichnis


    1. Tag in Chennay – mein 55. Geburtstag
    06. Dezember 2012 Sari Shopping in Chennay
    07. Dezember 2012 Beim Schneider, ein Hindutempel , Reisfelder und Hallo Familie
    08. Dezember 2012 Strandspaziergang und etwas Mamallapuram
    09. Dezember 2012 Krishnas Butterkugel und der Tempel Mountain
    10. Dezember 2012 Ausflug nach Pondicherry
    11. Dezember 2012 Krokodile und Mehandi Bemalung
    12. Dezember 2012 Hochzeit in Indien
    13. Dezember 2012 Shore Tempel und die 5 Rajas
    14. Dezember 2012 Shopping in Mamallapuram
    15. Dezember 2013 letzte Erledigungen und Abschied
    Fazit Indienreise 2012




    03.12.2012 Flug Frankfurt - Delhi - Chennay (Madras)


    Wir sind mal in die gaaanz andere Richtung geflogen, nachdem wir 5 Jahre lang immer nur gen Westen aufgebrochen sind. Die kurze Vorgeschichte dazu geht so: man entlässt seine Tochter nachSchottland, damit sie dort ein Auslandssemester einlegen kann und die Gute verliebt sich in einen Schotten mitnichten, in einen echten Inder aus Indien. Ja und deshalb verlängert sich das Auslandssemester zu einem Auslandsstudium und führt schließlich dazu, dass wir an diesem 03.12.2012 in Richtung Indien aufbrechen um dort am 12.12.12 eine Hochzeit zu feiern.


    Unsere Tochter fliegt zusammen mit meinem Mann und mir, ihr zukünftiger Ehemann ist schon am 01.12. heimgeflogen und holt uns dann hoffentlich am Flughafen ab. Wir fliegen mit Air India, die ihre neue Boing 787 Dreamliner kräftig anpreist. Abflug ist am Abend um 21:30 Uhr und so lässt es sich entspannt anreisen. Alles klappt wie am Schnürchen und wir starten auch pünktlich. Der Dreamliner hebt butterweich und erstaunlich leise ab und wir haben einen ruhigen Flug nach Delhi. Der Pilot ist ziemlich faul und lässt nicht viel Infos rüberwachsen. Ich habe diesmal Moslem Meal (vegetarisch hab ich nicht gefunden) vorbestellt, will schließlich auch mal als erster meinen Futtertrog und das klappt auch Bestens und schmeckt sogar richtig lecker. Hünchen mit Gemüse.



    Dann will ich uns doch mal vorstellen, Herbert und ich sind ja schon bekannt, doch unsere Tochter ist neu für Euch.




    Der Flug verlief wie gesagt ruhig und nachdem fast 11 Stunden rumzukriegen waren, strapazierten wir unsere Augen und Ohren mit dem Filmangebot. Aber was ich mir da reingezogen hab, hab ich auch schon wieder vergessen. Ziemlich viel Bollywood war im Angebot, doch diese Tanzrumhüpferei ist nicht so mein Ding. Ein bischen dösen war schließlich doch noch drin und irgendwann näherten wir uns schließlich Dehli.



    keine Ahnung wo wir da drüber fliegen, wie gesagt der Pilot war ein Faultier.





    unser Flieger stand schon bereit



    Aaach sorry, der war es natürlich nicht :aetsch2: und Delhi hüllte sich in den üblichen Smog.
    Damit sich niemand am Flughafen verläuft, oder weil die einfach sooo viel Personal haben, wurden die Umsteiger in Empfang genommen und persönlich zum entsprechenden Weiterflug Gate gelotst. Na ja 1, 2 Milliarden brauchen halt eine Beschäftigung.


    Der Weiterflug nach Chennay (Madras) startete auch recht pünktlich und es gab wieder Moslem Meal, diesmal vegetarisch und natürlich mit Reis.


    Die restliche Flugzeit betrug noch ca 2:40 Stunden und das war ja nun ein Klacks im Vergleich mit den fast 11 Stunden, welche wir schon abgerissen hatten. Die Stewardessen aus unserem Flieger wollten von mir nicht fotografiert werden :nw: , aber am Boden in Madras genehmigten mir diese Beiden ein Bild.



    Zuerst dachte ich ja, ich bin im falschen Film, denn was sahen meine Augen nach dem Verlassen der Maschine als erstes?



    ein Riesenfoto vom Bryce Canyon ;;NiCKi;:


    Ein Kommite von ca 15 Personen stand bereit um uns in Empfang zu nehmen, auch für unsere Tochter war es die erste Begegnung mit der zukünftigen Familie und wir waren alle etwas aufgeregt und wussten nicht was da so auf uns zukommt. Hier nur ein Teil unserer Empfangsmannschaft.



    Nachdem Begrüßungs Hallo und dem gegenseitigen Bestaunen wurden wir in ein Auto verladen und wir durften unsere erste Fahrt durch indischen Großstadt Verkehr erleben. Was ein Abenteuer, Indien ist genau so wie ich es aus dem Fernsehen kenne. Autos fahren zu dritt nebeneinander wo es nur 2 Spuren gibt und dazwischen natülich tausende von Mopeds und Motorrädern, Tuc Tucs und natürlich die Kühe, Fußgänger, Hunde und Ziegen und es wird ununterbrochen gehupt. Damit ich Euch daran teilnehmen lassen kann muss ich erst noch etwas Vorarbeit mit Herrn Youtube leisten, aber das kommt schon noch. Wir fühlen uns von Kamal (unserem Fahrer) sicher chauffiert und bestaunen und genießen die Fremdartigkeit dieses Landes. Obwohl wir natürlich saumüde sind, sind wir fasziniert. Bis wir in unserem Hotel sind, vergehen noch mal fast 2 Stunden, doch dann fallen wir sofort in die Betten (Federn gibt es keine) :neinnein: Ach ja, hatte ich erwähnt, dass es ca. 30 Grad heiß war und schwül, schwül, schwül .puh!; . Es ist schließlich Winter in Südindien :aetsch2:


    So und jetzt wird erst mal gepennt. Gute Nacht
    :schlaf:

  • Na dann, willkommen alle miteinander und ich hab gar nix gegen stille Mitleser- und Gucker, geht mir doch selbst oft so, dass gar keine Zeit ist um immer was zu quatschen. Ihr müsst aber schon etwas zusammenrücken und Bier gibt´s auch nicht an jeder Ecke :wut1: und gegrillt haben wir auch nicht :ohje: Indien ist nun doch schon etwas Anders ;;NiCKi;:


    So und nun Schluss mit quatschen, jetzt heißt es Bilder auswählen, verkleinern, hochladen und texten. Oh Mann und zwischendurch Schnee räumen, bei uns schneit und schneit und schneit es. ;:ba:;

  • Ich kann erstaunlich gut schlafen, Lisa und Herbert dagegen nicht, kann ich aber auch nix für. Um 7:30 Uhr klingelt es und ich schleppe mich noch halb schlafend an die Tür, draußen steht ein Hotelboy und fragt in diesem typisch indischen Englisch nach unseren Frühstückswünschen. Erst mal brauch ich eine Weile bis ich ihn überhaupt verstehe und dann bin ich mit Entscheidungen von solcher Tragweite noch komplett überfordert. Ich steh ja nicht oft im Nighty vor einem indischen Boy und soll Frühstückswünsche äußern.
    Nach kurzer Rücksprache mit meinen Beiden kriege ich es jedoch so einigermaßen auf die Reihe. Angeblich gibt es Frühstück von 8:00 bis 10:00 Uhr, doch in Indien ticken die Uhren etwas anders.



    Nun bin ich fast wach und realisiere so ganz nebenbei, dass ich heute Geburtstag habe. Eine Schnapszahl, ich bin nun 55 und ich bin in Indien. Meinen Beiden reibe ich das gleich mal unter die Nase, damit ich etwas geherzt und so weiter werde. Ich bin in Indien, diesen Satz sage ich mir heute ständig vor, weil ich es irgendwie gar nicht so recht glauben kann. Lisa hat uns schon so weit vorbereitet, dass wir unsere Vostellungen von Pünktlichkeit und so weiter mal schnell über Bord werfen sollen und am besten gleich die Uhren abschnallen. Wir kultivieren uns also und machen uns auf zum Frühstücken.


    Es ist schon mal richtig schön warm draußen und richtig schön dampfig, es hat wohl Nachts geregnet. Das Restaurant ist im Freien und wir sind die einzigen Gäste. 3 Boys kümmern sich um uns, jeder hat sozusagen seinen eigenen. Es gibt Bananen, Eier, Schlappertoast, Butter, Marmelade und nach mehrmaligem Nachfragen auch endlich Kaffee. Süß und labbrig-buähh. Morgen trinke ich Tee. Unter unserem Tisch wird ein Räucherstäbchen angefackelt, damit uns die Moskitos nicht so sehr vermöbeln. Das finde ich niedlich und es duftet exotisch, doch die Moskitos stört das nicht, die piksen trotzdem. Na hoffentlich ist keine mit Malaria dabei. Die Vogelgeräusche ringsum sind auch sehr exotisch ich komme mir vor wie im Dschungel .

    Um 8:00 Uhr geht irgendwo die Sirene los und wir schauen
    etwas betröppelt, doch es ist nur der Hinweis darauf, dass es nun für 2 Stunden keinen Strom mehr gibt. So, jetzt wissen wir auch warum die uns so schnell beim Frühstück haben wollten. Etwas verwirrend ist für uns das typisch indische Kopfwackeln, wenn man etwas fragt. Wir Europäer interpretieren das als – ich weiß nicht – doch es ist das indische – ja .


    Nach dem Frühstück heißt es für uns warten, bis wir von unserem zukünftigen Schwiegersohn abgeholt werden. Die Inder gehen wohl eher spät in´s Bett und stehen entsprechend spät auf. Idris hat ja schließlich auch Urlaub und dann muss auch er warten bis der Taxifahrer da ist. Unser Taxifahrer ist Kamal und er gehört natürlich zum Familien Klan, in Indien sind die Familien Klans noch eng verknüpft. Wir sind im Greenfields Resort untergebracht, das ist in Avadi, im Westen von Chennay. Ohne Strom geht natürlich nix, kein Laptop und von W-Lan kann man nur träumen. Gut die Haare werden hier eh auch ohne Fön schnell trocken und wenigstens der Foto hat Batterien.



    Es ist dann schon fast Mittag, bis wir abgeholt werden. Lisa und Idris haben davor aber schon mindestens 4 mal telefoniert, Inder lieben Handys und telefonieren ständig. Noch bevor wir so richtig im Auto sitzen sind wir schon durchgeschwitzt, es dürfte 30 Grad haben. Gott sei Dank hat das Taxi eine Klimaanlage.



    Darf ich vorstellen, der kleine Suheil, er begleitet uns heute.



    und jetzt mal eine erste Fahrt auf Indischen Straßen, Ton leise stellen, hab ihn nicht gebändigt :nw:

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    die allgegenwärtigen Kühe im allgegenwärtigen Müll




    Wäschetrocknung auf indisch



    Schülertransport auf indisch



    Murals auf indisch



    der Bahnhof von Chennay, hier war das halbe Militär Indiens versammelt. Idris erklärte uns das dies eine Sicherheitsmaßnahme sei, weil genau vor 10 Jahren ein Anschlag auf eine Moschee war und aus diesem Grund besondere Sicherheitsmaßnahmen getroffen wurden. Wir durften im Bahnhof auch nicht fotografieren.
    Überhaupt war das Besondere, das wir überall bestaunt wurden, wir waren hier eine echte Rarität.




    das Hauptverkehrsmittel der Inder


    Wir haben einige hübsche Kolonialbauten gesehen, doch in Ermangelung eines geschulten Reiseleiters erfuhren wir nix näheres. Auch hat Chennay wohl kein echtes Downtown, am ehesten gilt noch die Gegend um das alte Fort Sant George als interessant. Auf Grund der Temperaturen hatte aber keiner von uns so richtig Bock auf Kultur. Wir besuchten lieber die Marina Beach von Chennay. Dort war reges Strandleben angesagt und ich habe mir einen Regenschirm geliehen, weil ich meinen Hut vergessen hatte und ohne war ich nahe dran einen Sonnenstich zu kriegen.




    Indischer Sightseeing Bus, die Girlanden sollen den Bus beschützen, weil die Bremsen sind oft nicht so zuverlässig, meinte unser Idris




    Am Strand war ziemlich Betrieb und es war herrlich bunt. So richtig in´s Wasser gehen dort wohl nur die Männer. Die Frauen halten sich gegenseitig an den Händen und lassen sich maximal bis zur Hüfte von den Wellen umspülen. Sie hatten viel Freude und Spass dabei.



    die Fische haben wir nicht probiert, sahen aber lecker aus.





    das nennt man Patschi und ist im Teig gebackenes Gemüse (Zwiebeln, Kartoffeln, Brokkoli usw) war lecker.



    frische Kokosnüsse konnte man an jeder Ecke bekommen, sie werden aufgeschlagen und dann kann man sie mit Strohhalm leertrinken, danach werden sie halbiert und das Fleisch wird ausgeschabt und man kann es essen. Haben wir getestet, war ok, musste ich aber kein 2. mal haben. Ist als Getränk sicher, da immer frisch.



    Gesichter Indiens am Wegesrand

    in diesen Bus würden wir doch alle gut reinpassen ;;NiCKi;:
    ein Versuch letztendlich doch noch etwas Mueseums Kultur zu tanken, scheiterte am geschlossenen Museum. Weiß deshalb nicht mal mehr was es für eins war.


    Ohne das wir viel unternommen hatten, waren wir nach einigen Stunden doch ziemlich geschafft, die Anreise, die Hitze, die vielen Eindrücke forderten ihren Tribut und so fuhren wir wieder zurück in unser gemütliches Greenfields. Am Abend waren wir dann bei der Familie unseres zukünftigen Schwiegersohnes eingeladen und konnten etwas Avadi bei night erleben.



    Ziemlich viel los am Abend, wenn die Temperaturen angenehmer sind. Hatte ich schon erwähnt, dass es Winter ist in Südindien?




    indische Bananenvielfalt



    alles immer frisch, weil ein Kühlschrank noch kein Standart ist.


    Blumengirlanden für alle Zwecke, für die Sicherheit von Autos, für Feste, für Todesfälle und noch vieles mehr



    unmittelbare biologische Müllverwertung :!!



    Polizei mit christlichem Schutz



    sind sie nicht unglaublich, diese indischen Kinderaugen.


    Wir wurden in Avadi erst mal von Onkel zu Onkel durchgereicht und bestaunt und begrüßt und mit Tee oder Kaffee versorgt. Im Hause unseres zukünftigen Schwiegersohnes war halb Avadi versammelt, hatte ich den Eindruck. Hier waren wir eindeutig die Attraktion. Alle hatten sich fein gemacht und die Frauen trugen wunderschöne Saris. Ihr werdet aber verstehen, dass ich die Familie hier nicht unbedingt in der breiten Öffentlichkeit präsentieren will.
    Ich wurde dann noch mit einem Geburtstagskuchen überrascht, zuckersüß und herrlich bunt. Mein Name hat fast nicht draufgepasst.
    :kab:




    Auf dem Rückweg in unser Resort, hat uns Idris dann von einer staatlichen Verkaufsstelle ein paar Flaschen Bier besorgt, denn auf dem Alkohol Verkauf hat der Staat die Finger drauf. Das Bier hat nicht mal schlecht geschmeckt und rundete den aufregenden Tag entsprechend ab
    . :prost:

    Ach ja
    :smile1: die Konversation fand in Englisch statt, die Jungen sprechen fast alle recht gut Englisch, die älteren nicht unbedingt.


    Morgen geht es dann zum Sari kaufen, schließlich steht eine Hochzeit an.

  • Huhu. :wink4:


    Bin auch mit aufgesprungen und habe nach gelesen.
    Recht interessant das Ganze. Wo die Liebe doch so hin fällt.
    Muss man Frau erst nach Schottland fahren um die große Liebe zu finden.
    In Indien gehen die Uhren ja immer noch nach. Aber recht interessant zu sehen und zu lesen.
    Leider kann ich nicht alle Fotos sehen. Wurde der Bräutigam schon gezeigt ?
    Bin weiter dabei.

  • Geduld, Geduld - ein bischen Spannung soll schon sein.


    So so. Wir werden also an den Bericht durch extremen Spannungsaufbau gefesselt.


    Jetzt gehen die Fotos. Wer weis was war. Bestimmt die Ossi Internet Leitung. Eventuell hätte ich das rote W-Lan Kabel kaufen sollen anstatt das Grüne :nw:


    Die Fotos von den Ostständen und Getränkeständen gefallen mir sehr gut.
    Ich mag solche Stände. Da schaue und kaufe ich im Ausland gern.


    Bei dem Foto mit den vielen abgestellten Motorrädern musste ich schmunzeln.
    In Deutschland undenkbar.
    Mindestabstand aller Gegenstände und Fahrzeuge zum Motorrad mindesten einen Meter aufwärts.

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