Ostern in Rom

  • Hallo Ihr Lieben,

    nachdem wir über Ostern ein paar schöne Tage in Rom verbracht haben, möchte ich Euch gerne an unseren Eindrücken teilhaben lassen. Die ersten Bilder hab ich gestern Abend schon aussortiert und deshalb kann es auch gleich losgehen. Es waren nur 4 Tage - deshalb spare ich mir eine lange Vorrede und fange einfach mal an:


    Donnerstag, 05.04.2012 - Viele Wege führen nach Rom...

    ... einer davon beginnt in Heimsheim.

    Nachdem wir bereits gestern Abend online eingecheckt haben, müssen wir heute früh beide nochmal kurz in's Büro - die Arbeit erledigt sich halt leider nicht von alleine. Aber mittags ist dann Schicht im Schacht und nachdem die letzten Kleinigkeiten schnell noch verstaut sind - viel brauchen wir ja nicht für die paar Tage - ist Beate auch pünktlich um 14:00 Uhr da, um uns zum Flughafen zu schippern.

    Hier wollen wir direkt durch die Sicherheitskontrolle gehen - wir haben ja nur Handgepäck dabei - aber scheinbar haben wir ein paar "Wässerchen" zu viel eingepackt und müssen deshalb doch noch eine unserer Taschen aufgeben. Andreas muss nochmal zurück durch die Schleuse und erledigt das eben und dann suchen wir nach dem Gate zum Abflug nach Paris.

    Paris? Wir wollten doch nach Rom? Jaaa... aber bekanntermaßen führen viele Wege nach Rom: manche kürzer, manche länger, und manche eben einfach etwas günstiger. Bei der Air France haben wir den besten Preis bekommen und so geht es jetzt eben erst mal kurz zu den Franzmännern...


    Größere Kartenansicht

    Die halbe Stunde bis zum Boarding vergeht bei einem Cappuccino bzw. Weißbier recht schnell und pünktlich heben wir schließlich ab. Innerhalb von Sekunden sind wir in einem weißen Nichts verschwunden, aber als wir die dicke Wolkendecke durchstoßen haben, strahlt die Sonne und wir lehnen uns entspannt bei Crackern und Rotwein zurück - schließlich fliegen wir französisch

    Nach einer sanften Landung und 70 Minuten Aufenthalt in Charles-des-Gaulle geht es dann weiter mit der Alitalia - direkt nach Rom. Der italienische Captain rasselt seine Begrüßungsansprache in einem Tempo herunter, dass wir nicht mal bemerken, als er von Italienisch zu Englisch übergeht und wir uns echt fragen, wann er eigentlich mal Luft holen will. Zum Glück tut er das dann aber irgendwann und wir können starten.

    Nach zwei Stunden ereignislosem Flug landen wir in Rom-Fiumicino und können jetzt leider nicht direkt hinaus spazieren sondern müssen noch unsere Wässerchen abholen.

    Am Gepäckband herrscht Party: eine Gruppe Jugendlicher applaudiert begeistert jedem Koffer, der aus dem Gepäckschlund kommt und sich als einer der ihren erweist und wir machen uns schon mal auf eine längere Wartezeit gefasst. Aber es hält sich in Grenzen und nach 20 Minuten sind wir wieder vollständig.

    Kaum sind wir zum Ausgang raus, sehen wir auch schon den bestellten Taxifahrer mit unserem Namensschild, der uns zum Hotel bringen wird. Na das klappt ja prima Eigentlich waren wir ob dieses Hotelservices ja leicht skeptisch, aber das Timing ist perfekt und nach 35 Minuten Fahrt mit ersten Eindrücken von der Ewigen Stadt sind wir schließlich da.

    Unser Hotel hier in Rom ist das Sant' Angelo - nur ein paar Gehminuten von der Engelsburg entfernt und somit ein recht guter Ausgangspunkt zur Erkundung der Stadt. Heute geht aber in der Richtung nix mehr - wir wollen nur noch unser Zimmer beziehen und in's Bett. Aber wir müssen uns noch etwas gedulden, denn der erste Versuch geht gründlich daneben: wir bekommen ein Doppelzimmer, bei dem am Fußende des Bettes eine (nichtmal bezogene) Liege reingequetscht ist, so dass man sich quasi im Zimmer überhaupt nicht bewegen kann. Nee - :neinnein: das geht ja gar nicht... Wir sind zwar in Rom, aber selbst hier kann man für den Preis wohl etwas mehr Beinfreiheit und ein drittes Bett - wie bestellt und bezahlt - erwarten.

    Der Portier sieht das offensichtlich genauso und macht sich auf die Suche nach einem anderen Zimmer. Eine gefühlte Ewigkeit später kommt er mit einem neuen Schlüssel zurück und wir versuchen es ein paar Türen weiter. Hier sieht es schon viel besser aus. Mit drei Betten und etwas mehr Platz kommen wir die nächsten Tage sicher gut hin.

    Wir räumen noch schnell unsere Taschen aus, hüpfen kurz unter die Dusche und um 22:45 Uhr knipsen wir das Licht aus.




    Fortsetzung folgt ...
    Lg, Elke

  • Na eeeeeendlich... :gg: ;)


    Bin auch dabei - in Rom war ich noch nie, hab' mich damals bei der Abiturfahrt "freiwillig" für Paris entschieden (der Französisch-LK-Lehrer hat es allen seinen Schülern "empfohlen")...


    Irgendwann will ich aber auf jeden Fall mal hin, deshalb freu' ich mich schon auf deine Eindrücke. ;;NiCKi;:


  • Freitag, 06.04.2012 - Am Nabel der Welt


    Trotz einer kurzen Nacht stehen wir bereits um 6:30 Uhr voller Tatendrang auf. Bei Christi hält sich dieser Drang in Grenzen, deshalb darf er noch bis 7:00 Uhr etwas weiter schlafen aber dann ist auch für ihn die Nacht vorbei und wir können ihn davon überzeugen, dass in Rom Morgenstund Gold im Mund hat.


    Das Frühstücksbüffet im Hotel ist super - so schlagen wir uns bei gefühlten 15 Gängen die Bäuche voll - ist schließlich alles im Preis inbegriffen


    Gegen 8:45 Uhr sind wir pappsatt und startklar und brechen bei sonnigem Wetter auf zu unserer ersten Erkundungstour. Auf eine Stadtrundfahrt haben wir vorerst verzichtet: wir planen soweit alle Sehenswürdigkeiten zu Fuß anzusteuern. Mal schauen, wie lange unsere Füße dieses Spiel mitspielen...


    Für heute steht hauptsächlich das antike Rom auf dem Plan, also überqueren wir den Tiber an der Ponte Umberto und schlagen zunächst Richtung Pantheon ein.


    Christi lotst uns mit einer Karte durch die engen Straßen und verwinkelten Gassen, was angesichts der vielen Autos, Vespas und natürlich Fußgänger nicht ganz einfach ist, aber er macht seine Sache prima und nach nur wenigen Minuten stehen wir schon an der Piazza Navona.


    Hier ist um diese Zeit allerdings noch kaum etwas los - die Straßenkünstler fangen gerade erst an, ihre Stände aufzubauen und von dem Leben und Treiben, was hier normalerweise herrscht, ist noch nichts zu spüren.


    Da wir auf dem Rückweg eh wieder hier vorbeikommen werden und heute noch Vieles vorhaben, bleiben wir nicht länger - nutzen allerdings die Gunst der frühen Stunde, um von Berninis Vier-Ströme-Brunnen ein Bild ohne die Menschenmassen zu schießen.


    Die vier auf den Felsabsätzen lagernden Männerfiguren personifizieren die großen Ströme der damals bekannten Kontinente: Donau, Nil, Ganges und Rio della Plata. Und auch für die merkwürdigen Verrenkungen der Figuren haben die Römer hübsche Erklärungen: der Nil verhüllt angeblich seine Augen, weil er sich die von Berninis Gegenspieler errichtete Kirche Sant' Agnese nicht länger anschauen will und der Rio della Plata werfe seine Hände nach oben, weil er befürchte, das Gotteshaus werde gleich einstürzen




    Weiter geht es dann zum Pantheon - dem einzigen vollständig erhaltenen Kuppelbau der Antike. Die perfekt proportionierte Kuppel über der Rotunde, durch die in einer kreisrunden Öffnung das Sonnenlicht einfällt und den Innenraum ausleuchtet, fasziniert uns unheimlich. Der Legende nach wurde das Loch in der Kuppel freigelassen, damit die Römer die Münzen herausholen konnten, die im Erdhügel unter der Kuppel vergraben waren.





    Über den Palazzo Venezia gelangen wir zu den Kaiserforen, die von den römischen Kaisern angelegt wurden, als ihnen das Forum Romanum zu klein geworden war. Es war der Lebensmittelpunkt der alten Römer, aber der Zahn der Zeit hat hier schon mächtig genagt, und für Laien wie uns ist nicht mehr wirklich viel von der einstigen Pracht zu erkennen.




    Von den Kaiserforen schlendern wir weiter in Richtung Kolosseum und genehmigen uns unterwegs bei angenehmen Temperaturen ein erstes italienisches Eis zu einem erstaunlich angenehmen Preis.


    Am Kolosseum erwartet uns dann eine riesige Schlange, die Wartezeiten von mindestens 90 Minuten verspricht. Zum Glück haben wir vorgesorgt und uns bereits zu Hause Online-Tickets gekauft. Wir können also - nicht ohne ein Grinsen im Gesicht - an der Schlange vorbei spazieren und sind innerhalb von 10 Minuten in der riesigen Arena des Amphitheaters. 50.000 Schaulustige fanden hier früher Platz und man kann sich das Gedränge auf den Rängen und die kreischenden Massen, die sich an den Gladiatorenkämpfen ergötzen, noch gut vorstellen.






    Direkt vor dem Kolosseum schauen wir uns den mächtigen Konstantin-Bogen an. Er gilt als der berühmteste römische Triumphbogen - errichtet von Kaiser Konstantin zur Erinnerung an seinen Sieg über Maxentius. Gleich daneben befindet sich auch noch der eher schlichte aber nicht minder schöne Titus-Bogen.




    Ein paar Meter weiter kommen wir dann zum Eingang des Palatin. Unsere Tickets vom Kolosseum gelten auch hier und im angrenzenden Forum Romanum, so dass wir keine Zeit verlieren und uns die „Wiege Roms“ anschauen: Der Legende nach wurde die Stadt 753 vor Christus auf dem Palatin durch Romulus gegründet. Wir wandern über den Palatin-Hügel und durch das Forum Romanum - eine gewaltige Ansammlung von Ruinen aus allen Epochen des römischen Imperiums - und versuchen dabei, uns mit viel Phantasie das Leben in der damaligen Zeit vorzustellen.






    Als wir auf unserem weiteren Weg bei der Santa Maria in Cosmedin vorbeikommen, steht natürlich eine riesige Schlange vor dem Bocca della Verità - dem Mund der Wahrheit. Eigentlich wollten wir uns hier dem Lügendetektor-Test unterziehen, aber angesichts der Wartezeit verzichten wir darauf, unsere Hände durch den einstigen Schachtdeckel der Cloaca Maxima zu stecken und entgehen so möglicherweise auch einem Blutbad


    Stattdessen laufen wir noch ein Stück weiter zum Parco Savello, von wo wir inmitten von Pinien- und Orangenbäumen einen wundervollen Blick auf die Kuppel der Peterskirche, den Tiber und die Tiber-Insel haben. Das berühmte Schlüsselloch können wir aber leider nicht entdecken.




    Mittlerweile ist es Nachmittag und Christis Magen fängt immer lauter zu knurren an. So überqueren wir den Tiber und suchen auf der anderen Seite eine nette kleine Trattoria, in der wir leckere Pasta bekommen und unseren Beinen eine kleine Verschnaufpause gönnen.


    So langsam machen wir uns dann wieder auf den Rückweg und kommen dabei über den Campo de' Fiori. Hier findet tagsüber Roms beliebtester Gemüsemarkt statt, wo zwischen Fisch und Obst über die Geheimnisse der römischen Küche und die letzten Fußballergebnisse diskutiert wird.


    Wir sind leider etwas spät dran, denn die meisten Stände werden schon so langsam abgebaut.


    Einen kleinen Eindruck bekommen wir aber trotzdem und auch ein paar italienische Pasta wandert über den Tisch – wobei uns die Auswahl angesichts der gebotenen Vielfalt nicht wirklich leicht fällt:



    Nachdem wir für die nächsten Tage noch ein paar Getränke gekauft haben, betreiben Christi und ich im Hotel etwas "Fußpflege", während Andreas – noch immer nicht ausgelastet – eine Runde laufen geht.


    Am Abend gehen wir dann noch einmal zur Piazza Navona. Hier ist mittlerweile das Leben erwacht: Künstler stellen ihre Bilder aus, machen Musik und die Cafés und Restaurants wetteifern um die Gäste. Obwohl uns bewusst ist, dass die Preise hier alles andere als günstig sind, lassen wir uns doch von der Stimmung verführen und landen in einem der umliegenden Restaurants. Das Essen ist echt lecker aber das Preis-Leistungs-Verhältnis voll daneben und für morgen werden wir uns wohl etwas anderes suchen.


    Auf dem Heimweg kommen wir an der Engelsburg vorbei und machen noch ein paar Bilder im abendlichen Glanz:





    Fortsetzung folgt ...
    Lg, Elke

  • Ein richtig schöner Städte-Tag und super von Dir dokumentiert, Elke

    Dankeschön :)


    Da habt ihr ja schon am ersten Tag ganz schön viel gesehen.

    Ja, wir sind ganz schön rumgekommen und unsere Füße waren abends auch entsprechend platt ;)


    Gerade läuft Illuminati im Fernseher und einige der Orte habe ich da wieder erkannt

    Das hab ich aufgenommen und werden wir am Wochenende anschauen - ist gerade richtig passend so zum Abschluss der Reise :!!


    Lg, Elke

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