Dry Tortugas National Park, Florida


  • Das ist jetzt nicht unbedingt die Ecke der "Backroads" - aber vielleicht interssiert es ja doch den ein oder anderen:


    Hier ein Bericht mit vielen Bildern von meinem Ausflug nach Dry Tortugas, FL im März 2009 (extrahiert aus meinem RB).



    Gegen 7 Uhr habe ich mich bei der Check-In Bude von "Sunny Days" (Key West) eingefunden, um 8 Uhr ging es mit einem Katamaran in einer etwa zweistündigen Fahrt für einen Tagesausflug Richtung Dry Tortugas National Park. Die Überfahrt kostete 145 $; dazu wurde ein NP-Eintritt von 5 $ fällig, aber ich hatte noch einen gültigen Annual Pass.
    Es gab noch einen zweiten Anbieter per Boot, die Fluglinie ist m.E. eingestellt worden.



    Dry Tortugas (trockene Meeresschildkröten) sind eine kleine Ansammlung von Inseln 70 Meilen westlich von Key West. Auf einer der Inseln (Garden Key) liegt das Fort Jefferson aus dem 19. Jahrhundert, welches aber nie wirklich militärisch sondern eher als Gefängnis genutzt wurde, bis es zuerst National Monument und 1992 National Park wurde; 99 % des Parks liegen unter Wasser. Bei dem gut 4-stündigen Aufenthalt kann man das Fort besichtigen, am Strand lang laufen bzw. abhängen, Vögel beobachten und auch in den Korallenriffen schnorcheln. Übernachten auf einem Campingplatz ist möglich, aber man muss wirklich alles mitbringen. Es leben auch ein paar Ranger dort, so dass nicht das gesamte Fort besichtigt werden kann. Die Vogelwelt ist grandios, zum Schutz der Vögel sind die anderen Insel meistens gesperrt.


    Links zu Wikipedia und zur National Park Seite.


    Fort Jefferson aus der Luft (Wikipedia)

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    Der Tag versprach sehr schön zu werden, da aber seit meiner Ankunft in Florida meistens ein heftiger Wind blies, habe ich mit einer rauen Überfahrt gerechnet – das Einwerfen einer Reisetablette gegen Motion Sickness war somit Pflicht.



    Der Katamaran "Fast Cat", der die ungefähr 40 Besucher nach Dry Tortugas brachte.


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    Es dauerte noch etwas mit dem Einschecken, so dass ich June und Bruce aus Kansas kennen gelernt habe, mit denen ich dann einen Gutteil des Tages verbracht habe.
    Beim Boarding musste man sich ein paar Flossen aussuchen, Brille und Schnorchel gab es an Bord.
    Es gab direkt ein kleines Continental Breakfast, das hätten einige besser nicht zu sich genommen...



    Blick auf den Ankerplatz der Fast Cat am Hafen


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    Ein paar Ansichten innerhalb des Bootes


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    Da ich mir meiner Reisekrankheitsprobleme bewusst war, habe ich den größten Teil der Hinfahrt lieber draußen verbracht; die erste Stunde war noch relativ ruhig.


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    Danach wurde es ziemlich schaukelig, ich habe mich in eine Wind- und Gischtgeschützte Ecke gehockt und den Horizont im Auge behalten. Somit ging es mir nicht wirklich schlecht, ganz im Gegenteil zu einigen anderen Mitreisenden. Die hingen dann schon prima über der Reling und haben die Fische gefüttert. Tüten gab es nicht, die Besatzung wollte, dass man die Fische glücklich macht....("We are happy, fish are happy")


    Es war immer mindestens ein Besatzungsmitglied draußen, welches den Göbelnden behilflich war und permanent die Kotze von Bord und den Passagieren gewischt hat – manche haben es nämlich gar nicht geregelt bekommen und stürzten aus der Kabinentür, während ihnen der Mageninhalt schon aus dem Gesicht fiel; die haben sich tatsächlich gegenseitig angespuckt.


    In meiner Ecke habe ich glücklicherweise nur was auf meine Schuhe abbekommen und mir ist auch nicht wirklich übel geworden – lauschig war es aber dennoch nicht.



    Ab und an gab es was am Horizont zu sehen.


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    Nach gut 2 Stunden Fahrt kam dann Dry Tortugas in Sicht.


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    Kurz vor der Ankunft wurde nochmals der Ablauf erklärt:
    Man hatte bis zur Abfahrt um 14:30 die Möglichkeit, zu tun, was man wollte. Direkt nach der Ankunft wurde eine Führung durchs Fort angeboten, von 11:30 bis 12:30 Uhr gab es einen kleinen Lunch an Bord; Soft-Drinks und Wasser war den ganzen Tag über für lau. Das Schnorchel-Equipment wurde verteilt und man sollte sich auf dem Picknickplatz am besten in einer Gruppe einen Platz für den Tag reservieren, indem man seine Klamotten dort ablegte. In Hinblick auf Wertsachen war dies somit ein kleines Problem, zumal noch ein anders Boot dort ankerte und dazu auch andere Personen auf der Insel waren.


    Die Toiletten auf der Insel waren bis zur Abfahrt der Boote geschlossen, da die Öko-Klos sonst überfordert wären. Man musste die Toiletten an Bord benutzen und dort per Hand abpumpen. Mülltonnen auf der Insel gab es nicht, man musste alles wieder zurück aufs Boot nehmen. Frischwasser gab es nur an Bord. Es muss alles von Land mitgebracht werden, was man über den Tag benötigt, auf der Insel ist keinerlei Verkauf.



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    June, Bruce und ich sind direkt zum Picknickplatz auf der Südseite, haben unsere Bade- und Schnorchelutensilien auf einer schattigen Tisch/Bank-Kombination abgelegt und sind zu der angebotenen Führung gegangen. Die fand ich nicht so toll, so dass ich schnell das Fort lieber auf eigene Faust erkundet habe. Die folgenden Bilder sind von mehreren Touren in und um das Fort während des gesamten Aufenthalts gemischt.



    Der Eingangsbereich des (sechseckigen) Fort Jefferson.


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    Der Innenhof

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    Die Führung war auch deshalb nicht nötig, weil es einen ausgeschilderten Rundweg gab.
    In dem Fort leben ein paar Ranger, somit kann man einen Teil des Fort nicht besichtigen, weil es der Wohnbereich dieser Leute ist; weiterhin wurde eine Seite bei meinem Besuch in Stand gesetzt, war also in Bau und auch nicht zugänglich. Der Weg oben auf den Katakomben war etwa zur Hälfte begehbar, der Rundgang um das Fort war komplett möglich.


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    Es gab ein kleines Visitor-Center.

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    Wir haben dann den Lunch mitgenommen; nichts besonderes, man konnte sich ein paar Sandwiches machen und es gab eine Menge klein geschnittenes Gemüse und Obst.
    Danach ging es zum Schnorcheln an den Strand im Süden; der Strand-Bereich im Norden war abgesperrt.


    Der Schnorchel- und Strandbereich


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    Hier ein Bild von mir vor dem Gang ins Wasser – das Shirt habe ich aus Schutz vor Sonnenbrand anbehalten.


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    Der Schnorchelgang war leider nicht so toll und das aus mehreren Gründen.
    Das Wasser war einfach zu kalt, ich habe von Anfang an gefroren und die eingewachsten Spitzen meines Schnauzes haben sich noch nicht mal aufgelöst. June und Bruce hatten sich Neoporen Anzüge angezogen und Bruce hat dennoch schnell aufgegeben, weil ihm zu kalt war.
    Die Sicht war in der aufgewühlten See leider sehr mäßig; eigentlich habe ich kaum was sehen können. Dazu kam noch, dass die Brille entweder beschlagen war oder schnell voll Salzwasser lief, weil ich natürlich Probleme hatte, diese wegen meines Schnauzes dicht zu bekommen; da half auch kaum der Tipp, mit Nivea-Creme die Brille einzuschmieren.
    Nachdem ich dann auch mehrfach Salzwasser geschluckt hatte und die Augen brannten, habe ich die ganze Aktion nach etwa 20 Minuten abgebrochen.
    An Land war mir wegen des Windes immer noch kalt, somit in Windeseile umgezogen und mich in die Sonne gesetzt zu unserer Tasche mit Wertsachen, die wir mitten am Strand unter die anderen Leuten gestellt hatten, in der Hoffnung, dass keiner dran geht. Es ist auch nichts passiert – auf die Ehrlichkeit aller Besucher würde ich aber nicht wetten wollen.


    Bruce war wie gesagt auch schnell aus dem Wasser, so dass ich wieder auf Entdeckungstour gegangen bin.


    Bilder vom Rundgang um das Fort.


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    Am Interessantesten war der Gang auf dem Dach des Forts mit seinen Ausblicken in den Innenbereich und auf die Gegend um das Fort. Man konnte etwa eine Hälfte begehen, der Rest war wegen des Privatbereichs und der Bautätigkeiten gesperrt.


    Blick in den Innenhof von der südlichen Ecke.



    Die Seite über dem Eingangsbereich


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    Der Zugang und im Hintergrund der Picknickplatz und der Schnorchelbereich


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    Die Anlegestelle


    Bush Key und Long Key

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    Blick in den Innenhof von der südöstlichen Ecke



    Lighthouse

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    Blick in den Innenhof von der östlichen Seite



    Blick auf den (abgesperrten) Nordstrand



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    Blick in den Innenhof von der östlichen Seite



    Der Privatbereich der Ranger


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    Der Baustellenbereich


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    Blick in den Innenhof auf den Zugangsbereich


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    Kurz vor 14:30 Uhr waren alle wieder versammelt, um an Bord der Fast Cat zurückzukehren. Manche hatten fast nur geschnorchelt, andere nur gepicknickt, die meisten sind viel rumgelaufen.



    Dry Tortugas bei der Abfahrt


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    Ich hatte mich direkt wieder an meinen Platz von der Hinfahrt verzogen (selbstverständlich nach Einnahme einer Reisetablette); da bin auch fast die ganze Rückfahrt geblieben. Mir taten einige Leute leid insbesondere eine Frau. Die raue See kam nämlich jetzt zu Beginn der Fahrt und sie hat schon nach einer Viertelstunde wieder angefangen, die Fische zu füttern.


    Ansonsten war die Rückfahrt eher langweilig, mir ist nicht wirklich übel geworden und konnte auch mal die Augen zu machen und dösen. Nach gut 2 Stunden erreichten wir wieder den Hafen von Key West.


    Die großen Kreuzfahrt-Schiffe müssen vor Sonnenuntergang den Hafen von Key West verlassen haben, im Hintergrund sieht man den Event-Bereich der Sunset-Celebration.


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    Das Ende der Duval Street.


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    Abschied von June und Bruce


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    Der Ausflug nach Dry Tortugas war ein Erlebnis und ganz nett; schade dass das Schnorcheln eher unbefriedigend war.
    Unbedingt gemacht haben muss man den Ausflug jetzt aber nicht.

  • Hallo Otto,
    danke, dass du dieses Ziel einmal vorgestellt hast :!! . Das ist wohl ein Ziel, dass nicht viele Urlauber im Programm haben. Ich kann mich nicht erinnern, in einem Florida-RB jemals etwas über Dry Tortugas/Garden Key gelesen zu haben.
    Ist die Überfahrt immer so heftig oder lag es jetzt speziell an den Wetterbedingungen an jenem Tag? Wahrscheinlich würde ich dann wohl doch eher auf die Überfahrt verzichten.
    Ich hätte jetzt nicht erwartet, dass das Wasser zum Schnorcheln so kalt war, kann aber verstehen, dass es unter diesen Umständen nicht so viel Spaß gemacht hat.


    Gruß
    Gundi

    • Offizieller Beitrag

    aber vielleicht interssiert es ja doch den ein oder anderen:


    Ich will da schon lange hin. :traen:


    Hier ein Bericht mit vielen Bildern von


    Das ist gut. :!!


    die Fluglinie ist m.E. eingestellt worden.


    Es gibt sie wieder: Seaplane to Fort Jefferson and the Dry Tortugas ;;NiCKi;:

  • Danke Otto, für die tolle Vorstellung des Forts :clab:


    Obwohl es auf der kleinen Insel traumhaft aussieht, wäre dieser Ausflug wohl nichts für mich: Ich würde auch zu denen über der Reling gehören :kotz:


    Schade, ist aus der Schnorcheltour nichts geworden, Strand und Wasser sehen jedenfalls sehr schön aus ;;NiCKi;:

  • Danke!


    Die Überfahrt war auch so rauh, weil es tagelang in der Gegend ziemlich gewindet hatte. Bei meiner Ankunft in Miami 3 Tage vorher war richtig Sturm.
    Da man sich aber recht weit von der Küste bzw. den Keys entfernt, dürfte der Seegang aber immer etwas heftiger sein.



    Ich fand das mit dem Schnorcheln auch schade; da probier ich nach 18 Jahren mal wieder im Meer zu baden, und dann sowas. ;)
    Ich habs ja überlebt - aber mit dem Schnauz sollte ich keinen Tauch/Schnorchel-Versuch mehr wagen. Und das es SO kalt war, hat mich auch überrascht.

  • Danke Otto :!!
    Berichte über den Besuch von Dry Tortugas findet man ja eher selten.
    Toll, dass Du uns den Park so ausführlich vorgestellt hast! Das es mit dem Schnorcheln witterungsbedingt nicht so toll war ist schade. Die Überfahrt klingt ja nicht so "berauschend" :MG:;)

    • Offizieller Beitrag

    Starker Wind kann ja erschwerend wirken, aber auch wenn es woanders stürmisch war laufen dann die Wellen aus.
    Einen Wellenhöhe bei ruhigen Wetter zwischen 4-6 Fuß ist normal, 3 Meter habe ich auch schon erlebt.
    Ein Highspeed Cat ist da eigntlich weniger empfindlich als ein Einrumpfboot.
    Da schlimme für mich wären nur die göbelnden Passagiere. ;;NiCKi;:
    Die Wellenrichtung spielt auch eine Rolle. Fährt man gegen die Wellen ist das ok für die meisten, kommen die Wellen von hinten, nennen wir das Kotzwellen. :gg:

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