Buenos Aires und südliches Patagonien 2009 - Ein Reisebericht vom Ende der Welt

  • Zitat

    Original von Filou
    Die Gletscher-Bilder sind genial. :clab:


    Stimmt es eigentlich, dass es in den Restaurants erst ab 21 Uhr Abendessen gibt?


    Nein, da wo wir waren (El Chalten, El Calafate, Punta Arenas, Buenos Aires) sind sehr viele Touristen und deswegen gibt es schon ab ca. 19 Uhr Essen. Da war man aber dann unter sich (Touristen). Um 21 Uhr kommen dann die Einheimischen =)

  • Zitat

    Original von lor-mon
    Großartig! :wink4:


    Danke schön! =)


    Zitat

    Original von Globi
    'Zwiebelprinzip' ist ja gut und schön, aber wenn die Zwiebel geschält ist, müssen die Schalen ja leider auch irgendwie mitgeschleppt werden :(.


    Das stimmt leider, und das war auch immer etwas lästig. Entweder musste man sich das gerade nicht benötigte um den Bauch wickeln oder noch in den Rucksack stopfen... :rolleyes:
    Allerdings brauchte man hier nicht so viele Wasserflaschen mitschleppen... ;)

  • Donnerstag, 29.1.09
    Los Glaciares/Fitz Roy (Fahrt nach Tres Lagos, Wanderung Mirador Fitz Roy/Laguna Capri)
    Wetter: Sonne in der Pampa, Regen am Fitz Roy, windig, ca. 15 °C


    Irgendwie hatten wir hier kein Glück mehr mit dem Wetter. Heute sah es noch schlimmer aus als an den letzten beiden Tagen.
    Nach dem Frühstück entschieden wir, dass es im Moment gar keinen Sinn macht, überhaupt loszulaufen. Es regnete und die Berge hingen komplett in den Wolken. In Richtung Südwesten sah es dagegen gut aus. Allerdings, dort kommt erst mal nichts, was sich lohnen würde anzuschauen! Mangels Alternativen machten wir uns um 9 Uhr dann doch auf den Weg. Mal sehen, wie es in Tres Lagos ausschaut. Das sind immerhin 125 km, eine Strecke! Kaum hatten wir El Chaltén hinter uns gelassen, schien die Sonne! Und wir sahen einen riesigen wunderschönen Regenbogen!





    Nach 1,5 Stunden Fahrt auf fast leeren Straßen durch die Pampa erreichten wir Tres Lagos. Kurz vor dem Ort hörte jedoch die Teerstraße auf. Auf der weiteren Strecke nach Norden hat man nun wohl erst mal nur noch Schotter! Der Ort schien nicht lohnenswert, also drehten wie wieder um, hielten aber noch an der Tankstelle vor dem Ort, um aufzutanken, für 2,15 Pesos (0,48 Euro) pro Liter Super. Unterwegs sahen wir ein paar Guanakos, eine zur Familie der Kamele gehörende Lamaart und bewunderten wieder einmal das herrliche türkisblau des Lago Viedma. Der Fitz Roy schien überhaupt nicht mehr zu existieren…





    Als wir um 12.30 Uhr wieder in El Chaltén erreichten, war gerade eine Wolkenlücke, und wir beschlossen, doch noch loszulaufen. Bis zur Laguna de los Tres von El Chaltén aus über Laguna Capri sind 750 Höhenmeter zu überwinden (4 Stunden, 12,5 km). Diese Wanderung soll bei guter Sicht die schönste Strecke sein. Aber wenn sich das Wetter nicht bessert, laufen wir halt nur bis zum Mirador Fitz Roy bzw. zur Laguna Capri (350 Höhenmeter).
    Wir fuhren zum Wanderparkplatz am nördlichen Ortsausgang. Die ersten 30 Minuten ging es steil nach oben. Als wir das steilste Stück gerade hinter uns hatten, fing es wieder recht heftig an zu regnen. Wir überlegten schon, ob wir abbrechen sollten, stellten uns aber erst mal unter einen Baum, um abzuwarten. Der Regen ließ etwas nach, wir liefen weiter, der Anstieg wurde nun etwas gemächlicher. Nach gut einer weiteren Stunde hatten wir gegen 14 Uhr den Mirador Fitz Roy erreicht. Trotz des Regens konnte man sogar ein bisschen was von den Bergen rund um den Fitz Roy sehen inklusive Piedras Blancas.



    Weiter zu gehen würde sich heute aber auch nicht mehr lohnen.
    Von hier würde der weitere Weg nun ein Stück bergab führen, dann über die Hochebene zum Camp Poincenot, wo wir am Vortag bereits waren. Um nicht die gleiche Strecke hin und zurück zu laufen, könnte man sich auch mit einem Taxi oder Shuttlebus (nicht ganz preiswert) zur Hostería El Pilar fahren lassen, von dort über Piedras Blancas hochlaufen, dann hoch zum Fitz Roy (bei guter Sicht) und über Laguna Capri wieder direkt zurück nach El Chaltén.
    Wir liefen nun noch den kurzen Rundweg zur Laguna Capri, wo sich auch ein Zeltplatz befindet.



    Mittlerweile hatte der Regen endlich aufgehört, unsere Klamotten hatten dicht gehalten! Von oben sah man noch einmal den Río de las Vueltas.




    Eine Stunde brauchten wir für den Rückweg. Als wir in El Chaltén ankamen, fing es wieder an zu regnen. Insgesamt waren wir drei Stunden unterwegs. Wir fuhren zur Chocolateria Josh Aike und bestellten heiße Schokolade. Dann erstanden wir noch zwei Stücke hausgemachte Schokolade, alles zusammen für knapp 6 Euro.



    Zum Abendessen gingen wir noch einmal in die Cervezeria: zwei Mal mit Lammfleisch gefüllte, hausgemachte Ravioli plus einem Glas Rotwein und einer 1-Liter-Flasche Bier für 99 Pesos (22 Euro) plus Trinkgeld.
    Gefahrene Kilometer: 255

  • Freitag, 30.1.09
    El Chaltén – El Calafate (Los Glaciares National Park – Perito Moreno Gletscher)
    Wetter: leicht bewölkt, windstill, ca. 15 °C


    Die Dame von der Rezeption sagte uns vor zwei Tagen, dass das Wetter am Freitag wieder besser werden sollte. Und so war es dann auch.
    Diesen Tag hätten wir auch noch als Puffer nehmen können. Aber auch wenn das Wetter wieder wesentlich besser aussah, der Fitz Roy war immer noch in den Wolken. Heute wären die Chancen wahrscheinlich nicht schlecht gestanden, dass sich die Wolken zwischendurch mal verziehen, doch noch einmal die gleiche Strecke wie gestern zu laufen, um uns dann anschließend durchgeschwitzt ins Auto nach El Calafate zu setzen, dazu hatten wir auch keine Lust. Der beste Tag, um zum Fitz Roy hochzulaufen wäre tatsächlich unser Ankunftstag gewesen, aber an dem Tag wollten wir die lange Wanderung auch nicht direkt übers Knie brechen…
    Wir blieben also bei unserem ursprünglichen Plan und machten uns um 9 Uhr auf den Rückweg nach El Calafate. Der Fitz Roy zeigte sich zum Abschied noch einmal ansatzweise. Wir hatten den Eindruck, dass etwas mehr Schnee auf den Bergen liegt, als bei unserer Anreise.



    Wir hatten noch gehört, dass es in der Nähe vom Hotel La Leona einen versteinerten Wald (Bosque Petrificado) geben soll, aber leider kommt man nur mit einer geführten Tour hin (für 110 Pesos pro Person), so dass wir darauf verzichteten.
    Ein paar Badlands gibt es hier auch:



    Die Guanakos, denen wir unterwegs begegneten, sind sehr scheu und springen dann schon mal schnell zurück über den Zaun:



    Um 11.45 Uhr erreichten wir El Calafate. Der Ort verdankt seine Existenz dem Perito Moreno Gletscher, der in den Lago Argentino kalbt. Für zwei Nächte hatten wir die Hostería Glaciares de la Patagonica vorgebucht: 270 Pesos (63 Euro) für ein Zimmer mit King Bed und sogar Blick auf den Lago Argentino. Das Gästehaus liegt auf einem Hügel oberhalb des Ortes, unweit unserer ersten Unterkunft hier. Diesmal gab es auch wieder einen Fernseher auf dem Zimmer, einen Internet-PC zur allgemeinen Verfügung allerdings nicht… Die meisten Unterkünfte bieten aber kostenloses WiFi an, und preisgünstige Internetcafés findet man an jeder Ecke.


    Wie das Wetter in El Calafate ist, sagt überhaupt nichts über das Wetter im Nationalpark aus, denn hier in der Pampa soll es nur sehr wenig regnen. Heute schien jedoch auch für die Berge ein guter Tag zu sein, und wir machten uns direkt auf den Weg zum Perito Moreno Gletscher, nicht zu verwechseln mit dem weiter im Norden gelegenen Nationalpark Perito Moreno oder dem Ort gleichen Namens. Bis zum Gletscher sind es 80 km auf durchgängig asphaltierter Straße; etwa 1 Stunde 15 Minuten Fahrt. Der Eintritt in den südlichen Teil des Nationalparks Los Glaciares kostet 60 Pesos (13,50 Euro) pro Person für Ausländer (Gringos), Einheimische zahlen weniger. Da der obere kleine Parkplatz voll war, mussten wir auf dem unteren Parkplatz parken und mit dem Shuttlebus fahren. Über metallene Stege kann man einen Rundweg laufen, von dem man fantastische Ausblicke auf die Nord- und Südseite des Gletschers hat (der gerade schön im Nachmittagslicht lag).







    Der Gletscher hat eine Oberfläche von 195 km² bei einer Länge von 30 km. Die Frontseite ist 4-5 km lang und 60 Meter hoch. Eindrucksvoll ist das laute Donnern, mit dem immer wieder Eisstücke vom Gletscher abbrechen und in den Kanal der Eisberge (Canal de los Témpanos) fallen. Insgesamt zwei Stunden verbrachten wir hier, so einen Anblick hat man ja nicht alle Tage.







    Bevor wir uns auf die Rückfahrt machten, gingen wir im Selbstbedienungsrestaurant noch einen Kaffee trinken.
    Unterwegs kommt man auch an einer Anlegestelle für Boote vorbei, wo man sich für 35 Pesos (knapp 8 Euro) bis direkt vor die Südseite der Gletscherwand fahren lassen kann. Aber wir hatten schon für den nächsten Tag eine Bootstour gebucht…
    Wir stellten fest, dass das Parken in El Calafate wochentags 2 Pesos pro Stunde kostet. Einen Block weiter in den Nebenstraßen kann man sich jedoch kostenlos hinstellen. Zum Abendessen gingen wir ins La Cocina, wo es hausgemachte Pasta mit verschiedenen Füllungen und Saucen gibt, sehr lecker. Wir zahlten 107 Pesos (24 Euro) für 2x Pasta und zwei Gläser Wein, plus Trinkgeld.
    Gefahrene Kilometer: 376

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