Namibia - Reloaded

  • Freut mich, dass es Euch im damaraland auch gefallen hat.


    6.11.10


    Bevor es los geht noch ein paar Bilder von der Lodge.


    So sah meine Hütte von außen aus incl. der Spuren des hungrigen Elefanten.


    Innenansicht


    Das Hauptgebäude mit Lobby und Restaurant


    So gegen 7:30 habe ich mich nach einem leckeren Frühstück auf den Weg Richtung Etosha gemacht. Die ersten ca. 150 km auf relativ guter Schotterpiste, dann ab Kamanjab auf Asphalt.Leider ist der westliche Teil des Etosha bisher nicht, wie eigentlich angekündigt, für Normalsterbliche geöffnet. Also bin ich über den Grootberg-Pass sozusagen parallel zur südlichen Parkgrenze nach Osten gefahren. Das erste Stück war landschaftlich interessant.


    Blick zurück von der Passhöhe am Grootberg-Pass


    Nach dem Pass wurde es jedoch immer gleichförmiger und ein bisschen langweilig.



    In Outjo war ich noch einmal tanken und ein bisschen einkaufen und bin etwa um 12:00 h durchs Anderson Gate in den Park gefahren. Mit einem kurzen Stop am Wasserloch direkt hinter dem Eingang, wo diesmal außer diesem Straussenmännchen als Empfangskomitee nicht viel zu sehen war,



    bin ich nach Okaukuejo gefahren, wo ich meinen Eintritt gelöhnt, eingecheckt und mein 'Waterhole Chalet' bezogen habe. Chalet ist sicher etwas hochtrabend aber das Zimmer war ganz nett und vor allem wie der Name schon sagt ganz in der Nähe vom Wasserloch. Bilder habe ich gar keine gemacht aber ich klaue mir mal eines von der Seite des Reisebüros, wo ich die ganze Reise gebucht habe (AST-Reisen). Nach dieser Schleichwerbung werden sie wohl nichts dagegen haben ;)



    Die Außenansicht gibt es bei Ingrid (Ingrids Welt)
    Die gezeigte Hütte beinhaltet allerdings zwei Zimmer, mir gehörte also nur die Hälfte.


    Nach einer Dusche, einem Kühlen Getränk und einem Magnum ('Death By Chocolate' – guter Name und leckeres Eis) als Mittagessen habe ich das Camp wieder verlassen, um mir den nördlichen und westlichen Teil des Parks anzuschauen. Zuerst war ich am Wasserloch Wolfsnes, wo eine Springbockherde Schatten suchte.




    Bei Okondeka, wo ich letztes Jahr mehrfach Löwen gesehen hatte, war einiges los. Löwen waren keine zu sehen aber diverse andere Tiere und vor allem einige Geier.


    Heiß war es


    Hier sieht man schön, wie groß Ohrengeier sind. Beeindruckende Vögelchen.


    Dieser Weißrückengeier ist deutlich kleiner


    Von dort aus bin ich nach Westen gefahren, so weit man als Normalo kommt. Allzu viele Tiere habe ich auf diesem Trip allerdings nicht gesehen. Nur ein paar Zebras bei Ozonjutji m' Bari, dem westlichsten Wasserloch für Normalos.



    Landschaft gibt es im Etosha im Gegensatz zum Damaraland eigentlich gar kein. Platte Savanne und die große Salzpfanne, das ist es. Da freut man sich schon über eine einzelne Akazie.



    So ein Stündchen vor Sonnenuntergang war ich nach etwa 150km eigentlich recht sinnloser Fahrerei wieder in Okaukuejo bzw. gleich in der Nachbarschaft beim Wasserloch Nebrowni, wo ich eine Weile diese Elefantendame beobachtet habe.




    Vom Wasserloch aus konnte man sehen, dass es ein Stück weiter an der Straße einen kleinen Stau gab. Da gerade nicht viel los war, bin ich mal hin gefahren (wie im Yellowstone sollte man hier nicht die Staus vermeiden sondern sie suchen ;)).
    Stauursache war eine Löwin, die durchs Gras streifte.


    Weiter „im Hintergrund“ konnte man mit bloßem Auge gerade noch den Rest des Rudels ausmachen. Mit dem 400er plus 2x Konverter konnte man sie auch erkennen.


    Sah verdächtig so aus, als ob sie jagen wollten aber leider bewegten sie sich immer weiter von der Straße weg bis sie nicht mehr zu sehen waren.


    Die hier fanden das wohl nicht schade:


    Also bin ich noch einmal zum Wasserloch gefahren, wo die Elefantendame immer noch brav posierte.


    Gerade als ich nach einem Blick auf die Uhr beschlossen hatte, langsam zurück ins Camp zu fahren, um noch rechtzeitig vor Sonnenuntergang durchs Tor zu kommen, tauchte dieses Spitzmaulnashorn auf.



    Sah toll aus im Licht des Sonnenuntergangs.


    Ein zweiter Elefant war inzwischen auch noch dazu gekommen.


    Apropos Sonnenuntergang – jetzt wurde es aber allerhöchste Zeit! Dank großzügiger Auslegung der Geschwindigkeitsbegrenzung (60 erlaubt, 90 gefahren) bin ich wörtlich durch das sich gerade schließende Tor noch ins Camp gekommen. Puuuh!


    Auf dem Weg in mein „Chalet“ habe ich noch einen Blick aufs Wasserloch geworfen, wo außer diesem Elefanten nichts los war.


    Also habe ich mich in meinem Zimmer mithilfe der Klimaanlage und eines Bierchens aus dem Kühlschrank abgekühlt, bin unter die Dusche gesprungen und zum Essen gegangen. Das Buffet hatte ich ja letztes Jahr schon einen Abend getestet. Nichts aufregendes aber ganz o.k. Und wenn man gleich beim rein kommen ein Bier bestellt, hat man auch Chancen, es vor dem Dessert zu bekommen-.


    Anschließend habe ich mich mit Kamera, Stativ und 2 Dosen Bier bewaffnet wieder ans Wasserloch begeben.
    Erst waren die Giraffen die einzige Attraktion.



    Dann tauchte nach und nach eine ganze Gruppe Spitzmaulnashörner mit insgesamt drei Jungtieren und 5 Erwachsenen auf. Wow!




    Der/die Kleine auf dem letzten Bild dürfte gerade mal ein paar Wochen alt gewesen sein.
    Sehr zufrieden mit diesem ersten halben Tag im Etosha bin ich gegen 22:30h in die Kissen gesunken.

  • Traumhafte Tierbilder!


    Bei der Elefantendame sieht man jede Falte - herrlich!


    Wenn ich darf, würde ich gerne einige deiner Bilder für den Kunstunterricht missbrauchen :gg:. Wir beschäftigen uns immer mit Albrecht Dürers "Rhinozerus" und im Anschluss daran mit dem Zeichnen von Fell und Haut bei verschiedenen Tieren, deine Elefantendame kommt da sehr gut - und bevor ich irgendein Bild nehme ;).

  • Ich fand die Tiersuche im Etosha immer sehr spannend.


    Mir macht's unheimlich Spaß. Selbst wenn man mal ein paar Stunden nichts sieht-


    Die Bilder der Nacht sind mal wieder das Tüpfelchen auf dem "i


    Wobei mir das Kleine Nashorn eindeutig am besten gefällt.


    Herrlich diese Nachtbilder aus dem Etosha


    und dann die Bilder aus der Nacht....mit diesem "kleinen" Nashornbaby.


    Das Nashornbaby war sicher mit das Highlight des Tages. Ansonsten mag ich die Wasserlochbilder mit dem fürchterlichen Gelbstich durch die Scheinwerfer eigentlich gar nicht so gerne. Ist aber immer wieder spannend, wie viele Tiere man da nachts zu sehen bekommt.


    Die Elefantendame trug wohl einen Sender?


    Nö, das war Ihr Kulturbeutel mit dem Stück Seife für die Schlammdusche.


    ich fühle deine Begeisterung


    Schön! Ich muss sagen, dass mir jetzt beim Bericht schreiben und Bilder sichten schon wieder das Herz aufgeht.


    allerdings Foto von innen, mit zerwühlten Bett


    Hast ja recht aber vorher habe ich nicht dran gedacht und zum Betten manchen hatte ich weder Zeit noch Lust.


    Ich erinnere mich an meine erste Begegnung im Etosha mit einem Löwenrudel....direkt vor meinem Wagen...plötzlich waren sie da.... ich hab vor Aufregung erstmal die Scheibenwischer angemacht


    Ja, wenn sie auf einmal direkt vor einem stehen, fließt schon das drenalin. Ist was anderes als im Zoo.


    Bei der Elefantendame sieht man jede Falte - herrlich!


    Auch wenn es der Dame vielleicht lieber gewesen wäre, habe ich mir nicht die Mühe gemacht, die Falten zu retuschieren.
    Wenn Du die Bilder für den Unterricht brauchen kannst, bedien Dich. Rhinos kommen noch ein paar. Reicht die Auflösung oder brauchst Du sie größer (bitte PN)?

  • 7.11.10


    Da mein Handy bereits seit ein paar Tagen nur noch ein durchgehend schwarzes Display zeigte, was bei einem Touchscreen doch relativ unpraktisch ist, hatte ich leider keinen Wecker mehr. Ich bin aber trotzdem fast pünktlich wach geworden. Für ein Frühstück hat die Zeit zwar nicht mehr gereicht aber immerhin gab es eine Kaffeemaschine im Zimmer und mit einer Zigarette und einem Snickers aus der Kühlbox zum Kaffee war ich auch so bereit für den Vormittag und bin ein paar Minuten nach Sonnenaufgang durchs Tor gefahren.
    Nach einem kurzen Stop bei Nebrowni (dem Wasserloch von gestern Abend), wo diese Springböcke die Morgensonne genossen, bin ich eine Schleife über die Wasserlöcher Gemsbokvlakte, Olifantsbad und Aus gefahren.


    Leider kann ich Euch nicht alle Tierchen zeigen, die ich unterwegs gesehen habe (oder habt Ihr Lust auf etwa 100 Bilder/Tag? ;)). Aber ein paar sollen es schon sein.
    Impalas und ein Kudu


    Perlhuhn am Wegesrand


    Ein etwas verhungertes Steinbockweibchen


    Anschließend habe ich mich entlang der Salzpfanne nach Osten bewegt.
    Eine wirklich gnadenlose Landschaft ist das, kaum zu glauben, dass es bei der Hitze und der Trockenheit hier so eine Fülle von Leben gibt.


    Für einige Unterhaltung haben am nächsten Wasserloch die Oryxe gesorgt. Erst der Nachwuchs, der etwas orientierungslos durch die Gegend stakste,


    was sogar die Zebras zum lachen fanden.


    Später dann diese beiden, die gründlich ausdiskutiert haben, wer denn wohl das Recht hat, selber Nachwuchs in die Welt setzen zu dürfen.


    Dabei ging es richtig zur Sache und man kann sich durchaus vorstellen, dass es bei solchenn Kämpfen mit diesen spitzen Hörnern durchaus schon mal zu schweren oder sogar tödlichen Verletzungen kommen kann.
    Bei der Suche nach Wildlife sollte man nicht nur nach rechts und links schauen, was schon anstrengend genug ist, ab und an sollte man auch mal den Blick nach oben wenden. Unter Umständen wird man gerade selber beobachtet ;).



    So schön es ist einzelne Tiere zu beobachten, der Anblick eines solchen Wasserlochs mit den verschiedensten Tierarten friedlich vereint, ist für mich einer der schönste Anblicke, den der Etosha zu bieten hat.



    Gegen 11:30h war ich nach 41/2 Stunden wieder im Camp und habe einen Happen gegessen und ein bisschen die Beine hochgelegt und gedöst bis es Zeit für den Nachmittags-Drive war.
    Wieder war Nebrowni mein erster Stop, wo diese Elefantenherde ihr „Unwesen“ trieb.



    Dabei habe ich gelernt, dass auch Elefanten die Beine übereinander schlagen können. Sieht nicht so richtig elegant aus aber immerhin ;)


    Ein Abstecher zu den Wasserlöchern direkt an der Salzpfanne brachte nicht viele Tiersichtungen. Für die Räuber, die dieses Tier erlegt hatten, war ich deutlich zu spät aber die Schildraben ließen es sich schmecken.


    Dafür war die Aussicht nicht übel.


    Leider habe ich die Aussicht ein paar Minuten zu lange genossen. Als ich wieder in Nebrowni ankam, hatte ich genau verpasst, wie ein großes Löwenrudel einen unvorsichtigen Springbock erlegt und innerhalb von Minuten komplett zerrissen hatte.
    Nur ein paar kleinere Scharmützel um die Reste konnte ich noch verfolgen. Hier hat offensichtlich die Dame des Hauses gewonnen. Wie man an ihrer Nase sehen kann aber nicht ohne Gegenwehr.


    Das junge Männchen, dass erstaunlicherweise das einzige Männchen in diesem recht großen Löwenrudel (10-12 Tiere) gewesen zu sein schien, hatte das Nachsehen.


    Wie man hier ahnen kann, ist mit der Dame auch nicht gut Kirschen essen.


    Andere hielten sich aus den Kabbeleien heraus und hatten es geschafft, unbehelligt den halben Springbock abzunagen.


    Jedes mal wenn einer der Löwen zum Wasserloch spazierte um ein Schlückchen zu trinken, hielten alle anderen Tiere einen gehörigen Sicherheitsabstand. Warum nur? :MG:
    Die Löwinnen schienen das förmlich zu genießen und bleiben jeweils eine Weile am Wasserloch liegen, als ob sie so ihre Macht demonstrieren wollten.


    Nur den Elefanten waren die Löwen egal. Dieser hier hatte wichtigeres zu tun. Wenn man genau hinsieht könnte man meinen, dass die Verdauung bei Elefantens recht „anregend“ ist. Oder um ein bekanntes Zitat abzuwandeln: „Freust Du Dich so mich zu sehen oder ist das ein C-Rohr zwischen Deinen Beinen?“


    In den Pausen zwischen den Löwenbesuchen trauten sich auch mal ein paar Springböcke ans Wasserloch.


    Sehr zu meiner Freude machte das Löwenrudel überhaupt keine Anstalten, weiter zu ziehen sondern blieb da, wo es war. Allerdings leider genau im Gegenlicht. Aber immer wieder positionierte sich die eine oder andere Löwin im besten Licht. Insgesamt konnte ich sie über 11/2 Stunden beobachten.



    Dieser Schakal dachte wohl, dass er noch etwas von dem Kadaver abkriegen könnte. Die Löwen haben aber nur Knochensplitter übrig gelassen.


    Die Sonne begann sich inzwischen bedrohlich dem Horizont zu nähern und ich hätte eigentlich fahren sollen. Inzwischen war außer mir auch nur noch ein anderes Auto am Wasserloch. Gerade als ich los fahren wollte, sah ich aus dem Augenwinkel einen Schatten im Gegenlicht oder eigentlich sogar zwei.


    Die beiden konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen!



    Ich wäre gerne noch viel länger bei den Nashörnern und den Löwen geblieben aber inzwischen war es noch später als gestern. Also noch ein letztes Nashornfoto, den Löwen nochmal zugewinkt und dann Vollgas.



    Am Vortag hatte ich die Geschwindigkeitsbegrenzung nur um 50% überschritten, heute waren es noch einige km/h mehr aber ich war pünktlich zurück im Camp (auf den letzten Drücker aber pünktlich ;)).


    Beim Essen hat es der Service heute gar nicht geschafft, mir ein Bier zu bringen, weil die Zapfanlage streikte. Nur gut, dass ich mich in Outjo noch eingedeckt hatte und mein Kühlschrank gut gefüllt war. Am Wasserloch war ich natürlich auch noch und habe mich dort lange mit einem Pärchen aus Südafrika unterhalten, während wir meine und ihre Biervorräte dezimiert haben. Zeit dazu war reichlich, denn außer Giraffen und Zebras, die viel zu unruhig waren, um fotografiert zu werden, war nichts los.

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