Buenos Aires und südliches Patagonien 2009 - Ein Reisebericht vom Ende der Welt

  • Tolle Bilder von einer eigentümlichen Landschaft, wunderschöne Blumen und die kleinen Gänschen sind ja niedlich :!!


    Aber die lange Wanderung wären nichts für uns, egal ob mit Zeitdruck oder ohne


    Gruß


    Sandra

  • Freitag, 6.2.09
    Parque Nacional Torres del Paine (Wanderung zum Mirador Lago Grey, Fahrt von West nach Ost durch den Park)
    Wetter: vormittags bedeckt, nachmittags teilweise bewölkt, windig, 15 °C


    Leider fing der Tag wieder mit dunklen Wolken an. Heute verließen wir die Posada Río Serrano



    und fuhren zunächst ganz in den Osten des Parks, bis zum Ende der Straße an der Guardería Lago Grey. Von dort kann man in 45 Minuten zum Mirador Lago Grey laufen. Dies ist eine einfache Wanderung am Strand des Sees entlang mit Blick in der Ferne auf den Grey Gletscher, im Vordergrund ein paar Eisberge, dann läuft man noch einen Rundweg auf einer kleinen Halbinsel und am Strand wieder zurück.





    Insgesamt waren wir hier zwei Stunden unterwegs. Je nach Zeit und Lust kann man von hier auch noch eine streckenmäßig kurze aber steile Wanderung zum Mirador Ferrier machen oder zum Pingo Wasserfall (3,5 Stunden, 8 km). Nach weiteren drei Stunden erreicht man von dort den Mirador Zapata, ich nehme an mit Blick auf den Glaciar Zapata. Eine weitere Wanderung unweit der Posada Río Serrano führt übrigens noch durch einen Flechtenwald zur Laguna Verde (4 Stunden, 12 km).
    Mittlerweile war es 12 Uhr, und wir machten uns auf den Weg in den Ostteil des Parks.


    Bis zum östlichen Parkeingang benötigten wir etwa zwei Stunden, wobei wir unterwegs nur kurz an der Hostería Pehoé




    und am Mirador Lago Nordenskjold hielten, und um die Guanakos zu fotografieren, die sich hier im Ostteil in großer Zahl aufhalten.







    Als wir den Abzweig Richtung Refugio und Hostería Las Torres nahmen, waren wir froh, dass wir nur ein kleines Auto gemietet hatten, denn die Zufahrt führte über eine alte, etwas baufällige und sehr schmale Brücke.



    Größere Wagen mussten ihre Seitenspiegel anklappen, um gerade so durchzupassen! Nach einer weiteren halben Stunde Fahrt über die Schotterpiste hatten wir das Refugio Torres erreicht. Hier gibt es zwei Gebäude: das neuere Torre Central und das ältere Torre Norte. Leider gibt es hier nur Mehrbettzimmer mit Gemeinschaftsbad, aber altersmäßig waren wir allemal der Durchschnitt. Für ein Full Bed mit Bettzeug (Handtücher sind separat) inklusive Vollpension zahlten wir im Torre Central 86 US Dollar pro Person pro Nacht Vorauskasse. Ein Full Bed ohne Verpflegung hätte 51 Dollar gekostet. Hätten wir jedoch vor Ort in Pesos gezahlt, hätten wir sicher ein Drittel sparen können, denn der Preis war viel günstiger. Aber Vorbuchen ist in der Hauptsaison anzuraten, denn die begrenzten Betten im Park füllen sich schnell! Immerhin war das Hostel sehr ordentlich und man hatte sogar Blick auf die Torres. Wir waren jedoch froh, dass wir nicht wie ursprünglich vier sondern nur zwei Nächte hier gebucht hatten und die anderen zwei Nächte im Westteil des Parks, denn die Entfernungen sind doch sehr groß! Landschaftlich hat uns der Westteil besser gefallen, denn dort fährt man direkt an den türkisfarbenen Gletscherseen entlang. Das Refugio Torres ist übrigens das einzige Hostel im Park, das mit dem Auto angefahren werden kann.





    Das Wetter hatte sich mittlerweile gebessert, und die Sonne kam raus. Und da es erst früher Nachmittag war, liefen wir noch ein Stück des Wanderwegs Richtung Las Torres bis zur alten Hängebrücke über den Río Ascencio und anschließend den Interpretive Trail ab der Hostería Las Torres (1 Stunde, 2,5 km). Hier lief man quasi durch eine Pferdeweide (das war natürlich was für mich!), wobei das letzte Stück allerdings sehr matschig war.




    (Ibisse)



    (Hostería Las Torres)



    (die Gauchos hatten anscheinend Gasflaschen zu einem der abseits gelegenen Refugios gebracht)



    Auch rund um den Campingplatz und rund ums Hostel liefen Pferde…
    Das Abendessen im Refugio wurde in zwei Schichten serviert (19.30 Uhr und 20.30 Uhr). Es gab Spargelsuppe, Hähnchenlasagne und Kuchen (Napkin Pie) sowie Wasser. Aus Puerto Natales hatten wir uns noch Wein mitgebracht, diesen genehmigten wir uns anschließend im Aufenthaltsraum.
    Am Abend zeigten sich auch noch mal die Torres:



    Gefahrene Kilometer: 82

  • Wunderbare Aufnahmen, Katja :clab: :clab: :clab:


    Toll, dass du uns solche schönen, exotischen Eindrücke vermittelst. Das Guanako hat ja richtig schön Modell gestanden. Herrlich! Und eure Unterkunft sieht doch richtig idyllisch aus. Hattet ihr ein komisches Gefühl, als ihr über die Brücke gefahren seid?
    Das Gletscherblau der Eisberge fasziniert mich.


    Gruß
    Gundi

  • Zitat

    Original von Globi
    Hattet ihr ein komisches Gefühl, als ihr über die Brücke gefahren seid?


    Als wir ankamen, stiegen wir aus, um Fotos zu machen, und sahen ein Schild, auf dem stand, "Bad condition bridge, please let all passengers get out of the car before crossing the bridge. Maximum Load: 1500 kg" :EEK:
    Hieß das jetzt wirklich, alle Beifahrer müssen zu Fuß über die Brücke laufen?
    In dem Moment sahen wir den Minibus angefahren kommen, der die Backpacker vom Parkeingang zum Hostel bringt. Die Spiegel waren schon abmontiert. Aber statt die Passagiere aussteigen zu lassen, fuhr er einfach weiter. Dann dachten wir einfach, na, wenn der das kann... ;)
    Aber hoffentlich bohren uns die rausstehenden Nägel kein Loch in den Reifen... :EEK:


    Katja

  • Die $86 waren ja immerhin mit Vollverpflegung. Nur für die Übernachtung hätten wir im Refugio Torres für zwei Personen pro Nacht $102 bezahlt. Ist trotzdem ein stolzer Preis für ein Sechsbettzimmer mit Gemeinschaftsbad.
    Die Alternativen dazu sind die Posada Río Serrano $107 für ein Doppelzimmer mit Bad und Frühstück und eines der Gasthäuser (Hosterías) im Park, die aber ca. $260 pro Nacht gekostet hätten. Außerhalb der Saison ist es vielleicht noch etwas günstiger.
    Übrigens hatte ich noch vergessen zu erwähnen, dass ab der Hostería Lago Grey im Westteil des Parks auch Bootsfahrten zum Grey-Gletscher (ca. 3 Stunden) und Ice Trekking angeboten werden.


    Gruß
    Katja


  • Das klingt ja echt abenteuerlich!
    Und wenn nicht gerade ein Minibus gekommen wäre, was hättet ihr dann gemacht?


    Gruß
    Gundi

  • Die Brücke ist ja wirklich abenteuerlich :EEK:
    Das wäre mal wieder gar nix für mich.


    Das Blau der Eisberge fasziniert mich auch - super!


    Mehrbettzimmer hätten mich abgeschreckt und wohl auch abgehalten.
    Wie war die Übernachtung?

  • Zitat

    Original von Globi
    Das klingt ja echt abenteuerlich!
    Und wenn nicht gerade ein Minibus gekommen wäre, was hättet ihr dann gemacht?


    Gruß
    Gundi


    Na rüber fahren, was sonst ;) Unser VW Gol hat bestimmt keine 1 500kg, also alles im grünen Bereich. :wink4:
    Außerdem waren links und rechts neben den Spiegeln noch 10 cm Luft :gg:
    Bei den SUVs sah es schon anders aus. Hätte ja die Spiegel noch einklappen können =)


    Gruß
    Volker

  • Zitat

    Original von Filou
    Wie weit habt Ihr Eure Spanisch-Kenntnisse benötigt? Wäre es auch nur mit Englisch gegangen?


    In den Nationalparks gab es keine Probleme, alle konnten English. Schwieriger war es manchmal in den Privat-Unterkünften in den kleineren Städten. Da musste Katja ab und zu mal was auf Spanisch sagen bzw. fragen. Und an der Grenze natürlich. In den Restaurants gab es zweisprachige Speisekarten.

  • Zitat

    Original von Filou


    Wäre für uns auch ein k.o.-Kriterium. Trotzdem interessant: wie habt Ihr es empfunden und wie viele Personen haben in einem Zimmer geschlafen?


    Die Übernachtung war ganz ok. Außer das wir einen Schnarcher in der ersten Nacht hatten :EEK: Aber die Ohrstöpsel hatte ich griffbereit. Die Zimmer hatten 6 Betten (3 Doppelstock). Neben uns hat ein nettes amerikanisches Pärchen genächtigt. Mit den sind wir noch ins Gespräch gekommen. Das hat man ja in einem Hotel nicht so. Die Betten und Bettzeug war alles super in Ordnung. Die Duschen und Toiletten sehr sauber. Das Klientel dort war auch ok. Durch den doch hohen Preis waren sehr viel Leute in unserem "Alter" dort und auch Ältere :gg: Die Mischung stimmte :!! Man kommt beim gemeinschaftlichen Essen sehr leicht in Kontakt mit anderen Leuten. Es ist sehr schön, mit anderen Leuten seine Erfahrungen auszutauschen.
    Die Top-Lage direkt am Fuß der Berge entschädigt für entgangene Privatsphäre. Man packt morgens seine Sachen und kann direkt loswandern :clab:


    Gruß
    Volker

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