Begegnungen mit Native People

  • Hattet ihr schon persönlichen oder gar privaten Kontakt mit Indianern?
    Nicht an der Hotelrezeption sondern außerhalb der Lobbys und Küchentheken?
    Würde mich interessieren . Hab den Eindruck das die mitunter etwas stur oder mißtrauisch sind. Oder mißgünstig? Weiß nicht wie ich das beschreiben soll

  • Die Reittour ins Mystery Valley wurde damals von einer Navajo Guide begleitet. Evelyn war erst sehr zurückhalten, dann taute sie auf. Es war einer der interessantesten und schönsten Abende, die ich in den USA erlebt habe. Evelyn erzählte sehr viel aus ihrem Leben und dem Leben im Reservat. Sie plauderte so richtig aus dem Nähkästchen. Es war ein wundervoller Abend und der Abschied am nächsten Morgen tat uns allen leid.

  • hihi guys


    in der Nähe des Glacier NP in Browning waren wir bei 2 Tage bei den Blackfeet, haben auch in einem Tepee übernachtet, war sehr interessant


    in der Nähe der National Bison Range in Moiese/MT waren wir bei einem pow-wow
    mit Cheyenne, Crow und Blackfeet. Gaben uns als Schweizer "Touris" zu erkennen und kamen mit einigen Indianern (ich nenne sie weiter so, obwohl nicht politisch korrekt..) in Kontakt.


    Dieses Jahr sind wir mit den Navajos im Monument Valley geritten


    wenn man sie korrekt und "gleichwertig" anspricht bzw behandelt und vielleicht noch
    Interesse u/o gewisse Kenntnisse zeigt, sind sie weder misstrauisch, stur oder was weiss ich, sondern "wie du und ich"


    c u


    Mike


  • Das kann ich bestätigen.
    Ohne mich jetzt hier einem Vorwurf aussetzen zu wollen, aber überall wo Natives im Sevice agieren kommt man sich bestenfalls geduldet vor. Einen wirklich freundlichen und engagierten Native habe ich fast noch nie erlebt.


    Joe

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    irgendwie haben sie alle das Lächeln verlernt


    aber überall wo Natives im Sevice agieren kommt man sich bestenfalls geduldet vor. Einen wirklich freundlichen und engagierten Native habe ich fast noch nie erlebt.


    Gut ausgedrückt. Ausser Häuptling Pete am Antelop Canyon habe ich auch noch keinen getroffen der freundlich und aufgeschlossen war. (Und dem hatte ich ein Foto von sich mitgebracht welches ich 1 oder 2 Jahre zuvor gemacht hatte)


    In Chinle gibt es ein Holiday Inn welches von Natives geführt wird. Ein schönes sauberes Haus mit einem prima Restaurant. Aber wenn man sein Essen bekommt hat man das Gefühl sie würden es dir lieber überschütten.
    Kein Lachen, kein enjoy your meal, keine Frage ob es geschmeckt hat, nichts.
    da trifft das Wort geduldet als notwendiges Übel richtig zu


    Aber wer will es ihnen verübeln?
    Und das sie mit ihrem Land genauso Raubbau betreiben um Knete zu machen haben sie doch auch erst von den Weissen gelernt oder?

  • Zitat

    Original von Michi



    Aber wer will es ihnen verübeln?
    Und das sie mit ihrem Land genauso Raubbau betreiben um Knete zu machen haben sie doch auch erst von den Weissen gelernt oder?


    Das sehe ich ehrlich gesagt nicht so.
    Wenn jemand im Tourismusgeschäft tätig ist, dann erwarte ich auch eine positive Einstellung gegenüber Fremden. Und da ist es einerlei, welche Rasse, Hautfarbe oder sonstwas er hat.


    Mit dem Raubbau an der Natur, der leider auch von Seite der Natives betrieben wird, verkauft man seine Seele. Und das wird garantiert nicht zu besseren und harmonischeren Lebensbesingungen führen.


    Wobei ich dieses Hotel eine gute Sache finde, wenn
    - der Kultur dabei Rechenschaft getragen wird
    - dem Umweltschutz dabei maximal entsprochen wird
    - wenn ich einen freundlichen und harmonischen Service dabei bekomme,
    dann werden viele auch bereit sein viel, ja sehr viel Geld dafür auszugeben.
    Ich befürchte nur, dass diese Bedingungen nicht eingehalten werden.


    Ich habe viel Verständnis für die Sache der Natives, aber sie müssen lernen unter den neuen Bedingungen zurecht zu kommen.
    Es wurden viele Verbrechen an diesen Menschen begangen, das ist keine Frage.
    Aber man muss wieder lernen sich an die modernen Gegebenheiten anpassen und gleichzeitig seinen Stolz und die Traditionen zu wahren.


    Joe



  • Hallo Michi,


    wir müssen Fotos sammeln.
    Wer dort hinfährt, den statten wir ersteinmal ordentlich aus.
    Silke ist nächstes Jahr dort.
    Klar muß keiner überfreundlich sein.
    Aber ein kleines Lächeln ist doch nicht zuviel verlangt. Drückt doch auch aus, das man willkommen ist.


    Gruß
    Heger

  • Zitat


    Glaub mir Heger manchmal ist ein kleines Lächeln ein verlogener Automatismus.
    Ich glaube nicht das ich jedem willkommen bin der mich anlächelt, man will mir dann in der Regel etwas verkaufen. Antrainierte Strategien.


    Das gibt es oft genug. Aber es ist trotzdem schön.
    Wenn wir alle etwas mehr lächeln würden, wäre die ganze Welt etwas freundlicher.


    Die Natives der USA sind ja oft genug nicht einmal in der Lage auf Kinder mit Freude zu reagiern. Hier wurde Lächeln abtrainiert und das ist sehr viel schlimmer wie angelerntes Lächeln.


    Joe

  • Zitat


    Ja Joe und wenn wir mehr zum lächeln hätten wäre die Welt auch besser.
    Ich kann aber niemand verurteilen wenn ihm nicht danach ist.
    Verlorene Fähigkeit zur Freude ist so schwer wiederzufinden, es ist kräftezehrend und darum erwarte ich es nicht bei Menschen für die ich nur eine Momentaufnahme bin.


    Doch, das erwarte ich bis zu einem gewissen Grad.
    Es ist sein Job zumindest ein Mindestmaß an Freundlichkeit den Menschen entgegenzubringen, die seinen (ihren) Gehaltsscheck finanzieren.


    Das wurde von Dir erwartet und das wird von mir, ja von uns Allen erwartet.
    Wer seine Arbeit nicht mit einer gewissen Freude macht, ist auch nicht in der Lage seinen Arbeit vernünftig zu machen.


    Joe

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann mich nur einmal daran erinnern, lächelnde Natives gesehen zu haben.
    Das war 1980 in Gallup bei einem Indianer-Festival. Aber da waren auch fast nur
    Natives beteiligt.
    Aber auch aufdringliche, alkoholisierte Natives waren da.


    Doch, kurze Zeit später bei einem Pow Wow in Show Low haben sie auch mal gelächelt.


    Aber ansonsten habe ich immer ein unsicheres Gefühl in deren Nähe, um nicht
    zu sagen ein mulmiges.

  • Wir haben da so eine Erfahrung:


    In Moab kennen wir seit mindestens drei Jahren einen netten, jungen Navajo. Er hat eben drei Jahre gedauert, bis er es sich erlaubte uns gegenüber einmal Emotionen zu zeigen. Er lacht jetzt auch! :MG:


    Hat das möglicherweise auch etwas mit Erziehung und Kultur zu tun, dass man in diesen Kulturen evtl. Fremden gegenüber nicht so schnell Regungen zeigt?


    Gruss


    Rolf

  • Zitat


    Ob der Gute mir den Zimmerschlüssel aushändigt mit einer kurzen Erklärung wo es sich befindet, auf nachfolgende Fragen höflich antwortet oder mir voller Überschwang einen schönen Aufenthalt wünscht weil er den Satz einstudiert hat und es nur sagt weil es zu seinem Job gehört macht für mich keinen Unterschied.
    Ich bin allerdings auch überempfindlich was lügen und heucheln angeht.
    Mache ich mir lieber einen Sport daraus jemand zum lächeln zu bringen als es zu erwarten.
    Glaub mir das kann ich :gg:


    Wenn er höflich ist, ist das oft genug schon ein Fortschritt. Meist sind sie ehr maulig.
    Wer in dieser Branche arbeitet hat nicht das Recht maulig zu sein!


    Joe

  • Motel in Holbrook


    Die Native-Frau an der Rezeption war unfreundlich, nahezu patzig.


    Am nächsten Morgen gingen wir zum Frühstücken an der Rezeption vorbei,
    die gleiche Frau stand hinter dem Tresen, ich sagte freundlich morning, keine
    Reaktion, nichts.


    Im Frühstücksraum lief der Kaffee aus der Maschine und hatte schon eine
    schöne Pfütze auf dem Teppich gebildet. Ich eilte zur Rezeption und wollte
    die Dame darauf hinweisen, da sie telefonierte, würdigte sie mich keinen
    Blickes. Na gut dann eben nicht.
    Vom Frühstücksraum konnte ich auf die Rezeption sehen und verfolgen,
    dass auch andere Gäste den Fehler melden wollten, aber keine Reaktion,
    sie telefoniert mittlerweile 10 Minuten.


    Irgendwann legte sie auf und nachdem ein weiterer Gast den Schaden meldete,
    ging sie zum Kaffeeautomaten, als sie die Pfütze sah, begann sie
    lauthals zu lachen, sie kriegte sich gar nicht mehr ein.


    Gruss
    Christian

  • Zitat

    Original von Michi
    Welche Erfahrungen habt Ihr mit Natives gemacht?


    Meinen ersten Kontakt mit Natives hatte ich 1998 in Mexican Hat. Wir übernachteten dort. Gewundert haben wir uns schon, warum plötzlich die Frau an der Rezeption mit uns nicht mehr als 3 Worte wechselte - ich habe mir darum keine großen Gedanken gemacht.
    Am nächsten Morgen gingen wir dann in das einzige Restaurant zum Frühstücken. Nachdem wir einen Platz zugewiesen bekommen haben, wunderte ich mich schon über die komische Stimmung. Irgendwie klappte nichts, die einen warteten auf die Bedienung, andere reklamierten falsche Essen - was ist den hier los ?(
    Irgendwann wurden dann auch wir bedient, ich hatte ein paar Cornflakes bestellt und Kaffee. Die Cornflakes kamen auch - aber keine Milch ?( Habe ich natürlich reklamiert. Nach gefühlten 10 Minuten - wo die Bedienung nicht mehr erschien - da bin ich in die Küche gelaufen - dort standen die Bedienungen zusammen und quaschten - und schnappte mir eine Packung Milch und bin wieder raus :gg: Gesagt haben sie nichts :gg:


    Erfahrungen - aber keine wirklich Guten. :(

  • Habe gerade nochmal gründlich darüber nachgedacht aber es bleibt dabei, dass ich Eure ja offensichtlich druchweg nur negativen Erfahrungen nicht ganz nachvollziehen kann. Klar, von den Natives kann man nicht den überschwänglichen, aufgesetzt fröhlichen, fast schon nervigen Ton erwarten, den man sonst bei Servicekräften häufig hört. Das finde ich aber eher entspannend ;). Ich kann dieses, "Hi, hoe nice to see you (ich rutsch gleich auf meiner Schleimspur aus)- take any time, you need, its a pleasure to serve you - (hoffentlich kaufst Du jetzt bald was) - have a wonderful day (endlich bist Du weg und Trinkgeld war auch wieder zu wenig)- Gesülze manchmal wirklich nicht mehr hören.


    Insgesamt bin ich bisher von Natives nicht besser oder wesentlich schlechter bedient worden als von anderen auch. Allerdings oft wirklich recht wortkarg, so dass man sich tatsächlich gelegebtlich etwas "geduldet" vorkam.
    Beispiele dafür wären z.B. die Bedienungen in der Gouldings Lodge oder z.B. in der Pizza Hut in Page - ordentlicher Service aber Kommuniktion als kostete jedes Wort bares Geld.


    Ich kann mich auch an mindestens 2 ausgesprochen fröhliche Navajoes erinnern. Einmal ein Teenie am Upper Antelope Canyon, der den Truck zum Canyon gefahren ist, und schon bei der Wartezeit vorher viel mit den Gästen gequatscht und extrem viel gelacht hat, zum anderen meine Führerin im Monument Valley. Anfangs war sie recht zurückhaltend, taute aber mehr und mehr auf und konnte nach etwa 15 min. definitv auch lächeln.
    Gerade fällt mir noch ein drittes Beispiel ein. Ich war mal bei einem Essen, bei dem von einer Native-Familie einige Tänze vorgeführt wurden. Nacher bestand noch die Möglichkeit, ein wenig mit ihnen zu reden. Dabei konnte ich beobachten, wie einer der jüngeren Natives, eine der Firmenvertreterinnen, die das essen organisiert hatte, ganz heftig angebaggert hat. Der konnte (zumindest in dieser Situation) definitiv auch lächeln ;).

  • Zitat

    Original von DocHoliday
    Klar, von den Natives kann man nicht den überschwänglichen, aufgesetzt fröhlichen, fast schon nervigen Ton erwarten, den man sonst bei Servicekräften häufig hört.


    .


    Wieso nicht? Wir haben ein paar American Indians als Freunde, und die lachen genauso wie jeder andere, und sind auch so freundlich oder unfreundlich wei andere Menschen. Auch American Indians (hier sind es ja hauptsaechlich Sioux, Chippewa und Mennominie), die man in der Service Industrie trifft sind nicht freundlicher oder unfreundlicher als andere Menschen hier in der Ecke. Es koennte eventuell ein spezifisches ding der Navajos sein (ich waer ja auch sauer wenn ich in der Ecke leben muesste, mit Klapperschlangen und nichts als rotem Sandstein, der langsam auseinanderfaellt!).


    Ich glaube doch, dass hier eventuell von ein paar Erlebnissen zu sehr veralgemeinert wird!

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