Golden Spike National Historic Site, Utah

  • Am 10. Mai 1869 trafen sich die Gleise der Union und der Central Pacific Railroad am Promontory Summit im damaligen Utah Territorium. Die Golden National Historic Site erzählt die Geschichte dieses historischen Augenblicks, an dem die beiden Küsten der USA erstmalig durch eine Eisenbahnlinie verbunden wurden.


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    Bereits seit den 1840er Jahren plante die amerikanische Regierung die Ost- und die Westküste durch eine Bahnlinie zu verbinden. 1853 finanzierte der Kongress sogar Studien zur Streckenführung einer transkontinentalen Eisenbahn. Doch all diese Pläne wurden durch den Ausbruch des Bürgerkrieges 1861 jäh unterbrochen. Im Verlauf des Krieges merkte die US-Regierung allerdings, wie hilfreich eine Bahnverbindungzum Transport von Personen und Gütern ist. Und so ordnete der Kongress auf Antrag von Präsident Lincoln schon 1862 den Bau einer Eisenbahnverbindung nach Kalifornien an. Nach dem Ende des Krieges 1865 wurden der Reparatur und dem Ausbau des Schienennetzes schließlich höchste Priorität eingeräumt. Bereits im selben Jahr begannen die Union Pacific aus Omaha, Nebraska und die Central Pacific Railroad aus Sacramento, Kalifornien damit, ihre Schienennetze zu verbinden.


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    Im Februar 1869 erreichte Central Pacific von Westen kommend eine Hügelkette im Norden des Großen Salzsees in Utah und begann eine tiefe Schlucht auf halber Höhe des Anstiegs mit einem Damm, heute Big Fill genannt, zu zuschütten, um die Schienen darüber zu führen. Am 8. März erreichte Union Pacific von Osten her die Stadt Ogden am Ostufer des Salzsees und nahm am 28. März die Arbeiten an einer für die damalige Zeit kühnen Holz-Konstruktion in Form einer Trestle Brücke über dieselbe Schlucht auf. Am 10. April beschloss der US-Kongress, dass die Schienennetze am Promontory Summit, dem höchsten Pass in der Hügelkette, verbunden werden sollten und beide Gesellschaften bündelten ihre Kräfte. Am Nachmittag des 9. Mai 1869 erreichten beide Gesellschaften den Zielpunkt, am 10. Mai wurde die letzte Schiene gelegt und am Mittag mit dem letzten Nagel befestigt. Union Pacific fuhr mit der Lokomotive No. 119 von Osten, Central Pacific mit Lok No. 60, bekannt als „Jupiter“, von Westen an den Verbindungspunkt.


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    Auch heute noch, zumindest von Mai-Oktober, dampfen die Union Pacific #119 und die Jupiter durch die endlosen Weiten Utahs. Es ist ein ergreifender Moment, wenn die kleinen Loks in Richtung Visitor Center rollen, unter Volldampf und ganz so wie vor fast 150 Jahren. Ganz still wird es unter den Zuschauern und teilweise sind nur das Schnaufen der Loks und der Wind über Utah zu hören. Wenn die Loks schließlich angekommen sind, dann können sie auch aus der Nähe besichtigt werden. Kleine Plattformen ermöglichen einen Blick ins Innere der Loks. Und für Fragen stehen schließlich der Lokführer und die Parkranger zu Verfügung, die jede noch so kleine Geschichte rund um dieses Ereignis erzählen können.


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    Bereits seit 1957 wurde das Gelände wegen seiner besonderen Bedeutung für die Nation unter Schutz gestellt, bevor es 1965 von der Regierung der USA aufgekauft und zur National Historic Site erklärt worden ist. Seitdem ist die Geschichte dieses historischen Tages hier wieder lebendig geworden. Heute befinden sich hier auch ein Besucherzentrum mit einem Museum über den Bau der transkontinentalen Eisenbahn sowie mehrere Informationstafeln an einer Straße zu den wichtigsten Punkten im Umfeld. Im Sommerhalbjahr finden täglich Vorführungen mit Nachbauten der beiden historischen Lokomotiven statt. Im Winter können die Lokomotiven im Lokschuppen besichtigt werden.


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    Der Goldene Spike, der heute im Visitor Center der National Historic Site zu sehen ist, ist übrigens nicht das Original. Das liegt im Museum an der Stanford Universität in Kalifornien und das wiederum hat auch einen Grund. Es war Leland Standford, späterer Gouverneur von Kalifornien und Gründer der bekannten Universität, der damals in seiner Funktion als Präsident der Central Pacific Railroad den Goldenen Spike mitbrachte. Doch für Utah hat der Goldene Spike trotzdem weiter eine große historische Bedeutung. Sein Abbild, zusammen mit den beiden Lokomotiven hat es 2007 sogar auf den Statehood Quarter geschafft. Also beim nächsten USA Besuch einfach mal darauf achten, denn dort ist ein Stück US-Geschichte auf der Münze zu finden.


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    Die Golden Spike National Historic Site befindet sich 32 Meilen westlich von Brigham City, ist über die State Road 83 zu erreichen und täglich von 9-17 Uhr geöffnet. Vom 1. Mai bis zum Columbus Day im Oktober finden täglich Vorführungen mit den historischen Eisenbahnen statt und an Samstagen, Sonntagen sowie Feiertagen wird sogar die Golden Spike Ceremony mit Schauspieler in historischen Kostümen nachgestellt.



  • Habe ich doch gerne gemacht. ;;NiCKi;: Ich werde mal noch die Bilder aus Nebraska raussuchen, da gibt es auch noch so einen Ort, wo man mehr über die Eisenbahngeschichte der USA erfahren kann. (Ich hatte das sogar schon mal in einem Bilderrätsel. :gg: )

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