Herr W. reist nach Afrika

Zitat von Grille

Danke dass du gewartet hast, hatte auch zu viel Streß zum Lesen die letzten Tage
Ab Montag darfst du dann gerne weitermachen

Bitte gerne geschehen. Darf ich heute schon?

Herr W. wandert
Die lang ersehnte Fortsetzung dieses Reiseberichts erfolgt jetzt. Nachdem ich ein wenig abgelenkt war. Tut mir leid wegen der Pause. Ich habe ja auch fast keine Zeit, ich muss die anderen Reiseberichte lesen.

Wo waren wir? Ach ja, bei den Buren. War wirklich nett dort. Aber wir sind ja nicht zu unserem Vergnügen hier, also müssen weiter. Heute wird gewandert. Und zwar im Naukluft Mountain Zebra Park. Ich bin ja eigentlich nicht so der Wanderer, wie schon bemerkt wurde, aber Frau S. dafür umso mehr. Also musste eine Wanderung mit eingebaut werden. Ich sorgte nur dafür, dass sie nicht zu extensiv wurde.

Zuerst geht es nach Solitaire um zu tanken. Die haben es mit altem Glumpert recht nett hergerichtet. Leider auch alte Autos. Und die liebt Herr S. Also mussten wir die rostigen Kübel genauer anschauen.

Weiter geht die Fahrt Richtung Naukluft Park. Wie immer ist alles sehr gut angeschrieben und wir finden alles auf Anhieb. Die letzten paar Kilometer in den Park sind wegen der spitzen Steine ein wenig schwierig zu fahren, aber heute fahre ja ich und ich hatte noch nie einen Platten.

Im Barchan Dunes haben sie uns empfohlen, den Waterkloof Trail zu gehen und zwar nur so weit wie es Wasser hat. Der ganze Trail ist ein Rundweg, der 7 Stunden in Anspruch nimmt. Wir bezahlen brav unser Permit und machen uns auf den Weg.

Die Wanderung geht meist schattig immer in der Nähe eines Bachs langsam bergauf. Immer wieder tolle Bilder, herrliche Landschaft. Wenn man hier fahren könnte wärs super.

Ja, ich trage heute grün. Und nein, Haiko, wir haben keine Zebras gesehen.

Müde erreichen wir das Auto und die Fahrt nach Sossusvlei zieht sich ein wenig. Schlechte Straße, das bedeutet sehr konzentriertes Fahren.

Wir wohnen im Sossusvlei Desert Camp. Das ist günstiger als die Sossusvlei Lodge, aber sehr nett. Die Bungalows haben wieder Zeltwände. Frühstück und Abendessen haben wir in der Sossusvlei Lodge gebucht. Wir erwarten uns nicht viel. Sehr viele Leute, mittelmäßiges Essen.

Und ich habe schon wieder schlechte Nachrichten für euch. Die Damen haben wieder versagt. Natürlich. Keine Fotos von den Unterkünften. Ein Foto vom Pool, der sich bei der Bar befand. Etwas anderes gab es dort nicht. Außer den Bungalows halt.

Und dann gibt’s noch ein Foto, auf dem die beiden Damen Zärtlichkeiten austauschen, aber das darf ich nicht reinstellen.

Beim Abendessen auch keine Fotos. Nur ein Überblicksfoto über die Terasse.

Ach ja, was das Abendessen betraf lag ich falsch. Das war hier wirklich super. Also WIRKLICH super. Es gab ein paar fertige Speisen, jede Menge Vorspeisen und daneben wurde gegrillt. Neben Huhn, Rind, Schwein, Schaf gab es eine eigene Grillstation mit Wild. Neun verschiedene Wildsorten. Ich habs fast nicht geschafft.

Zum Glück waren die Nachspeisen dann nicht so toll, nämlich alle zu süß für uns. Dadurch habe ich es auf eigenen Füßen zum Auto geschafft.

Ein schöner Tag geht mit einem super Essen zu Ende. Das mag ich.

Zitat von alf99

Hab ich die Buren jetzt verpasst?

Nur so drüber gelesen?

Zitat von alf99

Die Autos sehen aus wie in Bodie

Gerümpel halt.

Zitat von alf99

Wieso ist das dann ein Zebra Park?

Keine Ahnung. Im Death Valley habe ich auch noch nie einen Toten gesehen.

Zitat von alf99

Du meinst 9mal Hauptgericht?

Und Lamm.

Zitat von malenz

war da jetzt wenigstens Nilpferd dabei

Nein, verdammt. KEIN NILPFERD. Und ich verrate es dir gleich: Es wird auch keins geben. Auf der restlichen Reise auch nicht.

Zitat von malenz

Der ist ja niedlich in der Grösse habe ich heute ein Planschbecken für unsere Kids befüllt

Wir waren auch nicht drin. Wir sind ja nicht so die Leute, die nur durch die Welt reisen um im Pool zu planschen, so wie manche Ostschweizer.

Zitat von malenz

sprecht Ihr Euch Klamottenmässig morgens ab, dass jeder na andere T-Shirt Farbe anzieht

Nein, das überlassen wir dem Zufall. Am ersten Tag waren wir ja beide in grün.

Zitat von wundernase

Jetzt bin ich ganz schön erschrocken Ich habe soviel positives über das Essen dort gelesen, da kommst Du daher und meckerst Aber man muss alles erst zu Ende lesen, dann sieht man: Herr W. meckert ja gar nicht

Nein, aber ich hatte ehrlich nicht viel erwartet.

Zitat von Ina

ich hätte es fast übersehen, aber wo du es erwähnst, sehr geschmackvoll

Ich nehme an, das ist ehrlich gemeint.

Zitat von Ina

schaut gemütlich aus.

Ja, war schön dort.

Zitat von Haiko

Uns so spannend zu unterhalten

War das jetzt ein Kompliment/Lob?????

Zitat von Haiko

Schöne Natur, schöne Wanderung, nette Begleitungen und alles schauen auf das Smartphone, was es Neues bei Facebook und Co gibt

Irrtum. Ich schaue hier nicht aufs Smartphone sondern ins Wasser, was da alles herumschwimmt.

Zitat von wundernase

Gut beobachtet

.... und deshalb schlecht beobachtet.

Zitat von WeKa

Die Unterkunft lohnt den etwas hohen Preis.

Wie gesagt, wir waren im Desert Camp. Ist mit dem Auto 3 Minuten entfernt und deutlich günstiger.

Zitat von Haiko

Dann hast Du zum Schauen eine Lupe in der Hand ?

Ups, ja stimmt. Vermutlich schaue ich auf die Wanderkarte. Jedenfalls definitiv nicht aufs Handy.

Herr W. gibt auf
Sossusvlei ist heute am Programm. Am Abend noch einmal die Sossusvlei Lodge mit dem Super Abendessen.

Wir sind früh unterwegs. Nach dem Frühstück stellen wir uns in die Warteschlange vor dem Eingang. Die machen das aber recht gut. Ein Mitarbeiter notiert alle Autokennzeichen in der Warteschlange, sodass beim sich beim Öffnen des Parks die ganze Kolonne in Bewegung setzen kann. Leider ist es ein wenig bewölkt, und das macht halt die Farben der Dünen und die Kontraste kaputt.

Irgendwann setzt sich dann die Kolonne in Bewegung. 65 asphaltierte Kilometer lang ist die Straße hinein.

Wir bleiben nicht stehen und fahren durch. Wenn die Wolken verschwinden wird es heiß und wir wollen die höchste Düne erklimmen. Den Big Daddy. Aber dazu später.

Nach 65 km endet die Asphaltstraße. Dort gibt es einen großen Parkplatz und man wird von Einheimischen die letzten 5 km auf tiefem Sand ganz hineingefahren. Oder man ist vorbereitet auf den wilden Ritt und fährt selbst. Mit Allrad natürlich.

Wir sind vorbereitet, Herr S. lässt mich ans Steuer, weil er weiß, wie gerne ich so was fahre. Also bleiben wir kurz stehen, wechseln die Sitze und fahren los. In der Zwischenzeit fährt so ein Pseudo-SUV mit jungen Mädchen an uns vorbei, den anderen Autos nach. Allerdings nur ca. 100 Meter weit, dann stecken sie fest. Ich vermute, die hatten keine Ahnung, was sie erwartet.

Die fünf Kilometer haben es schon in sich. Es gibt keine Straße, man sucht sich einfach seinen Weg durch tiefe Spurrillen. Manchmal wühlt man sich weiter, das Auto wird langsam, dann geht’s wieder flott, aber holprig dahin. Letztlich ist es eine spannende Sache, aber wer schon mal in den Coyote Buttes South oder White Pocket war, für den ist das keine große Herausforderung mehr.

Von dieser Fahrt gibt es keine Fotos, die Damen mussten sich festhalten und stöhnen.

Drinnen sind wir dann gleich losmarschiert, einem jungen deutschen Paar nach, mit denen wir schon in der Warteschlange gesprochen haben. Die kannten den Weg, also sind wir ihnen gefolgt.

Erst geht der Weg eben über eine Pfanne dahin. Von Ferne beobachtet uns eine braune Hyäne misstrauisch.

Und dann geht es aufwärts. Erst kurz über den Hang und dann immer auf dem Kamm. Und schön langsam beginnen die Leiden des jungen Herrn W.

Es geht nämlich links und rechts bergab. Steil. Ich weiß, es ist nur Sand und ich weiß, wenn man da hinfällt, dann passiert NIX. Und trotzdem bin ich mehr als gestresst. Ich schau nur auf meine Füße und versuche, an nichts zu denken. Scheiß Höhenangst.

Anderen gefällt’s besser. Angeber!

Und irgendwann reichts mir. Ich beschließe, dass ich mich hinsetze und keinen Schritt mehr mache.

Die anderen gehen weiter und ich unterhalte inzwischen die Nachkommenden, indem ich sie nach ihren Permits frage.

Der Anstieg wird dann übrigens noch richtig anstrengend. Die steile Flanke rutscht, man kommt schwer vorwärts. Frau S. fragt dann noch die junge Deutsche Dame, wie die Düne eigentlich heißt. Ihr Antwort: „Arschlochdüne“. Ganz so unrecht hat sie nicht, Big Daddy wird auch „Crazy Dune“ genannt.

Diejenigen, die es ganz rauf schaffen, freut es jedenfalls.

Und irgendwann geht es dann im Laufschritt runter. Ist steiler dort als man im Foto sieht.

Höhenangst hin oder her, ich habe kein Problem damit, den Hang hinunterzulaufen. Logisch ist das nicht, aber es ist so.

Unten im Dead Vlei treffen wir uns dann wieder. Da unten sind diese schwarzen Bäume, die sieht man oft. Frau H. und Frau S. fotografieren jeden. Mehrmals.

Anschließend gibt es wieder eine holprige Fahrt raus. Den Nachmittag verbringen wir am Pool der Sossusvlei Lodge und am Abend schlagen wir uns wieder die Bäuche voll. An der Bar des Desert Camps gibt es dann noch das Championsleague Finale.