Penitente Canyon, Colorado

  • Neben den Great Sand Dunes im Süden Colorados gibt es ein paar Location, die es Wert sind besucht zu werden. Darunter zählt für mich auch der Penitente Canyon, den ich schon lange auf meiner Liste hatte. Letztes Jahr im Herbst hat es dann endlich geklappt, Silke und ich waren im Penitente Canyon und ich bin nicht enttäuscht worden.


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    Der Canyon liegt ca. 13,6 Meilen nördlich von Del Norte. Vom Visitor Center des Great Sand Dunes NP bis zum Parkplatz des Penitente Canyons sind es knapp 60 Meilen, denn man muss das weite San Luis Valley durchqueren und dafür sollte man 1 Std. bis 1St. 15 Min. einplanen. Von Alamosa sind es ca. 43 Meilen bis zum Canyon.


    Von Del Norte (Kreuzung US 160/CO 112) fährt man 3,2 Meilen auf der CO 112 nach Nordosten. Nach ca. 3,2 Meilen biegt man links ab auf die Country Road (CR) 33. Nach 5,9 Meilen wird aus der CR 33 die CR 38a. Auf dieser fährt man weiter nach Norden. Bei Meile 12,6 biegt die CR 38a nach Osten ab. Nach links führt die CR 40a zum Penitente Canyon und nach einer weiteren Meile hat man den Parkplatz erreicht.


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    Der Penitente Canyon ist reich an kultureller und geologischer Geschichte. Er ist Teil der La Garita Caldera, die vor ca. 30 Mio. Jahren während einer der größten Vulkaneruption der Erdgeschichte entstand. In Teilen des San Luis Valley bedeckte die Asche das Land bis zu einer Höhe von 1800 Feet. Hitze und Druck verwandelte die Asche zu Fels und durch Erosion entstanden die runden Felsen. Diese Felswände sind heute ein Eldorado für Kletterer.


    Es gibt hier auch einige Pictographs. Es wird angenommen, dass sie von Pueblobewohnern, Apache oder Ute Tribes stammen sollen, genaue Infos findet man leider nicht. Am Parkplatz kann man etwas sehen.


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    Der Canyon war ursprünglich eine religiöse Kultstätte von Los Hermanos Penitentes, eine katholischen Bruderschaft (Sekte) - daher der Name des Canyons.
    Das Bildnis (Gemälde) der Virgin of Guadalupe an einem der Felswände ist Zeugnis ihrer Hingabe. Es soll zwischen 1940 und 1980 entstanden sein. Die verblaste rote Inschrift oberhalb des Gemäldes lautet“Con Sufrimiento y Consuelo” (With Suffering and Consolation), man liest auch das dort "Consuelo y Espiritu" (Comfort and Courage) steht.
    Es dauerte nicht lange bis ein betrunkener Mann meinte, das Gemälde als Ziel für seine Schussübungen benutzen zu müssen. Dabei wurde auch das Gesicht zerstört. Zwei Kletterer verputzt die Einschusslöcher, waren aber nicht in der Lage, das Gesicht der Jungfrau wiederherzustellen. Wenn man genau hinschaut, dann ist kein Gesicht zu erkennen.


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    Der Bereich um den Parkplatz schien mir neu gestaltet worden zu sein, es gibt auch eine Toilette. Die Tagesbesucher brauchen keinen Eintritt bezahlen, Camper eine kleinen Betrag (5 $). Wir waren Anfang Oktober an einem Donnerstag dort. Außer uns waren sonst kaum noch welche unterwegs.


    Es gibt mehrere Trails, wir haben uns für den Penitente Loop entschieden.


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    Der erste Teil vom Parkplatz ist der schönste Teil des Loops. Vom Weg gehen mehrere Pfade zu den Felswänden für die Kletterer.


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    Man kommt auch an der Virgin Wall vorbei.


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    Nach etwa einer halben Meile führt der Weg nach links durch Büsche und von hier geht es ständig ganz leicht bergauf. Nach Auswertung des Tracks erkennt man, dass es auch vorher leicht aufwärts geht, aber das hat man nicht/kaum gespürt.


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    Nach ca. einer Meile vom Parkplatz ist man oben angekommen.


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    Von hier geht es wieder abwärts zum Parkplatz. Man sollte aber auch dem Hauptweg bleiben, der meiner Meinung nicht immer leicht zu sehen ist. Denn es gehen von hier ein paar Pfade ab, die zum Canyonrand führen und als Aus- bzw. Einstieg für die Kletterer dienen.


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    Der gesamte Loop ist ca. 2 Meilen lang, der Höhenunterschied ca. 100 Meter. Wir haben 1,5 Stunden gebraucht und uns aber viel Zeit gelassen.



    Weiter Bilder in meinem Fotoalbum.

  • Sieht toll aus, Gerd - wie immer ;DaKe;; fürs Vorstellen! :clab:


    Die Farbe der Felsen auf dem Bild nach der Karte mit den Trails erinnert mich ein bißchen ans Chiricahua, und der Blick von oben ebenfalls.


    Es gibt hier auch einige Pictographs.

    Und Silke ist nicht schreiend davongelaufen? :EEK: :gg:

    • Offizieller Beitrag

    Zitat von »desert-Gerd«
    Es gibt hier auch einige Pictographs.


    Und Silke ist nicht schreiend davongelaufen? :EEK: :gg:

    Ich weis gar nicht, ob sie es mitbekommen hat, dass ich schnell zu der Felsenzeichnung hingegangen bin, sie war noch beim Auto beschäftigt. Die Stelle ist mir auch sofort aufgefallen als wir auf den Parkplatz fuhren und ich habe mich auch beeilt, das Foto zu machen. Unterwegs habe ich zwar immer darauf geachtet noch weitere Felszeichnungen zu entdecken, aber keine weiteren gesehen.

  • Schön, Gerd, die Bilder vom Penitente Canyon (wieder) zu sehen. Ich war im Jahr 2000 dort und bin in den Penitente Canyon, weil er mich als Kletter Location interessiert hat. Da war es aber so was von leer und nichts los - andererseits aber schön, weil ich liebe ja solche abgelegenen Gegenden. Oben in einer der Felsnischen war ein großes Raubvogelnest. An die Madonna kann ich mich auch noch erinnern. Sie war aber nicht ganz so 'bunt' angemalt. Das kam wohl erst später.


    Auf jeden Fall ist es ein schöner Abstecher und ein sehr schöner Rundweg.


    Im San Luis Valley gibt es auch einen anderen schönen Abstecher - die warmen Thermalquellen der 'Joyful Journey Hot Springs '. Man kann dort in einer Art Dampfsauna schwitzen und in einem durch Glaswände windgeschützten Außenpool relaxen - mit Wahnsinns-Blick über das ganze weite San Luis Valley und die bis ins späte Frühjahr schneebdeckten Viertausender der Sangre de Christos. Ich fand es wunderschön dort. Lage: zwischen Alamosa und Salida. Ist auch eine schöne Übernachtungsoption.


    In Mosca, 13 Meilen nördlich von Alamosa, gibt es auch eine 'Alligatorfarm'. Sieht irgendwie lustig aus, die ganzen Alligatoren inmitten einer schneebedeckten Berglandschaft - Ursprung war eine Tilapia (also Fisch-) Farm, weil das Wasser dort konstante 60 degress F hat. Später hat man Alligatoren dazu genommen, die die Fischreste fressen sollten. Und jetzt leben dort Hunderte von Alligatoren. Hat zwar ein bissel was von einer Tourist Trap, aber ich fand es trotzdem interessant und die Besitzer sind total nett.


    Hier ein Video dazu.


    Ciao ciao und liebe Grüße


    Angelika

  • Danke fürs Erinnerungen-wecken Gerd :!!


    Heute kann ich mich da auch wieder drüber freuen aber ich will die Passage nochmal betonen, dass man beim Rückweg sehr aufpassen muss, dass man auf dem richtigen Weg bleibt. Gerd und mir war es passiert, dass wir uns von "es muss ja wieder runter gehen" haben verleiten lassen, einen falschen Weg zu nehmen. Der endete an einer Felswand, die vor uns mehrere Meter abfiel. Den kompletten Rückweg hätte ich nicht gehen können, denn es gab zwei Stellen, an denen wäre ich nicht mehr hochgekommen. Ich hab mich damals über mich selber geärgert, dass ich an den Stellen runter bin, obwohl ich wusste, dass ich da niemals wieder hoch komme. Aber wir haben dann "querfeldein" einen Pfad gefunden, der uns wieder auf den richtigen Trail brachte.

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