Wupatki National Monument

    • Offizieller Beitrag

    Ein leicht zu erreichendes National Monument


    Vor weniger als 800 Jahren war das Wupatki Pueblo das größte Pueblo im weiten Umkreis. Zu der damaligen Zeit florierte Wupatki als Begegnungsstätte der verschiedenen Kulturen. Doch es war eine der wärmsten und trockensten Plätze auf dem Colorado Plateau, der wenig Nahrung, Wasser oder Komfort bietete. Man muss sich fragen, wie und warum haben die Menschen hier gelebt. Die Erbauer von Wupatki und den in der Nähe liegenden Pueblos sind weiter gezogen, aber ihr Vermächtnis verblieb.


    Wupatki_16.jpg


    Zufahrt:
    Von Flagstaff fährt man die US89 etwa 12 Meilen nach Norden. Bei dem Schild Sunset Crater-Wupatki National Monument fährt man rechts ab. Das Visitor Center erreicht man ca. 21 nach der Abfahrt.


    Öffnungszeiten:
    Der Scenic Drive, die Trails und die Pueblos sind das ganze Jahr geöffnet von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang.
    Der Eintritt kostet 5 $ (für 7 Tage), freier Eintritt mit dem National Parks and Federal Recreational Lands Pass - Annual Pass.


    Visitor Center:
    Das Visitor Center ist das ganze Jahr über geöffnet von 09:00 Uhr bis 15:00 Uhr, außer am 25. Dezember.
    Das kleine Museum beim Visitor Center bietet Informationen von den Menschen, die für tausende von Jahren hier gelebt haben. Es gibt ansonsten den üblichen Buch- und Souvenirladen.


    Bei meinem Besuch bekam ich ausführliche Informationen, das lag aber sicherlich an dem kompetenten Park Ranger, mit dem ich mich längere Zeit unterhalten habe.


    Wissenswertes:
    Es gibt mehr als 800 identifizierte Indian Ruins in der Desert einige Meilen rund um Wupatki NM, aber nur 5 der größten (Wupatki, Wukoki, Lomaki, Citadel und Nalakihu) liegen Nahe der Scenic Road und sind für Besucher leicht zu erreichen.


    Die Sinagua (aus dem Spanischen für "without water") bewohnten das Gebiet von etwa 675 n. Chr. bis zum Ausbruch des Sunset Craters. Man glaubt, dass die frühen "Einwanderer" aus dem Südosten hier gekommen sind und die Pithouses und einfaches landwirtschaftliches Wissen mitbrachten. Die Vielfalt der Tonscherben, die man gefunden hat, lässt vermuten, dass die Sinagua regen Kontakt mit anderen Kulturen - den Hohokam im Süden und den Kayenta Anasazi im Norden und den Cohonina Peoples im Nordwesten - hatten.


    Um 900 n. Chr. wurden die Pithouses Design vielfältiger und komplexer, Ballspielplätze entstanden mit den Gemeinschafts-Pithouses und kleine Steinhäuser wurden während der Ackeranbausaison genutzt.


    Durch den Ausbruch des Sunset Craters im Herbst 1064 legte sich eine dicke Schicht aus Lava, Schlacke und Asche auf ca. 800 Qadratmeilen um den Crater. Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Sinagua kurz vor dem Ausbruch mitsamt ihrer Habseligkeiten sich in Sicherheit bringen konnten.
    Die Sinagua siedelten sich weiter unten in den Pinyon Wacholder-Wälder und den Desert Grassland am Rande des Ascheregens an. Sie entdeckten, dass der Zusatz von einer Schicht aus nährstoffreiche Vulkanasche ertragreichere Ernten lieferten.
    Die Zeit von 1050 und 1150 war durch erhöhte Niederschläge und überdurchschnittlich warmen Temperaturen gekennzeichnet. Die Schlacke z. B. hielt die Feuchtigkeit und Nährstoffe im Boden. Der Zeitraum von 1064 bis 1250 war einer der großen kulturellen, technologischen und sozialen Erfolg für diese prähistorischen Völker, insbesondere der Sinagua.


    Die Elden Phase, zwischen 1150 und 1250, war der Höhepunkt der Sinagua Kultur und Bevölkerung. Aus dieser Zeit stammen auch die bekanntesten oberirdischen Pueblo-Ruinen., wie Wukoki, Wupatki und die Zitadelle. Funde von Papageienskelette, Muschelschmuck, Kupferglöckchen und Pottery weit aus dem Süden zeigt, dass die Sinagua umfangreichen Handel mit anderen Kulturen trieben.


    Gegen Ende des 13. Jhdt. änderte sich das Klima, es wurde wieder kühler und es gab weniger Niederschläge. Durch die stärkeren Winde wurde die für die Landwirtschaft wichtige Asche weggeblasen und die Ernteerträge wurden geringer.
    Um 1300 wurden die Wupatki Pueblos aufgegeben, genau so wie die Dwellings im Walnut Canyon. Einige Bewohner, insbesondere die Kayenta Anasazi zogen in ihr ursprüngliches Siedlungsgebiet nach Norden über den Little Colorado River. Andere wanderten nach Süden und waren möglicherweise beim Bau von Tuzigoot und Montezuma's Castle beteiligt.
    Aktuelle Theorien besagen, dass viele der Sinagua, die in Wupatki und im Walnut Canyon lebten, zu den Hopi Mesas zogen und somit die Vorfahren der heutigen Hopi sein sollen.


    Pueblos:


    Wupatki Pueblo:
    Wupatki ist der größte Pueblo des NM, ein self-guided Trail beginnt hinter dem Vistor Center.


    Wupatki_09.jpg


    Die Bewohner erbauten schrittweise das Pueblo (Beginn im 11. Jhdt.) aus Moenkopi Sandstone. Es hatte 100 Räume, ein Community Room und einen Ballcourt. Zur Hochblüte lebten etwa 250 bis 300 Menschen im Wupatki Pueblo, dem damals größten Pueblo in dieser Gegend.


    Wupatki_10.jpg


    Wupatki_11.jpg


    Innerhalb eines Tagesmarsches sollen mehrere tausend Menschen in der Gegend gelebt haben.


    Das Amphitheater, das einer Kiva ähnelt aber keine Anzeichen eines Daches hatte, dient wahrscheinlich als Versammlungs- bzw. als Handelsort. Oben ist ja schon erwähnt, dass die Sinagua regen Handel mit anderen Kulturen hatten.


    Wupatki_12.jpg


    Der ovale Ballcourt ähnelt den Ballspielplätzen in Zentralamerika. Es ist der nördlichste Ballcourt, den man entdeckt hatte, in Süd-Arizona und in Zentralamerika waren diese Ball-Courts üblich. Was hier gespielt wurde, ist nicht bekannt, aber man fand in Südarizona zwei Lederbälle, ähnlich der Bälle die die spanischen Eroberer in Mexico gesehen haben. Es wird daher vermutet, dass der Ballcourt eine ähnlich religiöse Bedeutung hatte.


    Wupatki_13.jpg


    In der Nähe des Ballcourts befindet sich das Blowhole. Es funktioniert wie ein natürliches Barometer. Je nach Luftdruck strömt die Luft in das das darunter liegende Höhlensystem hinein oder hinaus.


    Hike: 0,5 Meilen Roundtrip
    Zeitaufwand: mindestens 45 Minuten.


    Wukoki Pueblo (bedeutet "Großes Haus"):
    Südlich des Park Headquarters zweigt eine Seitenstrasse ostwärts ab zur Wukoki Ruin, die auf einem Sandsteinmonolith gebaut wurde und überragt für mehrere Meilen sichtbar die flache Umgebung. Wukoki, das sicherlich zu den besterhaltenen Pueblos im NM zählt, besteht aus einem quadratischen, dreistöckigen Turm mit einer Reihe von kunstvoll konstruierten Räumen an einer Seite. Wukoki soll 6 oder 7 Räume für 2 bis 3 Familien gehabt haben.


    Bilder dazu


    Citadel Pueblo und Nalakihu Pueblo:
    Nalakihu ist ein kleines, teilweise restauriert Pueblo neben der Hauptstraße in der Nähe des nördlichen Eingangs.


    Wupatki_06.jpg


    Ein kurzer Hike führt am Nalakihu Pueblo vorbei zum beeindruckenden Citadel Pueblo, die, wie der Name es schon vermuten lässt, oben auf einem Hügel gebaut wurde. Von der Citadelle hat man Aussicht nach allen Seiten, Da die Citadelle nicht rekonstruiert wurde, gibt es nicht mehr viel zu sehen, aber es sollen hier möglicherweise 50 Räume gegeben haben. (Anmerkung: Das kann ich mir aber nur sehr schwer vorstellen.)
    Von der Citadelle soll man mehreren anderen Ruinen sehen können, z. B. an den Rändern einige der benachbarten Mesas, aber es führt kein Trail dorthin und das Off Trail wandern ist nicht gestattet.


    Wupatki_07.jpg


    Wupatki_08.jpg


    Lomaki Pueblo:
    Lomaki Pueblo liegt ebenfalls am nördlichen Parkeingang und wie alle fünf der zugänglichen Ruinen in Wupatki National Monument, erreicht man das beeindruckende Lomaki Pueblo auf einem kurzen Hike. Die Dwellings befinden sich direkt am Rande einer nicht sehr tiefen Schlucht mit steilen vertikalen Wänden. Die Schlucht ist wahrscheinlich durch Verwerfungen bzw. anderen vulkanischen Aktivitäten entstanden.


    Wupatki_03.jpg


    Wupatki_04.jpg


    Wupatki_05.jpg


    Einige kleinere Ruinen kann man auf dem Hike zum Lomaki Pueblo besichtigen, die ebenfalls am Rande des Box Canyons liegen.


    Wupatki_01.jpg


    Wupatki_02.jpg
    Im Hintergrund ist das Lomaki Pueblo zu sehen.


    Crack-in-the-Rock Hike:
    Im April und Oktober wird von Park Ranger die 16 Meilen lange geführte Tour angeboten. Auf der 2-Tages-Tour sieht man fantastische Felszeichnungen und weitere sehenswerte Pueblo Ruinen, die man nur bei dieser Tour sehen kann.


    Weiter geführte kürzere Touren (2-3 Meilen Hikes) werden in den Wintermonaten angeboten.


    Sonstige Sehenswürdigkeiten in der Umgebung:
    Den Besuch des Wupatki NM kann man sehr gut mit dem Besuch des Sunset Crater Volcano National Monument verbinden.


    Wupatki_14.jpg


    Wupatki_15.jpg


    Wer noch nicht genug hat von Indian Ruins, der kann auch den Besuch des Walnut Canyon National Monument einplanen.


    Bei Flagstaff gibt es noch das weniger bekannte Elden Pueblo.



    Links:


    Wupatki NM


    Maps: Wupatki Maps


    Broschüren: Wupatki Broschüren


    Tagesbericht aus den Forum: Around Four Corners - Bekanntes und Unbekanntes im Four Cornerland.


    Walnut Canyon NM


    Sunset Crater NM


    Elden Pueblo

  • Ein wunderbarer Beitrag Gerd :clab: :clab: :clab:
    Herzlichen Dank dafür.


    Eine tolle Mischung aus Bildern, Geschichte und weiteren Informationen.


    Schade, dass ich den Bericht nicht schon 1997 gekannt habe, denn damals habe ich Wupatki besucht.
    Aber ich werde eines Tages wiederkommen und Dein Bericht hier wird eine Bereicherung dieses Besuches sein. Durch diese Informationen bekommt man einen verdammt guten Einblick und sieht die Dinge gleich wieder aus einem neuen Blickwinkel =)

  • Dankeschön für die tolle Vorstellung :app: - wir haben Wupatki für nächstes Jahr fest eingeplant. Wieviel Zeit sollte man denn insgesamt dafür veranschlagen?


    Lg, Elke


    Dort gibt es ingesammt 3 N.M.


    Wupatki ca 2-3 Stunden sollte man schon rechneen wenn man das ganze eingermassen ausgiebig begutachten will


    Dann auch noch den Walnut Canyon absolut sehenswert. Es hat dort einen wunderschönen Rundweg oben am Canyonrand oder man steigt die 250 Treppenstufen runter und sieht sich die fantastischen und zum Teil gut erhaltenen Cliff Dwellings aus der Nähe an. Zeit ebenfalls etwa 3 Stunden.
    Und am Abend kann man dann ncoh den Sunsetcrater besuchen und dort den Lava Trail laufen. Wir hatten nach 1,5 Stunden genug.


    Danach ist man so richtig sachön Fix und Foxi :!!:!!

    Cu Webcrawler ;)
    Frührentner sein ist Geil
    USA 85,86,88,94,95,96,97,98,99,00,02,05,07,08,08,09,09,
    10,10,11,12,12,12,13,13,13,14,14,14,15,15,15,16,16,17,17,18 ->36 Trips

  • Wir erreichen das Wupatki NM über die neue geteerte 120 nach Süden. Schön ist es auf dieser Strecke und abwechslungsreich. Schon bald biegen wir wieder in die gewohnte 89 ein, wo wir nach knapp 100 KM links abbiegen.


    Erstaunlich, wie sich die Landschaft sofort verändert. Das gelbe Steppengras mit kleinen grünen Bäumen bildet einen tollen Vordergrund zu den noch leicht verschneiten St. Francisco Peaks in der Ferne.


    Das kleine National Monument ist wirklich hübsch und gefällt uns, obwohl wir nicht die grossen Ruinen-Fans sind. Wir laufen einen kleinen Trail zu den Pueblos





    Die Ruinen in dieser Steppenlandschaft und die vielen Wolkengebilde geben ein perfektes Bild ab!




    Wir fahren den ganzen Scenic Drive ab und geniessen die schöne Landschaft, die nun im Wesentlichen von Lavaerde und vielen Pflanzen geprägt ist.




    Kurz darauf erreichen wir den Parkplatz zum Lava Flow Trail im Sunset Crater NM. Hier ziehen wir die Schuhe an und laufen den kleinen Trail auf dunklem Lavasand.



    Er führt in einen kleinen Krater hinab und ist schön mit kräftigen Ponderosa Pines bewachsen.


    Der Wind weht hier sehr kräftig, so werden wir auf unserer kurzen Wanderung ein ganzes Stück des Weges vom Rauschen der Bäume begleitet.


    Der Trail ist etwa eine Meile lang und gefällt uns sehr gut :!!

    • Offizieller Beitrag

    2015 waren Silke und ich noch bei der Wukoki Ruine:



    Wukoki Pueblo (bedeutet "Großes Haus"):


    Südlich des Park Headquarters zweigt eine Seitenstrasse ostwärts ab zur Wukoki Ruin, die auf einem Sandsteinmonolith gebaut wurde und überragt für mehrere Meilen sichtbar die flache Umgebung. Wukoki, das sicherlich zu den besterhaltenen Pueblos im NM zählt, besteht aus einem quadratischen, dreistöckigen Turm mit einer Reihe von kunstvoll konstruierten Räumen an einer Seite. Wukoki soll 6 oder 7 Räume für 2 bis 3 Familien gehabt haben.





  • Wupatki NM


    Wir cruisen einmal über die historische Route 66 und nehmen dann Kurs Richtung Wupatki NM, denn das haben wir noch nicht besucht.
    Wir nehmen die erste Zufahrt und kommen erst durchs Sunset Crater NM. Hier legen wir allerdings keinen Stopp mehr ein, denn dort haben wir schon ein paar Wanderungen gemacht.
    Beim Wupatki NM angekommen fahren wir ganz Panorama-Tourismusmäßig die einzelnen Ruinen an und laufen die kurzen Wege um uns das ganze aus der Nähe anzuschauen.


    Wukoki Pueblo



    Citadel Ruin


    Die beeindruckteste Ruine ist definitiv das Wupatki Pueblo hinterm Visitor Center und dort halten wir uns auch am längsten auf.



    Wir haben leihweise das Heft mit den Erklärungen bekommen und informieren uns unterwegs über die einzelnen Stationen.
    Wie ich jetzt festgestellt habe, kann man die Broschüre hier runterladen
    Insgesamt sind wir ca. zweieinhalb Stunden im Monument unterwegs.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!