Den Suonen entlang im Baltschiedertal (Wanderbericht Schweiz) jetzt auch mit 2.Teil ;)

  • Wieder stelle ich euch mit Freude eine wunderschöne Wanderung in der Schweiz vor.
    Dieses Mal ist die Wanderung auch mit etwas Nervenkitzel verbunden und nur für die Schwindelfreien unter euch.
    Aber keine Angst....für die Nicht-Schwindelfreien gibt es eine Alternative....die auch interessant sein könnte.


    Mit der BLS *klick* geht es von Bern, durchs Berner Oberland, via Kandersteg durch den Lötschbergtunnel ins Wallis bis nach Ausserberg.
    Ein kurzer Stopp auf dem Bahnhofsklo und einen kurzen Blick auf die Wanderpfeile geworfen.....



    ....und schon geht es stetig bergauf durch das Dorf Ausserberg in Richtung Nidwärch Suonen *klick*.


    Die Sonne lacht vom Himmel und die Post von Ausserberg passt ins Ortsbild. Ein typisches Walliserhaus halt.



    Vorbei geht es auch an den traditionellen Speicher-Häuschen (Spycher), welche auf Pfosten mit Steinen stehen und so deren Inhalt vor Mäusen und Ratten schützen.



    Ein letzter Blick zurück nach Ausserberg und dann folgen wir der geteerten Strasse weiter...stetig bergauf und die Sonne bringt uns ordentlich ins Schwitzen.



    Immer wieder hören wir das Wasser rauschen....ein Zeichen für die vielen Wässerungsleitungen.......und dann sehen wir die erste Suone....und ihre originelle, altertümliche Befestigung.



    Nach gut 3km am Waldrand ist es dann soweit....hier trennt sich der Weg der Nicht-Schwindelfreien (Frauen und Kinder ;) ) und der Schwindelfreien. Während die Nicht-Schwindelfreien um die Kurve noch 250 Meter der Strasse folgen, um dort mit einer Taschenlampe ausgerüstet (bitte mitbringen für diese Wanderung) durch den Nidwärch-Stollen 1,6 km durch den Berg hindurch wandern, studieren wir nochmals die Warnhinweise.



    Nadine und ich entscheiden uns, es mit der Schwindelfreien-Variante zu versuchen. Wir sind zwar einigermassen schwindelfreie, aber eben nicht ganz.


    Der Weg beginnt lauschig der Suone Niwärch *klick* entlang....



    Ein Schild an der Felswand zeugt von der Religiösität der Region. Die Einwohner suchen im Glauben die Kraft, um in der doch eher unwirklichen Gegend (mit ihren Naturgefahren) den Alltag zu meistern....dies war früher so und ist bis heute noch weit verbreitet. Für die Erstellung und Instandhaltung der Bewässerungssysteme, die das Wasser der Gletscher auf die Wiesen und Weiden führen, haben viele Männer ihr Leben gelassen.



    ein schöner Psalm...


    Weiter geht es....der Weg ist nicht zu schmal und gut zu begehen....



    ....allerdings wird es immer schmaler....und wir etwas ängstlicher....trotzdem mach der Weg uns Spass......



    ....unser Tempo ist aber vorsichtig-langsam. Mit der Geschwindigkeit von Wandern hat es zwischendurch wenig zu tun. Die Sicherheit geht uns aber eindeutig vor.


    Und dann kommt die erste Stelle, an der unter uns nur noch Abgrund ist und ein Brett den Weg darstellt, da die Felsen senkrecht runter gehen. Die Bretter wackeln aber gar nichts und ein Seil hilft uns, auch wenn es gar nicht wirklich nötig wäre, da das Brett breit genug ist. Einmal tief Durchatmen und drüber geht es.



    Ein wunderschöner Weg.....uns gefällt es trotz der teilweise exponierten Stellen ausserordentlich gut.





    Um eine Felsnase drumrum und wir hören das typische Klopfen eines durch ein Wasserrädchen betriebenen Hammers. Dieser soll bis ins Tal zu hören sein und half so den Bewohnern zu wissen, ob noch Wasser durch die Suone floss, oder diese irgendwo blockiert oder kaputt war.



    Uns eröffnet sich ein wunderschöner Blick ins Baltschiedertal und wir schauen uns an, schütteln ungläubig den Kopf und erfreuen uns einfach, wie schön doch die Schweiz ist. Nein, es gibt keinen Grund auszuwandern....hier ist es wunderschön.



    und weiter folgen wir dem Suonenweg....



    Wir müssen die Überreste einer Lawine überqueren....es liegt immernoch ordentlich Schnee davon.



    und dann befinden wir uns am Wendepunkt unserer Wanderung bei Ze Steinu.



    ....gleich geht es weiter....

  • Wieder stelle ich euch mit Freude eine wunderschöne Wanderung in der Schweiz vor.



    nur für die Schwindelfreien unter euch.

    Du scheinst ja sehr viel zu wandern.
    Ich schaue heute Abend vorbei und lauf hinterher.


    Wobei ich bin nicht Schwindelfrei. :EEK: :EEK: Wird es denn so schlimm ?

  • Wobei ich bin nicht Schwindelfrei. :EEK: :EEK: Wird es denn so schlimm ?


    Naja....bist du nicht locker-flockig Angels Landing gelaufen? dann eher nicht.....so schlimm wars nun auch nicht.


    Das scheint eine Wanderung mit Abenteuer-Potenzial zu sein :!!


    Jaaaa für uns schon..... für andere wohl Peanuts.


    WOW! Großartig! :clab: :clab: :clab:
    Das ist wieder ein echtes schweizer Schmankerl! :SCHAU:


    Gern geschehen. Die Wanderung ist echt klasse und kann ich empfehlen.

  • KLASSE :clab: , Sarah. Wenn ich das nächste Mal im Wallis bin, werde ich nicht an Ausserberg vorbeifahren, sondern auf die "Bretter" gehen :SCHAU: .


    LG,


    Ilona

  • Was mir sehr oft in den kleinen und mittelgroßen Orten der Schweiz auffällt ist, dass viele Nebengelasse, Wohnhäuser und auch Hotels von außen recht verwittert aussehen. Viel wird daran nicht gemacht.
    Warum dieses ?


    Der erste Teil der Wanderung erinnert mich sehr an die Levadawanderungen auf Madeira. Sehr schön. So etwas gefällt mir. Allerdings hätte mich da wohl keiner über diese Bretterkonstrucktionen bekommen.
    Da bin ich sowas von schisserich. Weil ich den Unterbau oder die Halterungen nicht sehen kann.
    Würde ich nicht auf den Steinen laufen können wäre für mich Schluß gewesen. ;;NiCKi;:


    Aber so konnte ich es ja gut von zu hause aus sehen.


    Über Nadine hast Du nix geschrieben.

    Naja....bist du nicht locker-flockig Angels Landing gelaufen?

    Das stimmt wohl. Aber da hatte ich auch festen Boden unter den Füßen. Und genügend feste Ketten für den Angstgriff.
    Die Höhe war dort auch nix für mich.

  • Hier bei Ze Steinu, wo das Wasser in die Suone geleitet wird, machen wir auf einem grossen flachen Felsblock am Bach unsere Mittagspause.


    Bei Brot und Käse stärken wir uns und kriegen immer wieder Besuch.



    Die Schmetterlinge fliegen gar nicht mehr von uns los, sondern setzen sich immer wieder auf unsere Arme, Beine, in die Haare...sogar wenn wir uns bewegen. Auch unser Essen wird belagert von den "Sommervögeln".


    Der Blick in Richtung Stockhorn



    Nach einer guten halben Stunde verlassen wir unseren Rastplatz talwärts.



    Immerwieder werfen wir einen Blick zurück und erfreuen uns einfach an der wilden Schönheit dieses Tales....



    Über eine Brücke überqueren wir den Baltschiederbach und wandern nun der Gorperi-Suone *klick* entlang...


    ...vorbei an Wasserfällen und immer begleitet vom rauschen des Wassers in der Suone.





    Immer wieder durchquert man hier kleine Felstunnels...



    An einer äusserst exponierten Stelle können wir aussuchen zwischen der Brettlösung oder dem Tunnel. Wir sind ja zwei mutige Mädels und versuchen erstmal die Brettvariante an der Felswand entlang....als wir aber vor dem Brett stehen, müssen wir kapitulieren....zwischen Brett und Suone sind sicherlich 40 cm Abstand und nochmals soviel bis zum Halteseil....und untendran gähnende Leere....wir beide schütteln den Kopf.....das trauen wir uns nicht.




    Von der anderen Seite aus betrachtet sieht es zwar etwas einfacher aus.....aber wir trauen uns einfach nicht und wählen den kurzen Tunnel.


    Nun sind wir schon bald am Ende unserer Wanderung. Ein Blick ins Tal der Rhône....das Wetter zieht etwas zu....wir haben es aber perfekt getroffen.



    Etwas steil windet sich der Weg zwischen Weiden und durch Eggen nach Eggerberg, wo wir nach einem kurzen Rast und einem leckeren Eis im hiesigen Restaurant, den Zug zurück nach Bern nehmen....



    Die Wanderung ins Baltschiedertal war für uns einfach wunderschön....und es gibt noch so vieles mehr (in der Schweiz) zu entdecken :cap:

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