Cathedral Valley, UT - alle vier offiziellen Roads und eine 5. Variante

  • Als ich vor Jahren Bilder von dem wunderschönen Cathedral Valley mit seinen mysteriösen Fels-Monolithen gesehen habe, hat mich diese Gegend in ihren Bann gezogen.




    Das entlegene Cathedral Valley befindet sich im Norden vom Capitol Reef National Park.


    Es bietet spektakuläre Ausblicke auf freistehende Felsmonolithe, die durch die Erosion aus dem weichen, orange-rötlichen Entrada Sandstone heraus geschnitzt wurden. Da die Formen dieser Monolithen an gotische, religiöse Architektur erinnern, erhielt das Cathedral Valley wegen dieser Felskathedralen seinen Namen. Der interessanteste Teil ist das Lower Cathedral Valley (hier findet man die mysteriösen „Temple of the Sun“ und „Temple of the Moon“) und das Upper Cathedral Valley mit den großen Felsmonolithen.


    Aufgrund seiner abgeschiedenen Lage ist das Cathedral Valley nur über Dirt Roads zu erreichen und man trifft nur selten auf weitere Besucher. Ein Wagen mit „High Clearance“ ist absolute Voraussetzung. Je nach Zustand der Strecke kann auch 4WD erforderlich sein. Bei schlechtem Wetter (Regen, Nässe, auch in den vorherigen Tagen) kann die Piste auch für 4WD-Fahrzeuge unpassierbar sein.


    Eine Broschüre für eine „Self Guiding Auto Tour“ ist im Visitor Center gegen eine geringe Gebühr erhältlich. Darin heißt es: „Four Roads To The Valley of Cathedrals”. Es gibt aber eine 5. - nicht offizielle Route - in das Cathedral Valley.


    Mein Besuch dort liegt schon einige Jahre zurück und ich bin auch "nur" über die Caineville Wash Road bis ins Upper Cathedral Valley gefahren und dann wieder retour.


    Gerd hat während verschiedener Touren alle vier offiziellen Strecken ins Cathedral Valley unter die Reifen genommen und sogar noch eine 5. Variante entdeckt, die landschaftlich ebenfalls sehr reizvoll ist.



    Route 1: Hartnet Road (Fremont River Ford (U24) to Upper Cathedral Valley )
    River Ford - Blue Flats- Bentonite Hills- Lower South Desert- Lower Cathedral Valley Overlooks - The Hartnet - Upper South Desert Overlook - Upper Cathedral Valley Overlook







    Route 2: Caineville Wash Road (Utah 24 Caineville to Upper Cathedral Valley)
    Caineville Mesa - Middle Desert - Lower Cathedral Valley - Dikes - Gypsum Sinkhole - Upper Cathedral Valley


    Die bekannteste Fahrt durch das Cathedral Valley ist die 65 Meilen (mit kleinen Abstechern) lange „Loop Tour“. Es ist eine Kombination von Route 1 und Route 2, die Route 2 wird dabei natürlich in umgekehrter Reihenfolge (als oben beschrieben) gefahren.


    Diese Tour beginnt am Hwy 24, 11,7 Meilen östlich vom Visitor Center mit der Durchquerung der River Ford des Fremont Rivers. Kurz vor dem Ort Caineville erreicht man später wieder den Hwy 24. Zeitbedarf: mindestens 5-6 Stunden. Wer den kompletten Loop fahren möchte, sollte sich unbedingt an diese Richtung halten, nicht dass man beim Start über die Caineville Wash Road dann zum Schluss der Tour an der River Ford steht und kein Durchkommen möglich ist.
    Wer diese Tour genießen und auch ein paar kleine Wanderungen machen möchte, der sollte eine 2 Tages-Tour daraus machen. Kurz vor der Abfahrt in das Upper Cathedral Valley liegt ein primitiver Campgound inmitten von Pinon Pines mit Picnic Tables und Toiletten. Die Lage ist für Fotografen ideal, da man beim Sonnenuntergang bzw. -aufgang schnell im Upper Cathedral Valley ist.







    Route 3: Thousand Lake Mountain Road (UT 72 to Hartnet Junction)
    Eine recht unspektakuläre Route. Im Winter (Schnee) und Frühjahr (Schneeschmelze und damit Matsch) ist diese Route gesperrt. Aber im Herbst während des Fall Foliage (gelbe Laubfärbung der Bäume) ist es lohnenswert hier zu fahren. Bei klarer Sicht hat man auch schöne Ausblicke auf das Cathedral Valley.




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    Route 4: Baker Ranch Road (I-70 Exit 91 to Cathedral Valley Junction, Last Chance Country)
    Blue Flat - Last Chance Desert - Colored, sculptured Cliffs and Canyons - Rock Springs Bench








    Route 5 (nicht offiziell): Lower Last Chance Loop (I-70 Exit 99 to Lower Cathedral Valley)
    Coal Cliffs - Colored, sculptured Cliffs - Colored Badlands - Mussentuchit Flats and Sand Dunes - Badlands







    Ausführliche Beschreibungen mit Karten und Bildern, PDF-Dateien zum Ausdrucken und eine umfangreiche GPS-Datei mit den verschiedenen Tracks und einer Vielzahl von Wegpunkten haben wir hier zusammengestellt.


    Es wäre sehr schön, wenn wir uns hier im Forum über die einezelnen Varianten austauschen könnten. Eure Infos, Erlebnisse, Fragen, Fotos sind herzlich willkommen :!!

  • Danke für diese Beschreibung. Die werde ich mir auf alle Fälle merken falls ich es wieder einmal dorthin schaffe.



    Ich erinnere mich noch zu gut an ein Urlauber Paar aus Frankreich, die tapfer mit ihrem Van die Cainevile Route gegen den Uhrzeiger die normale Tour gefahren sind. Unterwegs sind wir uns beim Fotografieren immer wieder begegnet. Am Fluss bei der Ausfahrt aber haben sie nicht die nötige Bodenfreiheit gehabt und mussten den ganzen Weg wieder zurück zoppeln :ohje:

  • Super Bericht, Danke!


    Bin die Routen 1-4 auch schon gefahren - bei trockenen Verhältnissen für einen SUV absolut unproblematisch. Mir hat die Route vom Thousand Lakes Mountain runter ins Cathedral Valley eigentlich ganz gut gefallen (jedenfalls besser als die Baker Ranch Road von der I-70), da gerade die Herbstfärbung eingesetzt hat und man immer wieder tolle Blicke auf das Cathedral Valley hatte. Im Juni 2010 hatten wir Glück: offenbar gab es einen niederschlagsreichen Winter, so dass die Blüte der Wüsteblumen Mitte Juni im südlicheren Teil des Cathedral Valley noch voll im Gang war.

  • Hallo!


    Wir waren vor ca 14 Tagen dort, am Vortag hatte es geregnet, daher haben wir die Furt erst gar nicht versucht.
    Die Route über die Cainville Rd war in tiptop-Zustand! Absolut problemlos! Schwierger wurde es bei der Fahrt zu den Overlooks, da ist es schön sehr steingi!
    Wir kamen dann auf die blöde Idee, ohne Infos über die nördliche Ausfahrt (Name???) rascher zur IS 70 zu kommen......
    Das wäre fast schiefgegangen. Durch den Matsch fuhren wir wie auf Schmierseife, das ist in einer Kurve downhill nicht so prickelnd.
    Kaum aus der Matschzone draussen, hieß es mal Reifen putzen..... u dann 5 Durchgänge an der Car Wash....


    Jedenfalls waren wir vom sehr guten Zustand der Cainville Rd sehr überrascht!


    LG
    Anna

    • Offizieller Beitrag

    Ich war in den letzten 4 Jahren viermal im Cathedral Valley, einmal sogar mit Übernachtung. Und wenn es sich ergibt, fahre ich noch einmal dorthin. Gerade auf den Roads, die zur Interstate führen, gibt es noch so einiges zu entdecken. Bei meinen letzten beiden Touren war für mich der Weg ins Cathdral Valley das Ziel. Jetzt, nachdem ich die Zeit einigermaßen einschätzen kann, würde ich auch nach rechts und links schauen, das kam viel zu kurz.


    Wer noch mehr Bilder sehen möchte, kann es in meinem Fotoalbum sehen. Das passt zu der Beschreibung auf Silkes Webseite.

  • Achtung, hier spricht die Obermemme :gg:
    Wenn die Pisten in so einem Zustand sind, wie bei meinem Besuch, dann kannste das problemlos fahren. Bei mir war es damals im Mai. Gerd war im gleichen Jahr im Herbst dort, da war einiges arg ausgeschrabbert und ausgeschwemmt.

  • Ist die Zufahrt über die Caineville Wash Road wohl für Memmen (mich) geeignet :schaem:?(:wink4:
    Also hin und den gleichen Weg wieder zurück? :)


    Die Strecke bis zu den Tempeln scheint fast (!) immer in gutem Zustand zu sein. Das war bei mir sogar im November so.
    Danach hatten wir zahlreiche tiefe Ausspülungen, die meinem Trailblazer den Frontspoiler gekostet haben. :schaem:
    Tendenziell schein die Route im Frühjahr gut gepflegt wird, nach den Sommerniederschlägen scheint es permanent schlechter zu werden.



    Joe

    • Offizieller Beitrag

    Ist die Zufahrt über die Caineville Wash Road wohl für Memmen (mich) geeignet
    Also hin und den gleichen Weg wieder zurück?


    Ich denke, dass die Road im Frühjahr nach dem Graden besser zu fahren ist als im Herbst als ich dort unterwegs war.


    Wenn Du nicht durch die Furt fahren möchtest, dann könntest Du auch von Westen über die Thausand Lake Mountain Road fahren, dann auf der Hartnet Road die Overlooks anfahren (eventuell sogar bis zu den Bentonite Hills) und dann ins Upper Cathedral Valley hinunter fahren. Die Abfahrt ist zwar steinig, aber nicht sonderlich schwierig - man muss nur langsam fahren. Danach dann über die Caineville Wash Road hinaus fahren.


    Das ist sicherlich eine interessante Tour und ihr hättet fast den gesamten Loop gefahren.

  • Achtung, hier spricht die Obermemme :gg:
    Wenn die Pisten in so einem Zustand sind, wie bei meinem Besuch, dann kannste das problemlos fahren. Bei mir war es damals im Mai. Gerd war im gleichen Jahr im Herbst dort, da war einiges arg ausgeschrabbert und ausgeschwemmt.


    Das kann alles sehr unterschiedlich sein.


    Die Hartnet Road - die mit der Furt durch den Freemont River - hatten wir schon im Juni fast völlig zerstört durch ausgewaschene Gräben, die Cainville-Zufahrt war mal im September durch Gewitter unpassierbar und die Roads rauf zur I 70 ebenfalls im September nur noch von sehr erfahrenen Piloten überhaupt zu bewältigen, weil Schmierseife..


    Es ist das alte Problem - entscheiden kann man erst vor Ort und man muss stets auf eine Wetteränderung gefasst sein.


    Ich will niemanden abschrecken, nur sollte man sich nicht einlullen lassen. Da draussen bleibt stets ein Risiko. Auf der Cainville Road sassen wir schon stundenlang fest, weil es ein kleines lokales Gewitter gegeben hatte. Danach führte Cainville Wash mehrere Meter tief Wasser. Tödlich gefährlich, das zu ignorieren. Wir haben uns dann im Dunkeln zur I 70 durchschlagen müssen, denn nach Cainville gab es keine Road mehr.


    Gruss


    Rolf

  • Rolf, hier will niemand irgend jemanden einlullen, im Gegenteil. Es ist immer der aktuelle Zustand entscheidend. Daher auch diverse Warnungen wie auf der Hauptseite.


    Aufgrund seiner abgeschiedenen Lage ist das Cathedral Valley nur über Dirt Roads zu erreichen und man trifft nur selten auf weitere Besucher. Ein Wagen mit „High Clearance“ ist absolute Voraussetzung. Je nach Zustand der Strecke kann auch 4WD erforderlich sein. Bei schlechtem Wetter (Regen, Nässe, auch in den vorherigen Tagen) kann die Piste auch für 4WD-Fahrzeuge unpassierbar sein.


    Und mehrfache Verweise auf die Infos im Visitor Center und die Witterungsverhältnisse sowieso.

    • Offizieller Beitrag

    Ich will niemanden abschrecken, nur sollte man sich nicht einlullen lassen. Da draussen bleibt stets ein Risiko.

    Erstens einlullen will niemand und zweitens - das Risiko trifft ja bei allen Backroads zu.


    Aber wir haben nicht nur zum Spaß im ersten Posting eine Warnung geschrieben, dass bei schlechtem Wetter die Roads auch mit einem 4WD unpassierbar sein können. Auch ein paar Tage nach einem heftigen Gewitter kann man Probleme bekommen. So musste ich 2009 die Fahrt auf dem Lower Last Chance Loop abbrechen und auf der Baker Ranch Road ins CV fahren.


  • Einfach mal vorher den Wetterbericht incl.Satellitenbilder anschauen und die Ranger fragen, dann passiert sowas nicht. :gg:


    Genau sowas meine ich mit nicht einlullen lassen! Solche Gewitter entstehen zur Monsoonzeit lokal innerhalb von wenigen Minuten. Sie sind nicht vorhersagbar, bestenfalls als Wahrscheinlichkeit anzugeben. Geht man danach, kann man von Anfnag Juli bis Mitte/Ende September eigentlich gar nicht rausfahren. Aussagen von Rangern sind hier weitgehend irrelevant. :neinnein:


    Darum gehts aber nicht. Mir ist es wichtig, dass die Leute wissen, was passieren kann und entsprechend darauf vorbereitet sind. Besonders sollte man immer Dinge dabei haben, die einem im Notfall über die Runden helfen.


    By the way, was hier als "Lower Last Chance Road" bezeichnet wird ist wunderschön und geologisch hochinteressant!. Und gleichzeitig eine der übelsten Flash Flood - Fallen Utahs. (Carlyle Wash: Bevor ich da reinfahre, checke ich den Himmel wirklich sehr, sehr genau!) Auf Silkes Website das Bild mit dem Kakaupuder. ;)


    Gruss


    Rolf

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