Hike zum Reflection Canyon

  • Hallo,


    es ist jetzt schon ein paar Monate her, dass ich eine Wanderung von der Hole-in-the-Rock Road aus startete, die mich zum Ende des Coyote Gulch zum Lake Powell brachte, aber mich auch (aus Dummheit) bis ans Ende meiner Kräfte brachte.


    Die mit DeLorme und Google Earth geplante Route führte mich querfeldein, ohne Wege und Pfade über sandige mit Sagebrush bewachsene Flächen, und ab und zu durch kleinere Canyons (Llewellyn) zum Reflection Canyon. Ich hatte nie vorher irgendwo gelesen, dass jemand zu Fuß dorthin marschierte, obwohl die Entfernung mit 14 km (one-way) nicht übermäßig lang ist.


    Leider kann ich, für die wahrscheinlich wenigen Interessierten (wegen der 14 km), nur einen Link zu dem Bericht Reflection Canyon anbieten, obwohl mir aus einigen Diskussionen bekannt ist, dass so etwas bei Einigen nicht so gern gesehen (gelesen) wird. Wen es interessiert, der wird schon hinklicken.


    Meine Homepage ist wieder mal etwas im Umbau, weshalb nicht alle internen Links funktionieren werden – ich bitte um Geduld.

  • Hallo Rainer!


    Respekt - eine gute Schilderung!


    Natürlich auch sehr sehenswerte Bilder, aber am meisten hat mich die Schilderung der Schwächephase beeindruckt, weil uns Ähnliches auch schon passiert ist. Die Landschaft im Südwesten kann fordernder sein als manche annehmen.


    Gruss


    Rolf

  • Hallo Tom,


    du hast recht. Wenn der Wasserpegel noch einmal in absehbarer Zeit so niedrig wie damals wird, und ich dann noch fit genug bin, dann würde ich beim nächsten Mal mit Zelt hinwandern. Aber ich wollte es auf jeden Fall mal ausprobieren und wäre auch gegangen, wenn mir vorher klar gewesen wäre, dass der Wasserstand leider etwas zu hoch ist.

  • Hallo Rainer,


    ein toller Bericht, hab ich gern gelesen; und die Stelle, wo das GPS Gerät seinen Geist aufgibt, erinnerte mich an eine Wanderung von mir; als mein GPS Gerät nicht funktionierte, bekam ich das erste Mal in meinem Leben richtig Panik, und wer in Panik gerät, trifft nicht immer die klügsten Entscheidungen...


    Durch Deine Erfahrung und gute Vorbereitung bist Du dann ja sicher zu Deinem Auto gelangt und was gibt es schöneres als sich dann mit einem kühlen Getränk zu belohnen. Respekt vor dieser Leistung.


    @Hatchcanyon: Bei der Gelegenheit möchte ich mich für Dein Wissen und den Erfahrungsschatz bedanken, den Du mit uns teilst; man erhält viele, wertvolle Tipps und Anregungen für Touren.


    Gruß


    Marc

  • Eindringliche Schilderung und trotz des hohen Wasserstandes gelungene Bilder.


    Ich glaube, dass mangelndes essen ein häufiges Problem/ein häufiger Fehler bei Wüstentouren ist. Ans trinken denkt jeder aber je heißer es ist, um so weniger Hungergefühl hat man. Wenn dann die Kohlenhydratspeicher verbraucht sind, kommt es zu solchen Schwächephasen.


    Das defekte GPS ist natürlich auch ein Schock in dem Augenblick. Glück gehabt, dass es erst kurz vor Ende der Tour den Geist aufgegeben hat. Bei solchen Touren sollte man wohl doch Karte und Kompass als Backup dabei haben und ein wenig damit umgehen können.

  • Was für ein Erlebnis :EEK: Ein schöner Blick von oben auf den Canyon. Gibt es das Bild vom National Geographic irgendwo online zu sehen?


    Ich will mir nicht anmaßen Kritik zu üben, aber bei solch einer langen Wanderung wäre ich schon um 6 - 7 Uhr losgelaufen und nicht erst um 10 Uhr ;)


    Bei unserer Coyote Gulch Tour mit Aufstieg am Jacob Hamblin Arch wurde auch die Zeit knapp und wir waren dann sehr froh, so zeitig gestartet zu sein, dass wir es noch vor Sonnenuntergang zurück zum Auto geschafft haben.


    Gruß
    Volker


    Edit: Ist es das Bild? http://gallery.pictopia.com/natgeo/photo/5775115/

  • Wirklich ein toller Bericht. Aber so ganz allein in der Wildnis, obwohl, die Ruhe und Einsamkeit in der urwüchsigen Landschaft sind schon was großartiges. Ich glaub, ich würde das nicht ohne Sat-Telefon machen. Dass Dir der Rückweg schwerer fiel als der Hinweg, kann ich gut nachvollziehen. Bei längeren Wanderungen werden bei uns am Ende die Pausen auch immer größer.

  • Hallo Rainer,
    jetzt habe ich Deinen Bericht in aller Ruhe gelesen.
    Großes Kompliment, wie Du alles recherchiert und ausgearbeitet hast :clab:
    Auch wenn Du aufgrund des Wasserstandes erst etwas enttäuscht gewesen bist, diese Tour hat sich gelohnt. Sehr schöne Eindrücke.
    Aber dann der Rückweg! Puhhh, da ist es mir beim Lesen richtig anders geworden. Man liest aus Deinen Worten heraus, wie erschöpft Du gewesen bist. Und dann noch der GPS-Ausfall.
    Aber zum Glück ist alles gut gegangen.
    Danke, dass Du dieses Erlebnis mit uns geteilt hast.


  • Hallo Volker,


    ja, es ist das von dir verlinkte Bild - in meinem Bericht ist auch ein Link zu dem Bild.


    Zu deiner Anmerkung, dass ich früher hätte losgehen sollen. Ich bin bewußt erst später losgegangen, weil ich ja nicht zur Mittagszeit am Reflection Canyon sein wollte, sondern am Nachmittag. Von der Planung her, hätte die Zeit auch gut und problemlos für den Rückweg gereicht, um vor Dunkelheit am Wagen zu sein. Ich hab ja schon öfter mal längere Wanderungen gamacht, war z.B. 3 oder 4-mal im GC beim Colorado unten, und ich hätte in der Planung niemals mit solch einem "Schwächeanfall" gerechnet. Wenn ich gedacht hätte, dass ich mehr als 5 Stunden für den Rückweg brauche, wäre ich wahrscheinlich garnicht losgegangen, bzw. hätte die Tour mit Übernachtung eingeplant (was ich auch mal vorhabe).

  • Den Link hatte ich in Deinem Bericht irgendwie überlesen :schaem:


    Stimmt, ich habe ganz vergessen das die Fotografen immer Nachmittags an den Locations sein müssen ;)


    Zum Glück ist ja nochmal alles gut gegangen. Wir haben mal auf den White House Campground (Paria River) mitbekommen, wie ein erfahrener Wanderer mit starken Krämpfen zusammengebrochen ist, weil er unterwegs zu wenig Wasser hatte.


    Diese Infos mit dem Essen bei langen Wanderungen sind wirklich super wichtig. Ich hätte auch nur ans Trinken gedacht :EEK:


    Gruß
    Volker

    • Offizieller Beitrag

    Den Link hatte ich in Deinem Bericht irgendwie überlesen

    Ich auch. :schaem:

    Ich hätte auch nur ans Trinken gedacht

    Ich weiß aus persönlicher Erfahrung, das mein Magen das überhaupt nicht mag und wir folglich immer was zu Beißen dabei haben. Mir wird schlicht schlecht, vom reinen Wasser auf nüchtern Magen sowieso. Ach, keiner einer die Hole in the Rock Road mal bis da unten hin graden? Da will ich schon seid 10 Jahren hin.

  • So, jetzt habe ich den Bericht in aller Ruhe gelesen, liest sich wie ein Abenteuerroman, dabei ist es ja die Schilderung einer wahren Gegebenheit. Man mag gar nicht drüber nachdenken, was gewesen wäre, wenn das GPS eher ausgefallen wäre.


    Schade, daß das Wasser wieder höher war und Du nicht die Bilder bekommen hast, die Du wolltest, aber sie sind dennoch wunderschön :clab:


    Jeder der das Glen Canyon Gebiet kannte, sagt ja, daß durch den Lake Powell das schönste Canyonsystem der Erde zerstört wurde :(


    Ein ganz toller Bericht :!!


    Gruß


    Sandra

  • Nur Wasser auf solchen Touren - damit haben wir wie Ulrich auch schlechte Erfahrungen gemacht! Auch uns verdirbt es irgendwie den Magen. Daher nehmen wir heutzutage immer Wasser und (z.B.) Gatorade mit. Das abwechselnd zu sich genommen verhindert die Komplikationen. Dazu noch ein paar Power Bars. Die verderben auch nicht in der Hitze, liefern ziemlich viel Energie in recht wenig Volumen und Gewicht.


    Gruss


    Rolf


  • Man mag gar nicht drüber nachdenken, was gewesen wäre, wenn das GPS eher ausgefallen wäre.


    Sandra


    Hallo Sandra,


    der frühere Ausfall des GPS wäre nicht bedrohlich gewesen, hätte aber den Rückweg noch verlängert und mir wohl nicht die Übernachtung in der Wildnis erspart. Zurück zur Hole-in-the-Rock Road würde man aber immer wieder finden, denn man muss nur der Abbruchkante der Fifty Mile Bench folgen - und die ist nicht zu übersehen, auch nicht bei Dunkelheit.

  • Ich hatte auch mal so ein Bild vom Refektion Canyon, allerdings bei schöner Sonnenuntergangsstimmung,


    gesehen, seit diesem Zeitpunkt wollte ich dahin.



    2008 stand es dann auf dem Plan, der Wasserstand war damals wesentlich niedriger als auf Deinem Bild,


    aber wir hatten andere Probleme, mit dem Hausboot kamen wir nicht sehr weit in den Canyon und


    es gab absolut keine Möglichkeit zu ankern. Auch hatte ich keine Stelle entdeckt, die geeignet gewesen wäre


    an den Rand des Canyons raufzugehen :traen:



    Aber dieser Hike wäre eine Möglichkeit, jedoch erscheint dann Camping sinnvoll, wenn man den Sonnenuntergang


    mitnehmen will.



    Gruss


    Christian

  • Hallo Christian,


    ja, ich hatte auch mal darüber nachgedacht mit einem Boot (allerdings kein Hausboot) dorthin zu fahren. Bei Google Earth hatte ich auch schon versucht rauszubekommen, wie man denn nach oben auf die Cliffs kommen könnte. Wie du schreibst, kommt zusätzlich noch das Problem dazu, wo man denn sein Boot ankern kann.


    Also der Hike ist keine schlechte Alternative.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!