Buenos Aires und südliches Patagonien 2009 - Ein Reisebericht vom Ende der Welt

  • Gemeinschaftszimmer wäre für mich auch ein KO-Kriterium


    Die Bilder sind wieder faszinierend. Ist es um diese Jahreszeit immer so wolkig, die Sonne sieht man ja nicht oft.


    Das blau von den Eisbergen ist der Wahnsinn, wie die trotz des trüben Himmels leuchten, toll


    Gruß


    Sandra

  • Zitat

    Original von Canyonmurmel
    Gemeinschaftszimmer wäre für mich auch ein KO-Kriterium


    Scharf war ich auch nicht drauf. Aber $260 pro Nacht wollte ich auch nicht zahlen, und 2,5 Stunden Fahrt von Puerto Natales aus, das geht ja auch nicht wenn man mehrere Tage wandern will.
    Und auf den Park verzichten wollte ich nun wirklich nicht!
    Als Studentin habe ich ja schon öfters in Hostels übernachtet. Und ich fand es auch sehr schön, dass man hier wenigstens auch mal Kontakt zu anderen Reisenden hatte.


    Zitat

    Original von Canyonmurmel
    Die Bilder sind wieder faszinierend. Ist es um diese Jahreszeit immer so wolkig, die Sonne sieht man ja nicht oft.


    Ob das um diese Jahreszeit immer so wolkig ist, kann ich leider nicht sagen. Wir waren ja nur diese zwei Wochen dort. Ob wir jetzt normales Wetter hatten, oder mehr Pech als andere, kann ich eigentlich nicht sagen. Eigentlich dachte ich, wir hätten eher noch Glück gehabt mit dem Wetter, denn Regen hatten wir recht wenig, so dass wir fast alle Wanderungen machen konnten.
    Hier habe ich kürzlich noch einen Blog entdeckt, wo jemand nur super tolles Wetter im Park hatte - im November! Was für ein Glück! So ein tolles Wetter hätte ich mir auch gewünscht...
    Und hier ist mal eine Karte vom Park, damit ihr euch das alles besser vorstellen könnt... Das rote ist die Straße.


    Gruß
    Katja

  • Zitat

    Original von Katja
    hier ist mal eine Karte vom Park, damit ihr euch das alles besser vorstellen könnt... Das rote ist die Straße.


    Gruß
    Katja


    Vielen Dank dafür, die grüne Route sieht ja interessant aus.


    Sind das reine Campingplätze und man muss sich um die
    Verpflegung selbst kümmern?


    Bzw. was ist der Unterschied zwischen Campamentos und Refugios?


    Gruss
    Christian

  • Zitat

    Original von Canyonmurmel
    Ich finde, das Wichtigste ist, daß es Euch gefallen hat, egal ob Gemeinschaftszimmer oder Wolken. Nur das zählt!!!


    Gruß


    Sandra


    Völlig richtig, Sandra. Und für diese wunderschöne Landschaft muss man eben Kompromisse eingehen. Entweder das Mehrbettzimmer oder eben die wirklich seeehr teure Alternative.


  • Die Campamentos sind reine Campingplätze ohne etwas. Die Refugios haben Verpflegung, Duschen etc. (zu saftigen Preisen).


    Die grüne Route ist das Q bzw. das W. Sieht auf der Karte wie ein Q bzw. W aus ;)




    Zitat

    Original von Filou
    Völlig richtig, Sandra. Und für diese wunderschöne Landschaft muss man eben Kompromisse eingehen. Entweder das Mehrbettzimmer oder eben die wirklich seeehr teure Alternative.


    Oder der Campingplatz ;)
    Da war das Mehrbettzimmer das kleinere Übel =)


    Gruß
    Volker

  • Samstag, 7.2.09
    Parque Nacional Torres del Paine (Wanderung zu den Torres)
    Wetter: vormittags bewölkt, windstill, mittags Regen, nachmittags leicht bewölkt, etwas Wind, 15 °C


    Auch das Frühstück gab es in zwei Schichten: 7 Uhr und 8 Uhr, wir hatten das spätere reserviert. Nach dem schönen Abend vom Vortag hatten wir nun endlich mal wieder auf besseres Wetter gehofft, aber die Torres hatten sich über Nacht wieder zugezogen. Sollten wir hier wieder genauso Pech haben wie in El Chaltén mit dem Fitz Roy? Aber so schlecht sah das Wetter diesmal auch nicht aus, so hofften wir mal auf das beste für unsere Wanderung zu den Torres, das große Highlight im Park: 9,5 km, 820 Höhenmeter, 3,5 Stunden (one way). Auch dies ist Teil des Ws.
    Da wir uns etwa einen Kilometer Wegstrecke sparen wollten, nahmen wir das Auto und fuhren bis zum Parkplatz an der Hostería Las Torres. Um 9 Uhr liefen wir los, zunächst die gleiche Strecke bis zur Hängebrücke wie am Vortag. Ab dem Abzweig zum Refugio Los Cuernos ging es nun eine Stunde steil bergauf bis zu einem weiteren Abzweig Richtung Refugio Los Cuernos. Bis zum Refugio Chileno verliert man wieder etwas an Höhenmetern, wobei man noch eine Geröllhalde passiert, unter uns der Río Ascencio. Nach weiteren 30 Minuten waren wir am Refugio, dem ersten Etappenziel.




    Die Torres konnte man von hier nur erahnen. Nach einer kurzen Rast ging es nun gemächlich bergauf bergab, größtenteils durch Wald, bis wir nach einer Stunde gegen 12 Uhr das Base Camp Torres erreicht hatten. Aber mit uns war auch eine Regenwolke hier angekommen! Wir flüchteten ins Camp, aber der Unterschlupf dort war schon voll. Daraufhin lud uns der Parkranger auf einen Kaffee oder Tee in seine kleine Hütte ein! Er lebt hier oben sechs Monate im Jahr und unterhält sich gerne mit den Touristen. Er gab uns nicht viel Hoffnung, dass sich das Wetter in absehbarer Zeit wieder ändern würde und die Torres zum Vorschein kämen. Aber nun waren wir schon hier und wollten unser Glück trotzdem versuchen. In Patagonien macht das Wetter sowieso, was es will, und es soll nicht ungewöhnlich sein, alle vier Jahreszeiten an einem Tag zu erleben.
    Kaum waren wir wieder losgegangen, hörte der Regen auf. Nun hieß es über ein Geröllfeld steil nach oben zu kraxeln.






    Nach 45 Minuten hatten wir es geschafft – wir erklommen die letzten Felsen vor dem Aussichtspunkt – und erhaschten gerade noch einen Blick auf die Felstürme, bevor sie in den Wolken verschwanden!




    Wir wollten die Hoffnung aber noch nicht aufgeben, dass die Torres sich noch einmal blicken lassen würden, und machten es uns erst einmal mit unserem Lunchpaket aus dem Refugio (ein dickes Sandwich mit Hähnchenfleisch sowie Erdnüsse, ein Apfel, ein Müsliriegel, ein Muffin, ein kleines Päckchen Saft) mit Blick auf die Laguna gemütlich – so gut es ging. Denn hier oben war die Temperatur um einige Grad kälter. Die Felsen waren kalt, wir setzten uns auf unsere Handschuhe. Auch die Mützen kamen wieder zum Einsatz. Aber unsere Geduld wurde belohnt! Nach einer Weile kamen die Felsen nach und nach wieder hinter den Wolken hervor, und kurz bevor wir wieder aufbrechen wollten, zeigten sie sich dann in aller Pracht!




    Nach insgesamt 2,5 Stunden hier oben machten wir uns um 15.50 Uhr auf den Rückweg. Das Abendessen wartet! Wir sind zügig durchgelaufen, immerhin ging es nun größtenteils bergab, was allerdings ganz schön auf die Knie ging.






    Nach nur 2,5 Stunden (für den Aufstieg hatten wir an reiner Laufzeit 3 Stunden 15 Minuten gebraucht) waren wir um 18.20 Uhr zurück am Auto. Und das hatte auch noch eine Überraschung für uns parat: Wir hatten hinten links einen Platten! Und das an dem Tag, an dem wir am wenigsten gefahren sind! Schnell noch den Reifen gewechselt und ab unter die Dusche. Wir haben es noch rechtzeitig zum Abendessen um 19.30 Uhr geschafft. Als Vorspeise gab es Ceviche, eine Art kalte Gemüsesuppe, dann Shepherd’s Pie (Hackfleisch mit Kartoffelpüree) und einen Yoghurt Tart Kuchen als Nachspeise.
    In der zweiten Nacht blieben zwei der sechs Betten in unserem Zimmer leer. Vielleicht kann man also doch mal Glück haben, dass man hier auch in der Saison kurzfristig noch ein Bett bekommt… Auch an diesem Abend teilten wir uns das Zimmer mit einem netten amerikanischen Ehepaar, deren Sohn in Santiago de Chile lebt. Aber leider mussten wieder die Ohrstöpsel zum Einsatz kommen, denn der Mann schnarcht…
    Gefahrene Kilometer: 2



    (Reitausflug mit Touristen)

  • Ein schöner Tag mit anstrengender Wanderung. Das wäre nichts für mich ;)
    Schön, dass sich die Zipfel doch noch haben blicken lassen, damit die Wanderung nicht ganz umsonst gewesen ist.


    Na ja, auch wenn ihr nur zu viert im Zimmer wart, musstet ihr leider die Ohrstöpsel rausholen. Aber mir geht es manchmal zu hause auch so. ;)


    Hoffe es war der einzige Platten. Nicht das auf der Rückfahrt noch was passiert.


    Viele Grüsse
    Carmen

  • Katja, das sind beeindruckende Bilder von einer tollen Wanderung :clab: :!! :clab:.
    Schön, dass ihr schließlich doch noch die Felsen sehen konntet.
    Der Aufstieg über das Geröll erinnert mich ein wenig an den Aufstieg zum Yellow Rock.


    Ich habe das Gefühl, es gibt im ganzen Park nur solche wackeligen Holzbrücken ;)


    Danke übrigens für die verlinkte Karte; da kann man sich alles wirklich besser vorstellen.


    Gruß
    Gundi

  • Das freut mich für Euch, daß sich die Berge doch noch gezeigt haben. Nach so einem Aufstieg habt Ihr Euch das auch verdient gehabt.


    Und dann ein Plattfuß :( Und wo nun einen Reifen herbekommen. Ist ja manchmal in den USA schon schwierig genug.


    Gruß


    Sandra

  • Schön, dass ihr euch mit uns freut, dass sich unsere Geduld doch noch gelohnt hat und dass euch die Bilder wieder gefallen haben! =)


    Zitat

    Original von utahjoe
    Das Bild mit Dir ist ganz toll geworden. :clab:


    Danke! :songelb: Obwohl das Bild ja Volker gemacht hat...


    Zitat

    Original von Globi
    Der Aufstieg über das Geröll erinnert mich ein wenig an den Aufstieg zum Yellow Rock.


    Beim Yellow Rock ist es allerdings nur ein Abhang mit losem Geröll. Hier handelt es sich um richtig große Felsbrocken, über die man klettern muss...


    Zitat

    Original von Globi
    Ich habe das Gefühl, es gibt im ganzen Park nur solche wackeligen Holzbrücken ;)


    Nach dem Winter sind wohl immer wieder etliche davon zerstört, so dass die großen Trekkingrouten im Frühjahr manchmal gar nicht gelaufen werden können....

  • Hallo Katja,


    was für eine tolle Landschaft und zwischendrin immer wieder diese wackligen Brücken. =)


    Klasse :clab: :clab: :clab:


    Es hat mich für euch gefreut, dass die Berge doch noch hinter den Wolken hervor lugten. :!! Hoffentich bleibt es so. :!!

  • Sonntag, 8.2.09
    Parque Nacional Torres del Paine – Puerto Natales
    Wetter: leicht bewölkt, windig, ca. 19 °C


    Irgendwie hatten wir sowie am Fitz Roy als auch hier im Torres del Paine immer an unserem Ankunfts- und Abreisetag das beste Wetter. Um 9 Uhr brachen wir auf. Wir wollten noch in den nordöstlichen Teil des Parks fahren, zur Laguna Azul. Ohne Ersatzreifen ist das auf den Schotterstraßen natürlich ein bisschen riskant. Aber jetzt hatten die Reifen ja schon fast zwei Wochen durchgehalten, über etliche Schotterstrecken. Hoffen wir also einfach mal, dass nun nicht gerade auf den letzten Kilometern noch ein zweiter Reifen fällig wird!
    Wieder ging es über die alte Brücke:



    Am östlichen Parkeingang an der Guardería Laguna Amarga verließen wir offiziell den Park, und bogen kurz darauf nach links ab, Richtung Cascada de Paine. Der Blick auf den Wasserfall mit den Torres dahinter war sehr schön. Dies wäre sicher ein optimaler Tag, um dort hochzuwandern.



    Diese Verbingungsstrecke abseits der Hauptrouten war sehr einsam und uns war gar nicht wohl bei dem Gedanken an den fehlenden Reservereifen…



    Nach kurzer Zeit fuhren wir mitten durch eine riesige Herde von Guanakos, die hier im Park gar nicht scheu waren, im Gegensatz zu ihren Artgenossen, die wir vorher an den Durchgangsstraßen gesehen hatten.





    Schließlich erreichten wir den Abzweig zur Laguna Azul. Auch hier waren überall Guanakos zu sehen. Dann tauchte der See auf, der in einem herrlichen Azurblau leuchtete. Im Hintergrund die Torres! Wir passierten wieder einen Parkeingang, die Portería Laguna Azul, aber hier war niemand zu sehen. Ob unsere Parktickets noch gültig waren, keine Ahnung. Wir wollten aber auch nur kurz mal schauen. Am Seeufer weideten Pferde. Hier werden anscheinend auch Ausritte angeboten. Da hätte ich hier am See mit der tollen Aussicht auch Lust drauf gehabt. Es gibt hier einen Campingplatz, aber keine weitere Unterkunft.





    Gegen 10.45 Uhr fuhren wir zunächst auf der gleichen Strecke wieder zurück. Diesmal bogen wir aber nicht wieder Richtung Cascada Paine ab, sondern fuhren geradeaus weiter, bis wir wieder auf die Hauptroute nach Puerto Natales stießen. Durch unseren Abstecher hatten wir allerdings die Laguna Amarga verpasst, also fuhren wir noch mal ein kurzes Stück Richtung Nationalparkeingang. Bis zum See war es nicht weit. Dieser leuchtete türkisblau und bot ebenfalls einen herrlichen Blick auf die Torres.



    Um 11.30 Uhr verließen wir dann endgültig den Torres del Paine.



    105 km waren es bis Puerto Natales. Zur Zeit sind nur die letzten 50 km vor Puerto Natales auf dieser Strecke geteert. An der Teerstraße zwischen Cerro Castillo und Puerto Natales wird gerade gebaut. Wir waren froh, als wir die Schotterstraßen endlich hinter uns hatten.



    Wenn man den Park aus östlicher Richtung anfährt, sieht man das Torres del Paine Massiv von weitem aus der Ebene herausragen, die westliche Zufahrt ist hügeliger. Kurz nach 13.30 Uhr erreichten wir Puerto Natales. Diesmal hatten wir eine andere Unterkunft gebucht, allerdings nur eine Parallelstraße weiter Richtung Ortszentrum.
    Nach dem Einchecken ins Hostal Las Carretas (28.000 Pesos/34 Euro für ein Zimmer mit Twin Beds) liefen wir ein wenig durch den Ort und kehrten bei Café & Books (Blanco Encalada 226A) auf einen Café ein. Hier war es sehr nett, eine Mischung aus Café und Buchladen. Anschließend gab’s noch mal ein Eis in der Eisdiele an der Santander Bank.






    Zum Abendessen gingen wir ins Ultima Esperanza (Eberhard 354): Pollo al conac mit Puré de papas und Tomaten-/Avocadosalat sowie Roasted Lamb mit Kartoffeln und chilenischem Salat plus eine kleine Flasche Rotwein für 14.600 Pesos (18 Euro) zuzüglich Trinkgeld. Das war gut und günstig.
    Gefahrene Kilometer: 249

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