We are family - Der Reisebericht - Nordosten 2013

Tag 5:

Sonntag 06. Oktober 2013

Teil 1

Damit wir nicht verschlafen stellen wir uns heute den Wecker auf 7 Uhr. So weit ist es also schon gekommen, schon am 5. Tag des Urlaubs brauchen wir einen Wecker . Treffpunkt ist wie immer um 8 Uhr. Heute gibt es mal Frühstück im Hotel, so richtig Amerikanisch. Weil Gerd und ich ja schon wissen welche Massen das sind und wir nicht so auf Eier stehen, beschränken wir uns auf Toast. Unsere Familie schlägt ordentlich zu (Außer meiner Mama, die setzt wieder auf die anderen , nee sie ist auch ein Tost-Frühstücker ). Aber das Essen ist sehr lecker und so sind danach alle pappsatt und frisch gestärkt für den Tag. Um hinterher unsere Rechnungen einigermaßen auseinander zu bekommen verlangen wir immer zwei Rechnungen. Wenn man das vor dem Bestellen macht, funktioniert das eigentlich ganz gut .

Das Wetter zeigt sich heute leider nicht unbedingt von seiner guten Seite, denn es regnet immer wieder mal. Heute ist das allerdings nicht ganz so schlimm, denn wir wollen uns ja ein paar der schönen Häuser von Newport anschauen. Zuerst steuern wir „The Breakers“ an und kaufen uns unsere Eintrittskarten, zunächst mal für zwei Häuser. Das gute ist, dass es in 5 der Häuser einen deutschen Audioguide gibt und so alles was davon haben . Es kann jeder in seinem Tempo rumlaufen und sich so alles genau anschauen. Leider kommen bei „The Breakers“ gerade drei Reisebusse an und weil uns das viel zu viele Leute sind, beschließen wir erst zum Marble House zu fahren und unsere Besichtigungen dort zu starten.

Hier ist um einiges weniger los.

Die Bäume rings rum fand ich einfach toll.

Nachdem es einigen Erklärungsbedarf bei der Bedienung der Audioguides gibt, dauert es eine Weile bis wir richtig loslegen können. Danach ist es aber recht entspannt, zumindest für mich, denn endlich muss ich mal nicht quatschen und darf nur zuhören. Das Haus an sich ist total interessant, eigentlich so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Schade ist nur, dass man drinnen nicht fotografieren darf .

Das „Marble House“ ist eines der Vanderbilt Anwesen und wurde von 1888 bis 1892 als Sommerresidenz erbaut. Es gehörte Alva und Wiliam Vanderbilt und wurde von dem Architekten Richard Morris geplant und gebaut. Wer mehr darüber wissen möchte kann HIER nachlesen. Die Baumaterialien, besonders der Marmor, wurden aus Europa importiert. Wir halten uns gut 2 Stunden im Haus auf und schauen uns die ganze Pracht ausführlich an. Weil es gerade nicht regnet, als wir wieder raus kommen, beschließen wir die Gunst der Stunde zu nutzen und uns auch den Garten anzusehen. Hier wäre ein wenig Sonne schon gut gewesen, denn so ist schon alles recht grau in grau. Aber wir wollen mal nicht meckern und uns schon gar nicht die Laune davon verderben lassen .

Im Garten gibt es auch ein sehr schönes chinesisches Teehaus, in dem man Tee trinken kann.

Weiter geht es mit „The Breakers“ in dem jetzt schon merklich weniger los ist als vorhin . Super, das ist uns nur recht. Mit den Audioguides kennt sich mittlerweile auch jeder aus und so können wir unseren Rundgang recht zügig beginnen. Das Haus ist viel größer als das erste und wir staunen nicht schlecht was die High Society sich so für Häuser geleistet hat.

„The Breakers“ wurde von 1893 bis 1895 für rund 7 Mio. Dollar gebaut und gehörte ebenfalls dem Vanderbilt-Clan. Die Häuser wurden mit einem enormen Aufwand gebaut, aber von ihren Hausherren meist nur wenige Jahre als Sommerresidenzen genutzt. Welche Verschwendung. Wer mehr wissen möchte, kann HIER nachlesen. Weil man auch hier nicht innerhalb des Hauses fotografieren darf kaufe ich mir nach der Tour noch ein paar Postkarten, von den Räumen. Das Visitor Center ist wirklich sehr schön und so wandern auch noch ein paar andere Andenken in unsere Taschen .

Meine Pateneltern und wir fahren wieder zurück zu „The Breakers“, denn wir wollen ein wenig am Cliff Walk entlang laufen. Im Moment regnet es gerade mal wieder nicht uns so können wir auch gleich los. Leider ist der Teil des Walks den ich noch nicht kenne wegen Wartungsarbeiten gesperrt ( Mann schon wieder den Baustelle und es sollte nicht die letzte bleiben ), ist aber nicht so schlimm, denn weil die anderen den Weg gar nicht kennen, laufen wir eben da, wo geöffnet ist.

Erst waren die Anwohner mit ihren Villen nicht so begeistert von diesem Walk, sie wollten halt direkten Zugang zum Meer, aber letztlich hat sich die Stadt durchgesetzt und der Walk wurde gebaut. Der Weg bietet allerdings nicht überall einen Blick auf die Häuser, denn ein gutes Stück verläuft auch relativ weit unten und so sieht man eigentlich nur einen riesigen Wall. Allerdings hat man überall eine sehr schöne Aussicht auf das Meer. Zumindest bei gutem Wetter .

Auch hier wäre es sehr viel schöner, wenn ein wenig die Sonne scheinen würde. So ist es ein wenig deprimierend, aber weil wir es eh nicht ändern können, versuchen wir das beste daraus zu machen.

Darf ich vorstellen, das hier ist Phytolacca americana. 2010 hab ich die hier das erste mal wild wachsend gefunden. Jetzt fragt man sich natürlich, was daran so besonders sein soll. Aber für mich ist diese Pflanze was ganz besonderes, denn sie hat mehr als drei Jahre lang eine sehr große Rolle in meinem Leben gespielt. War natürlich Ehrensache, dass ich sie wieder besuchen musste und sie war sogar noch da .

Nach einer Weile regnet es wieder leicht und wir kehren wieder um. Als wir wieder bei „The Breakers“ sind haben wir noch ein wenig Zeit und schauen uns noch ein wenig im Garten um. Die Anlage hier ist schon sehr viel schöner und größer als im „Marble House“ aber im Regen ......

Kurz vor 17 Uhr brechen wir wieder auf und fahren zum Treffpunkt mit unseren Müttern. Natürlich sind sie weit und breit nicht zu sehen . Super! Und was jetzt. Gerd und die beiden anderen bleiben also beim Auto, falls die Damen auftauchen sollten und ich mache mich durch den Regen auf unsere Mamas zu suchen. Nach 'ner Weile kommt Gerd angelaufen, denn er glaubt seine Mama gesehen zu haben, wie sie in einem der Läden verschwunden ist. Ich also hin, aber unsere Mütter sind nicht da. Dafür finde ich sie dann im Laden nebenan, wo meine Schwiegermutter gerade versucht mit ihrer Kreditkarte zu bezahlen. Das gestaltet sich allerdings recht schwer, weil ja keine der beiden ein Wort Englisch spricht. Zum Glück bin ich gerade rechtzeitig gekommen und so können wir das recht schnell regeln. Die beiden meinen sie hätten sich total nett mit der Verkäuferin unterhalten und es wäre alles kein Problem gewesen. Ja klar . Als ich die Verkäuferin frage, ob sie die beiden verstanden hat sagt sie "not a word" . Ich lasse mal unsere beiden Damen im Glauben, dass ihr Englisch sich schon langsam der Perfektion nähert, denn sie sind ganz stolz auf ihren ersten fast-solo Einkauf . Nach einem kleinen Anschiss, weil sie nicht rechtzeitig am Treffpunkt waren, geht es weiter eine Runde auf dem Ocean Drive. Den waren wir schon 2010 langgefahren und er hat uns sehr gut gefallen.

(Die folgenden Fotos stammen alle von 2010, denn dieses Jahr hat es fast die ganze Zeit genieselt und die Wolken hingen so tief, dass es für vernünftige Fotos einfach zu dunkel war. Wir sind genau den selben Weg gefahren. Wie ihr sehen werdet war das Wetter auch nur unwesentlich besser .)

Bestimmt ganz interessant, leider haben wir es noch nicht besichtigt.

Eisenhower House. Das man als Veranstaltungsort mieten kann. Hier werden z.B. Hochzeiten gefeiert. HIER könnt ihr mehr darüber erfahren.

Auch hier sieht man die ein oder andere ganz nette Hütte .

Nachdem wir uns im Hotel ein wenig frisch gemacht haben, fahren wir zu „Ruby Tuesday“ zum Abendessen. Wieder dauert es eine Weile, bis alle bestellt haben, aber letztlich findet jeder etwas. Dazu fällt mir noch was ein. Bisher haben wir für unsere Mamas immer Apfelsaftschorle bestellt. Also wir haben Apfelsaft und Wasser 1:1 gemischt bestellt, was manchmal zu etwas erstaunten Blicken führte. Hier bei „Ruby Tuseday“ gab es fertige Apfelschorle. Allerdings war die so süß, dass man sie kaum trinken konnte. Deswegen haben wir nachher wieder Apfelsaft und Wasser einzeln gemischt bestellt. Nur als kleinen Hinweis falls einer von euch mal Apfelschorle in Amerika trinken mag .

Das Essen ist ganz lecker und wir bekommen sogar eine Karte, worüber ich mich sehr freue, denn so eine haben wir noch nicht .

Nach dem Essen wollen wir uns noch ein wenig die Beine vertreten und fahren deswegen zum Walmart. Es ist 20 Uhr und die Türen sind geschlossen. ??? Was ist denn da los??? Eine Verkäuferin kommt und ich frage was los ist. Sie sagt, dass sie um 20 Uhr schließen „this is Newport“, was auch immer das bedeuten mag. Vielleicht meinte sie, dass Newport so ein Kaff ist, dass da die Läden schon um 20 Uhr schließen. Schade, auf so einen Walmartbummel hätte ich richtig Lust gehabt .

So geht es also zurück ins Hotel, wo ich wir wie immer die Fotos überspielen und heute zumindest noch ein paar Innings Baseball schaffen bevor wir einschlafen.

Hier geht es schnatterfrei zum nächsten Tag.