Bachelor Historic Loop, Creede, Colorado

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    Der Start von Creede begann im Jahr 1889 als Nicholas Creede, der nur auf der Durchreise war, Silber entdeckte. Daraus wurde später seine Holy Moses Mine. Die Mine lag im East Willow Creek Canyon unweit der Stelle wo der East und West Fork des Willow Creek zusammentreffen. Fast über Nacht wurde sein Camp eine Zeltstadt. Die Stadt wuchs im Sommer 1890 pro Tag um 300 Menschen an.
    Das ursprüngliche Creede wurde am Zusammenfluss von East und West Fork des Willow Creek genau unterhalb der heute zu sehende Überreste der Humphrey Mill errichtet. In dem engen Canyon nach Süden entstand die Area, die als "Stringtown" bekannt wurde. Das Gebiet danach, wo sich der enge Canyon zwischen zwei imposanten Granitsäulen zu einem schmalen Valley erweiterte wurde zunächst "Jimtown" genannt. In Jimtown entstanden die ersten großen kommerziellen Einrichtungen und im Laufe der Zeit wurde der Ort offiziell bekannt als "Creede."
    1892 lebten mehr als 10.000 Menschen in der Creede Area. Unter ihnen waren Calamity Jane Canary, Bob Ford (Mörder von Jesse James), der Betrüger Soapy Smith, Gesetzeshüter Bat Masterson (vorher Stadt Marschall von Trinidad, CO) und der Zigarre rauchenden Falschspieler Poker Alice. All diese Leute strömten nach Creede wegen der Entdeckung der Amethyst Ader, die entlang des West Willow Creek Canyons verlief, eine durchschnittlich 4 bis 10 Feet breite Erzader, die konstant 200 Unzen Silber pro Tonne Gestein abwarf. Es gab Stellen, an denen die Amethyst-Ader bis zu 100 Feet breit war und einige Felsbrocken bzw. zutage tretende Stellen lieferten bis zu 1.500 Unzen Silber pro Tonne Erzgestein. Mehrere große Minen wurden entlang dieser meilenlangen Erzader eingerichtet, und viele Andere suchten in den umliegenden Hügeln nach Silber. Mehrere kleine Townsites entstanden neben den Minen in dem Canyon. Bachelor City, eine Stadt mit bis zu 1.200 Einwohner wurde oberhalb des Canyons in der Nähe der Bachelor-und Last Chance Mines gebaut.
    Der Bachelor Loop wurde entlang der Major Roads in diesem Gebiet etabliert und verband damit die größten Minen und Siedlungen. Es ist eine schmale, steile Fahrt durch ein großes Stück von Colorado‘s History.
    Im Jahre 1892 förderte man Silber im Wert von eine Millionen Dollar pro Monat. 1893 verabschiedet der Kongress den Silver Act und der Preis von Silber fiel von 1,29 $ pro Unze auf 50 Cent. Creede wurde daraufhin fast geschlossen, aber die Stadtbewohner schlossen sich enger zusammen und die Town kam durch. 1939 wurden noch jede Woche 500.000 Unzen Silber von den Minen versandt. Bis 1966 sank diese Zahl auf 150.000 Unzen pro Jahr.Die letzte produzierende Mine in der Gegend war die Bulldog Mine, die ihre Produktion 1985 aufgab.


    Der Bachelor Loop durchquert fast nur private Grundstücke (die Minengebiete sind alle noch in Privatbesitz), aber es gibt einige National Forest Zugänge in den oberen Teilen. Beim Creede Visitor Center soll es eine interessante Broschüre (für ca. 1 $) des Bachelor Loops geben, leider war bei mir das Visitor Center geschlossen.
    Der Bacholor Loop beginnt am nördlichen Ausgang von Creede und führt in einer 17 Meilen langen Schleife zum südlichen Ausgang von Creede zurück. Ich war Anfang Oktober dort und die Road war weitestgehend in einem sehr guten Zustand - teilweise etwas schmal und steil. Als ich dort war, hätte man auch mit einem Pkw fahren können, aber ein Wagen mit HC ist empfehlenswert. Es wird etwa 1 Stunde als Minimum für den Loop angegeben. Ich habe 2,5 Stunden für die Rundtour gebraucht, das ist meiner Meinung eher realistisch.


    Der Start des Bachelor Loop ist am Zusammenfluss des East und West Willow Creek Canyon. Hier befindet sich auf die große Hinweistafel mit weiteren Informationen.





    und die Überreste der Humphrey Mill:




    Nach kurzer Fahrt im West Willow Creek Canyon tauchen rechts oben die ersten Minengebäude auf.




    Etwas weiter erreicht man dann die Commodore Mine, die am bekanntesten von allen Minen ist. Alle Minen sind wie gesagt in Privatbesitz und die meisten darf man nicht betreten.










    Weiter geht es durch den Canyon immer stetig bergauf und bald erreicht man die Weaver Townsite,




    direkt neben der Amethyst Mine.




    Auch bis zur Midwest Mine ist es nicht weit und hier konnte man sich auf dem Gelände umschauen:






    Bis hierhin war die Fahrt ganz einfach, ein Schild am Anfang der Spitzkehre verheißt nichts Gutes bzw. etwas für Backroad-Fans.




    Aber als ich dort weiterfuhr, war die Road kaum anders als die vorherige Road. Irgendwie war ich etwas enttäuscht, aber so kam man entsprechend schnell voran mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 15 mph.
    Aber bis zum nächste Punkt war es ja nicht weit. Von der Equity Mine




    war ich enttäuscht, da scheint man wieder den Betrieb aufgenommen zu haben. Meiner Meinung lohnt es sich nicht dorthin zu fahren, sondern gleich den Abzweig nach Süden (Bachelor Town Site) zu nehmen. Denn von der Equity Mine muss man wieder zurück fahren.
    Von Bachelor ist nicht mehr viel übrig. Außer ein paar Holzresten habe ich nichts gesehen:




    Es gibt hier oben noch eine weitere Mine, die man anschauen kann - die Last Chance Mine. Den Abzweig dorthin habe ich verpasst, aber beim nächsten Mal passe ich besser auf und besuche die Mine.
    Ab Bachelor war es wieder eine pkw-taugliche Strecke und man fährt durch einige Waldstücke. Vor allem im Herbst ist es eine sehr schöne Fahrt wenn die Aspen gelb in der Sonne leuchten






    und man hat schöne Ausblicke auf Creede und das Rio Grande Valley




    Mein letzter Stopp war an einer Mill direkt neben der Road:




    Hier konnte man sich noch im Inneren umsehen:




    Den Friedhof habe ich ausgelassen, wird aber auf der nächsten Tour nachgeholt.


    Der Bachelor Loop hat mir sehr gut gefallen, die Roadverhältnisse für eine Backroad waren ausgezeichnet, aber bei Regen sollte man diese Strecke nicht fahren. Der Bachelor Loop ohne die Equity Mine lohnt sich vor allem beim Fall Foliage im Herbst.


    Weitere Bilder gibt es in meinem Fotoalbum.

  • Wer dann so wie wir :rolleyes: den falschen Abzweig in die Road Nr. 502 (siehe das 2. Bild bei Gerd) nimmt kommt


    in ein weiteres, schönes Tal.



    Die Gravelroad führte in ein enges Tal und schon bald konnten wir uns unter dem Begriff,
    „Welcome to Colorful Colorado“ etwas vorstellen. :songelb:





    Hier wurde die Road schon anspruchsvoller!



    An einer der vielen, engen Kehren, war es derartig steil, dass unser SUV keinen Halt fand und 1 Meter nach hinten rutschte, hier war die Schmerzgrenze :EEK: für mein „Navi“ erreicht, wir drehten um, aber erst nach dem ich diesen farbenträchtigen View bildlich festhielt.





    Gruss


    Christian

    • Offizieller Beitrag

    An einer der vielen, engen Kehren, war es derartig steil, dass unser SUV keinen Halt fand und 1 Meter nach hinten rutschte, hier war die Schmerzgrenze für mein „Navi“ erreicht, wir drehten um

    Da habe ich erst gar nicht versucht. Aber dafür hattet ihr aber auch eine tolle Aussicht, vor allem das letzte Bild ist Klasse. :!!

  • Da habe ich erst gar nicht versucht. Aber dafür hattet ihr aber auch eine tolle Aussicht, vor allem das letzte Bild ist Klasse. :!!


    Die Dame im Visitor-Center meinte, die Strecke wäre mit dem Pkw fahrbar, nun natürlich die normale, aber in der Annahme, dass dies der einfache Weg wäre, sind wir mal


    drauflosgefahren, Zweifel kamen dann relativ schnell auf ;)




    Gruss


    Christian

    • Offizieller Beitrag

    Das sieht ja interessant aus - und dazu noch diese Farben. :!! Wann sind die Fotos entstanden? Oktober?
    Danke fürs Vorstellen.

    Ich war dort am 2. Oktober, bei Christian war es am 23. September.


    Colorado ist im Herbst (Ende September/Anfang Oktober) besonders schön, überall leuchten die Aspen gelb in der Sonne.

  • Hier ein Auszug aus meinem Reisebericht von 2012, da habe ich zusammen mit Gerd den Bachelor Loop besucht:


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    Entlang der Strecke reiht sich quasi eine Mine nebst zugehörigen Gebäuden an die nächste. Mehr oder weniger gut erhalten, befinden sich die Minengebiete auf privaten Grundstücken und dürfen nicht betreten werden. Das war mir aber egal. Mir reicht angucken, ich muss nicht anfassen.


    Vor allem das erste Gebäude, die Commodore Mine, hatte es mir sofort angetan. Sie ist am besten erhalten und eindrucksvoll in ihrer Größe.


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    Oben im Hang „hingen“ auch zwei Zuckerstückchen, leider sind die nicht erreichbar.


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    Weitere Stopps folgten an der Weaver Townsite und der Midwest Mine, wo man sich auch ein wenig umschauen konnte.


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    Ein besonderes Highlight war die Last Chance Mine.


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    Die Stich“straße“ war offen, aber die halbe Meile war doch sehr rumpelig. Hat sich aber gelohnt. An der Last Chance Mine angekommen, entdeckten wir jemanden, der auf dem Dach rumkletterte und werkelte. Als wir parkten, kam er vom Dach runter und begrüßte uns.


    Er stellte sich als Jack vor, der Besitzer der Last Chance Mine. Ursprünglich kam er aus Kansas und arbeitete als Fotograf. Für Fotoaufnahmen kam er nach Creede und beim Gespräch mit den Locals erzählte er von seinen Gedanken, diese Mine bzw. die ganze Anlage zu restaurieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. So erhielt er das Angebot, die Last Chance Mine für 2.900 $ zu kaufen. Diese Gelegenheit ließ er sich nicht entgehen und schlug zu.


    Er ist dort auch schon sehr fleißig gewesen und hat schon einiges restauriert.


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    Die Mine hat 15 Stockwerke und auch dort klettert er immer wieder rum und sammelt verschiedene Steine, z.B. Amethyste, die er den Besuchern zum Kauf anbietet. Wir unterhielten uns eine Weile angeregt, denn es war wirklich interessant, was er erzählte.


    Link zur Last Chance Mine: http://www.lastchancemine.com/


    Dann ging es weiter. Die Equity Mine schenkten wir uns, die wurde wohl vor 2 Jahren wieder in Betrieb genommen und war nicht mehr „ghostig“. Von der Bachelor Townsite ist außer einem Haufen Bretter auf einer Wiese nix mehr übrig und ich sparte mir den Platz auf der Speicherkarte.


    Ziemlich am Ende vom Loop stoppten wir dann noch an einer Mill genau an der Straße und machten noch einige Fotos.


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    Für den Bachelor Loop wird als Minimum eine Stunde angegeben. Gerd ich und brauchten knapp 3 Stunden für die Rundtour, so sehr hat uns das alles gefallen und begeistert happy.gif

    • Offizieller Beitrag

    Noch ein kleiner Nachtrag zur Last Chance Mine:


    Wir hätten 2012 dort kostenlos in einer Cabin übernachten können. Donations wären aber gerne Willkommen gewesen.


    Die Cabin:



    In der Cabin:



    Es gab allerdings kein fließendes Wasser in der Cabin und die Toilette war ein Klohäuschen direkt am/über den Abgrund:



    Auch das Essen hätte man mitnehmen müssen.


    Ich könnte mir schon vorstellen, dort mal eine Nacht zu verbringen. Dort kann man bestimmt die Sterne sehr gut sehen.

    • Offizieller Beitrag

    ir hätten 2012 dort kostenlos in einer Cabin übernachten können.


    Lt. Webseite geht das immer noch und bald gibt es auch Undergroundtouren. :SCHAU:

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