Charon's Garden Trail / Wichita Mountains National Wildlife Refuge (Oklahoma)

Kate, das ist ja ein herrlicher Leckerbissen

Da zeigst Du uns mal wieder vollkommen unbekannte Gesichter von diesem Staat.

Super beschrieben und bebildert

Wichita Mountain Wildlife Refuge

Unser nächster Stop ist das Wichita Mountain Wildlife Refuge in Oklahoma und das erweist sich als echter Glücksgriff.

Wir sehen jede Menge Tiere!!!! Viele Bisons, Longhorns, Prairie Dogs, Deer und einen Coyoten?

Wichita Mountains Wildlife Refuge

Heute geht's nach Oklahoma. Nach Oklahoma? Ja, ganz recht. Mal sehen, ob's da wirklich so langweilig ist.

Am frühen Nachmittag waren wir dann da, passierten die letzte Tankstelle vor den Wichita Mountains und kamen dann zur Wildlife-Preserve-Einfahrt. Und da stand schon wie erwartet ein Riesenschild, dass Alkohol im gesamten Wildlife Preserve streng verboten sei. Wieso eigentlich? Ist doch kein Indianerreservat hier? Oder sind die hier auf dem der Zeit so weit hinterher, dass hier noch Prohibition herrscht?

Als erstes sind wir natürlich zum Campground. Ein paar Plätze seien wohl noch frei, sagte der Typ am Eingang. Wir sollten es mal in dem und dem Loop versuchen, dann den Platz irgendwie reservieren und dann zurückkommen zum zahlen. Haben wir gemacht. Die meisten Plätze waren tatsächlich schon belegt, aber wir haben dann einen schönen gefunden. Nur ein paar Meter vom Ufer des Quanah Parker Lake entfernt. Quanah Parker war ein Comanchenhäuptling und irgendwann wurde nach dem ein See benannt. Ist ja auch nur folgerichtig, nach einem Komantschen einen See zu benennen. Damit sie nach der Predigt planschen können.

Wir markierten unser Revier - nein, nicht wie Ihr denkt, mit einer Plastiktüte und einem Stein. Dann fuhren wir zurück zum Eingang und zahlten $8. Auch hier wurden wir nochmals darauf hingewiesen, dass Alkohol verboten sei. Pfft.

Dann fuhren wir wieder los, die Gegend anschauen. Zuerst kurz ins Visitor Center. Ein Riesenbau mit Panoramafenstern auf die Prairie. Das Wichita Mountains Wildlife Refuge besteht seit 1901. Es ist eine der wenigen Gegenden, was es noch echte mixed grass prairie gibt. Aber zu den unterschiedlichen Prairien später. Die Prairie hier hatte das Glück, dass es hier unter der Erde und zwischendurch so viele Felsen gab, dass das Gelände nicht zu pflügen ist. So blieb es erhalten. Ich frage mich, ob das hier Prairie umgeben von Felsen oder Felsen umgeben von Prairie sind. Außer bisons, elks und deer gibt es hier wilde Longhorns und mehr als 50 Säugetierarten, 240 Vogelarten, 46 Reptilienarten, 36 Fischarten und 806 Pflanzenarten. Ganz schön was los hier.

Dann sind wir den Highway 49 Richtung Westen gefahren. Kurz darauf sahen wir die ersten Bisons.

An einem Parkplatz standen lauter Autos, also haben wir auch angehalten. Unmengen von Prairiehunden waren hier. Ganz nah.

Drollig.

Wir blieben ein bißchen, sind dann aber bald weiter, denn wir wollten heute noch eine kleine Wanderung machen. Den Charon's Garden Wilderness Trail. Da hatte uns Kate drauf gebracht. Danke Kate Eine tolle Gegend.

Zuerst die Restrooms am Trailhead fotografiert und dann los. Am Anfang läuft man durch Wiesen, Gehölz und ein paar Washes und dann steht man inmitten eines Wunderlandes aus Blüten und Felsen.

Und noch ein Panorama:

Dummerweise war irgendwann der Trail verschwunden. Wir wollten eigentlich noch weiter, aber nix zu machen. Alles, was wie Trail aussah, verflüchtigte sich innerhalb weniger Meter im Gras. Wir sind dann ein wenig querfeldein, über ein Bächlein und ein wenig herumgeklettert.

Eigentlich wollten wir irgendwie auf diese Felsen hoch, oder daran vorbei, aber wir haben keinen richtigen Weg mehr gefunden und für längere Klettereinlagen fehlte uns die Lust.

Aber wie Ihr seht, gibt's da immerhin auch Hoodoos, da oben. Da wir aber nicht solche Hoodoo-Fanatiker sind, sind wir dann umgekehrt.

Auf dem Rückweg gab es noch eine bunte Eidechse zu bestaunen.

Auf der Picknickarea am Trailhead haben wir eine kleine Pause gemacht und sind dann wieder zum Auto. Ich wollte unbedingt noch einmal zu den Prairie Dogs. Als wir gerade ankamen, kreisten gerade ein paar red-tailed hawks über den Prairiehundesiedlungen. In dem Moment, als ich aus dem Auto stieg, stürzte sich gerade einer runter auf die Siedlung, verfolgte einige Zentimeter über dem Boden fliegend einen fliehenden Prairiehund - aber erwischte ihn nicht, der Prairiehund verschwand gerade rechtzeitig in einem der Löcher.

Wir verbrachten dann dort noch einige Zeit und fotografierten die kleinen Tierchen.

Was man auf den Bildern nicht sieht, hier ging ein wahnsinnig starker Wind.

Irgendwann hatten wir jeden der Prairiehunde in jeder Pose fotografiert und es wurde auch langsam Abend. Also zurück zum campground. Dort haben wir erst einmal das Zelt aufgebaut. Obwohl ich seit bestimmt 15 Jahren kein Zelt mehr aufgebaut hatte, ging das sehr schnell... Dank meiner Frau.

So sah es dann aus. Sehr idyllisch und gleich am See.

Ich hab dann etwas Feuerholz gesammelt. Das ist das schöne an dem Doris Campground, da darf man Feuerholz sammeln. Ist ja an anderen Zeltplätzen verboten. Währenddessen ging meine Frau zu den restrooms bzw. Duschen.

Als sie zurückkam erzählte sie was von Spinne. Auf der Straße neben den Duschen sei eine Riesenspinne. Foto hatte sie nicht dabei gehabt. (Merke: auch auf dem Weg zu den Restrooms immer Foto mitnehmen.) Ich hab also meinen geschnappt und hab sie fotografiert.

Mehrmals. Von Foto zu Foto hab ich mich näher herangepirscht, bis auf etwas näher als einen halben Meter. Die blieb aber völlig unbeeindruckt von mir. Kann ich ja gar nicht verstehen.

Dann kam ein anderer Typ, der sich wohl fragte, warum ich da so auf der Straße herumkroch. Er sah die Spinne, schaute sie sich kurz an und gab ihr dann mit der Hand einen Klaps auf den Hintern. Daraufhin ging die in eine Angriffs- oder Drohstellung, und strecke ihre vorderen vier Beinchen bedrohlich in die Luft. wich aber nicht von der Stelle.

Oder sollte diese Stellung vielleicht so etwas wie "Hände hoch, ich ergebe mich" bedeuten?

Keine Ahnung, ich bin ja vielleicht ein Spinner, aber deshalb noch lange kein Spinnenexperte.

Zurück am Zelt haben wir dann unsere Einkäufe heruntergewürgt. Lag schlimm im Magen, aber vielleicht sollte man von diesem Scheibenkäse nicht gleich 5 Scheiben auf einmal auf sein Brot häufen.

Abgesehen davon war es aber ein sehr schöner Abend, mit dem Feuerchen.

Fein, hier kann ich auch was beisteuern ...

04. Oktober 2015:
Ca. 4 Stunden dauert unsere Fahrt, die uns von Amarillo/Tx nach Osten in das Wichita Mountains Wildlife Refuge nach Oklahoma führt.
Wir bleiben auf der 62 bis kurz hinter Snyder, und gelangen über die 54 und 40 schließlich zur Grenze des Wichita Mountains Refuges. Nur leider entpuppt sich diese Straße als Sackgasse - sie endet an einem Schild "Passage prohibited".
Also Kehrtmarsch, zurück auf die 62 und dann geradeaus bis nach Cache, dort dann wieder links ab ... Bingo!

Die Straße führt uns direkt zum neuen, recht großen Wichita Mountains Wildlife Refuge Visitor Center, das wir bei strahlendem Sonnenschein erreichen.

Zu meinem großen Vergnügen grasen direkt vor dem Visitor Center Longhorns ... die ersten, die wir in diesem Urlaub zu Gesicht bekommen ...

Die Rangerin im VC erklärt uns kompetent und anschaulich, wo wir am besten Bisons und Elks sehen können und wo es besonders schöne Boulder gibt.

Wir befolgen ihren Rat und sehen auch recht schnell, nachdem wir losgefahren sind, eine kleine Bisonherde.

Während der mir Angetraute im Auto auf dem Parkplatz im hinteren Teil des Parks ein ca. einstündiges Nickerchen macht, sehe ich mich in der "Charons Garden Wilderness" etwas um ...
Hier befindet sich der Treasure Lake, der seinem Namen alle Ehre macht.

Hach, ist das schön hier ... die Felsen erinnern entfernt an Parks im Südwesten, wie den Joshua Tree NP oder Watson Lake. Hier könnte ich es noch länger aushalten...

Leider sehen wir keine weiteren Tiere mehr, als wir zurück in Richtung Visitor Center fahren - schade.
Über den HW49 geht's dann nach Osten aus dem Park heraus, wir machen aber noch einen kurzen Abstecher: Ein Schild weist uns nach "Holy City of the Wichitas" ... Hmmm, noch nie gehört. Also - schaun mer mal :)

Wie wir lesen, wird hier seit vielen Jahren die biblische Geschichte aufgeführt, Oberammergau auf oklahomerisch :)) Ob die Amis es dort auch 9 Stunden aushalten???

Die haben hier sogar ihren eigenen Golgotha ...

Hier ist richtig was los, wir drehen eine Runde mit dem Wagen, ich mache ein paar Schnappschüsse, dann fahren wir weiter.
Die Auffahrt zur Mt. Scott Obseravation Area wäre vielleicht noch ganz nett, aber irgendwie ist die Luft für heute raus. Am Lake Lawtonka vorbei fahren wir kurz hinter Medicine Park auf die I 44, die uns nach Süden führt.

Wichita Mountains Wildlife Refuge

Wir biegen auf die Rte. 49 ein und es gibt erste Wolkenlücken. Passend zu den Wichita Mountains Wildlife Refuge. Glück gehabt.

Denn da kommt auch schon der erste Bison. Und dann die nächsten direkt an der Straße. Wow!

Es folgen viele weitere, außerdem Präriehunde direkt neben der Straße und auch Herden von Longhorns. Dazu die schöne Berg - und Seenlandschaft. Ein Traum.
Hierher müssen wir unbedingt nochmal mit mehr Zeit kommen. Denn hier gibt es auch noch viele Wanderwege zu erkunden.

Es ist fast 14 Uhr als wir den Park verlassen.