We are family - Der Reisebericht - Nordosten 2013

Tag 2:

Donnerstag 03. Oktober 2013

Teil 1

Gegen 5 Uhr wachen wir auf. Wow, das wahr gestern wohl anstrengender als gedacht. Unser Jetlag fällt ja fast völlig aus. Um so langsam in den Tag zu gleiten, surfe ich ein wenig im Internet und packe dann schon mal unsere Koffer auf Reisemodus um.

Wir haben uns gestern für 8 Uhr in der Lobby verabredet und alle sind auch pünktlich da. Weil wir alle nicht die großen Frühstücker sind, haben wir gestern schon beschlossen, dass ein Starbucks-Kaffee mit kleiner Beilage reicht. Klingt ganz einfach, ist es aber nicht . Mir ist noch gar nicht aufgefallen, was für eine Auswahl man da hat. Aber mit dem Druck von gefühlt 200 New Yorker Büroangestellten im Rücken… Ich glaube alle hinter uns machen drei Kreuze als wir endlich bestellt haben. Man muss aber auch mal die andre Seite sehen. Für unsere Familie ist das alles total neu und weil sie die Schilder nicht lesen können müssen wir alles erst mal übersetzen. Wenn es dann noch schnell gehen muss, weil die Leute hinter uns ja auch noch bestellen wollen, dann kommt wirklich schnell Stress auf. Gerd steht also in der Schlange und ich übersetze die Schilder und erkläre allen was es gibt. Dazu kommt ja auch noch, dass sie nichts von den Teilchen da wirklich kannten. Bagel, Muffins und co. gehören hier halt nicht unbedingt zum täglichen Speiseplan. Bis wir endlich alle bestellt haben und auch jeder endlich seinen Kaffee schlürft, vergeht locker eine halbe Stunde. Ich versuche entspannt zu bleiben, was gar nicht so einfach ist. Unser Frühstück findet zwischen dem Abholen der Teilchen von der Theke statt, denn die machen alles einzeln in einem einzigen Ofen warm . Mit Geduld sind alle nicht gesegnet und alle 2 Minuten bekomme ich mitgeteilt was noch alles fehlt so nach dem Motto, "die haben mich vergessen". Nee haben sie nicht, das dauert einfach . Na ja, irgendwie geht das auch vorbei und so stehen wir um 9 Uhr vor unserem Doppeldecker der uns heute wieder gen Downtown fahren wird. Das nächste Problem stellen die Kopfhörer dar. Was gestern noch klappte, ist heute ein totales Problem, weil die Kopfhörer nicht richtig funktionieren. Irgendwie ist das etwas Glücksache welchen Bus man erwischt hat . Ok, dann muss es halt ohne gehen und ich bemühe mich nach Kräften unsere Mütter auf einige der Sehenswürdigkeiten hinzuweisen.

Los geht es am Times Square.

Entlang der 7th Avenue.

Hier kann man sehen, wieso man im Bus besser sitzen bleiben sollte. Empire State Building (links), 5th Avenue (Mitte), Flatiron Building (rechts).

Wir steigen an der Vessey Street aus und laufen in Richtung 9/11 Memorial. An der Preview Site holen wir uns unsere Karten für 10 Uhr und können so, ohne lange Wartezeit, auf direktem Wege hingehen. Die Karten sind kostenlos, man kann, wenn man möchte, eine Spende für den Erhalt des Memorial spenden. Hier hat sich seit 2011 schon einiges geändert.

Die ganzen Ausstellungstücke, die 2011 noch hier standen, sind jetzt wohl ins Museum gewandert, das allerdings noch nicht geöffnet ist.

Die Hochhäuser um uns rum sind merklich gewachsen und der Freedom Tower sieht, bis auf einen Bauaufzug, schon richtig fertig aus. Nachdem wir die Sicherheitskontrolle durchlaufen haben, stehen wir auch bald mitten drin.

Zum Vergrößern auf das Bild klicken.

Überall um das Memorial rum ist immer noch Baustelle.

Vorher dachte ich, dass das ganze besonders für meine Mutter (mit ihr stand ich 1992 nämlich oben auf dem WTC), sehr beeindruckend sein würde. Allerdings scheint das nicht so zu sein, sie sehen sich zwar alles mal an, aber fragen dann schon nach relativ kurzer Zeit, was wir denn als nächstes anschauen würden. Ok, uns soll´s reicht sein, wir kannten das Memorial ja schon. Gerd macht also noch ein paar Fotos und dann machen wir uns wieder auf den Rückweg. Ich versuche es nicht persönlich zu nehmen und wir machen uns auf zum nächsten Programmpunkt.

In einigen der Reiseberichte hier hatte ich schon gelesen, dass es in der Nähe einen Century 21 Laden geben würde und weil unsere Mütter shoppen ganz oben auf ihrer Wunschliste haben , ist das unser nächstes Ziel. Irgendwie hatte ich keine Rechte Vorstellung, was uns hier erwarten würde und ich weiß auch nicht wirklich woran es lag, aber so recht vom Hocker haute uns er Laden nicht. Vielleicht waren wir nicht auf shoppen eingestellt, vielleicht waren es zu viele Leute, vielleicht war es auch der super begeisterte Gesichtsausdruck unserer beiden Männer . Wir streifen ein wenig umher, beschließen aber schon nach kurzer Zeit, dass wir unsere kurze Zeit in NY lieber anders nutzen wollen. Also laufen wir zurück, mit einem kleinen Abstecher zur St.Pauls Chapel, zur Vessey Street und steigen wieder in den Bus.

Eins haben wir aber doch gekauft, denn die Enkelin meiner Patentante hat sich eine Schneekugel mit der Freiheitsstatue gewünscht.

In St. Pauls war irgend eine Performance im Gange. Die Menschen in weiß liefen dabei schweigend durch die Kirche. Was das sollte, keine Ahnung.

Dieses mal fahren wir aber nur bis zum Battery Park, denn wir wollen eine Fahrt mit der Staten Island Ferry machen. Der Battery Park ist eine einzige Baustelle. Keine Ahnung was die hier machen. Es sieht auf jeden Fall nicht sehr einladend aus. Aus diesem Grund sparen wir uns auch einen Bummel und gehen direkt zum Terminal der SI-Ferry.

Auf dem Weg zur Staten Island Ferry, gegenüber dem Battery Park.

Die Hinfahrt macht total Spaß, zumal das Wetter auch ganz ok ist. Die Hochhäuser so in ihrer Gesamtheit zu sehen ist wirklich beeindruckend. Für mich ist das immer was besonderes, denn so ein Foto war es, dass meine USA-Leidenschaft weckte (ja Silke es war New York ). Wir bleiben fast die gesamte Zeit draußen stehen und bewundern die Aussicht.

Zum Vergrößern Bild anklicken.

Zum Vergrößern Bild anklicken.

Die Vorbeifahrt an der Freiheitsstatue ist auch was Besonderes, denn wann hat man schon mal die Chance sie ohne Menschen darauf zu fotografieren. Shutdown sei Dank!

Als wir auf Staten Island ankommen, gibt es eine kurze Schrecksekunde, denn mein Onkel ist verschwunden. Eigentlich kann man sich ja auf einem Boot nicht wirklich verlieren, aber wir wissen nicht genau, ob er mitbekommen hat, dass wir alle aussteigen müssen. Weil es keinen Sinn macht bei den vielen Leuten auf dem Boot rumzusuchen, warten wir beim Aussteigen. Also schon fast alle ausgestiegen sind, sehen wir ihn endlich. Ok, Krise abgewendet, alle wieder zusammen. Ich kann euch sagen, dass war wirklich nicht einfach immer alle zusammen zu halten. Besonders weil mein Onkel nicht sehr gut zu Fuß ist und deswegen immer ein wenig zurückfällt. Er versichert uns aber immer wieder, dass es ihm gut geht und wir uns nicht um ihn zu sorgen brauchen. Ein wenig skeptisch bleibe ich allerdings schon.

Wir biegen also alle zusammen um die Ecke und steigen gleich wieder in die Fähre zurück nach Manhattan.

Teil 2:

Vor dem Urlaub musste ich mir auch überlegen, wo wir jeweils was zu Essen bekommen. Unsere Familie wollte regelmäßige Mahlzeiten . Weil ich die Mittagspausen auch dazu nutzen wollte, sich hinzusetzen und auszuruhen, ist meine Wahl für heute auf das „au bon pain“ gefallen. Wir haben Glück und finden gleich einen Tisch an dem wir alle Platz haben. Also bleibe ich mal sitzen und lasse die anderen man was zu Essen suchen. Hach ist das entspannend . Das „au bon pain“ ist eine Kette. Es gibt Suppen, Sandwiches, eine Salatbar und auch eine ganz große Auswahl an anderen leckeren warmen Speisen. Weil man sich selbst bedient geht es auch recht schnell und jeder hat so auch zügig was passendes gefunden. So eine kleine Pause tut wirklich gut .

Nach dem Essen drehen wir eine ca. 6km lange Runde durch den Finanziell District. Wir laufen vorbei am Bullen und weil nicht so viel los ist, gibt es auch das eine oder andere witzige Foto.

Ein weiteres Beispiel für Schließungen wegen dem Shutdown. Das hier hat uns nicht betroffen, weil wir für Museen leider keine Zeit hatten.

Die witzigen Bilder könnt ihr euch dann, aus Gründen des Datenschutzes , beim nächsten Treffen im Fotobuch anschauen.

Als nächstes laufen wir vorbei an der Trinity Church über die Wall Street zur Brooklyn Bridge.

In den Straßenschluchten ist es total dunkel und grau in grau, hier finde ich New York nicht besonders attraktiv und auch hier gibt es an jeder Ecke Baustellen.

Bevor wir auf die Brücke laufen, „parken“ wir meinen Onkel, der nicht mehr kann, auf einer Parkbank. Gerd und die Weiber sind tapfer und laufen noch ein gutes Stück auf die Brücke. Leider gibt es auch hier immer noch eine Baustelle. Große Teile der Brücke sind eingepackt, aber nicht nur untenrum wie 2011, sondern auch obenrum . Leider trübt das schon an der ein oder anderen Stelle den Eindruck von der Brücke, aber was soll man machen. Wir trösten uns damit, dass auch nicht jeder die Brooklyn Bridge in eingepacktem Zustand sehen kann und nehmen es so hin wie es ist. Die Brücke ist auch so ganz toll, ich liebe diese Brücke deswegen sorry für die vielen Bilder .

Hier geht es hoch.

Wir können uns nicht ganz so lange hier aufhalten, weil ich gerne noch vor Einbruch der Dunkelheit bei Top of the Rock sein wollte. Die Tickets haben wir gestern schon zusammen mit den Bustickets gekauft. Weil das Express Tickets sind, müssen wir auch nicht warten und können gleich rauf, denke ich zumindest......

Auf dem Rückweg zur Bushaltestelle sammeln wir meinen Onkel wieder ein und fahren anschließend den Downtown-Loop zurück bis zum Rockefeller Center. Auf der Rückfahrt haben wir einen total witzigen Tourguide. Leider bekommen unsere Mitreisenden nicht so richtig mit, was er alles erzählt und beim Nacherzählen ist manches leider auch nicht mehr so witzig. Da auch die Kopfhörer wieder nicht funktionieren , müssen sie sich halt auf's Schauen konzentrieren. Wir bemühen uns nach Kräften, sie auf das eine oder andere interessante aufmerksam zu machen, aber oft können sie mit den Dingen, die für uns total normal sind, nicht wirklich was anfangen. Aber ich glaube, dass sie schon allein von der Größe und der Wuseligkeit dieser Stadt total beeindruckt sind. Außerdem haben wir heute ja schon eine Menge gesehen und vielleicht sind sie auch schon ein wenig müde.

Chinatown.

UN-Hauptquartier.

Kurz vor 17 Uhr sind wir am Rockefeller Center und ich stelle mich am Ticket Counter an um uns Tickets zu organisieren. Die, die wir haben, müssen nämlich erst noch umgetauscht werden. Das hätte mir ja auch mal jemand sagen können, dann hätte ich das auch schon heute morgen schnell erledigen können, aber anyway, jetzt sind wir ja hier. Am Counter stelle ich allerdings fest, dass die Dame von Gray Line mich gestern schlicht und einfach belogen hat . Für das Rockefeller Center gibt es überhaupt keine Express Tickets und demzufolge ist es jetzt natürlich auch nicht möglich gleich nach oben zu fahren. Wir müssen ca. mit 2 Stunden Wartezeit rechnen. Na toll, das schmeißt meine ganze Planung über den Haufen. Außerdem wäre es dann schon nach 19 Uhr und wir wollten die Aussicht ja auch noch mit Tageslicht sehen .

Also entscheiden wir uns dazu auf das beleuchtete New York zu verzichten, hatten wir ja gestern schon und lieber morgen früh noch mal wieder zu kommen.

Die gewonnene Zeit verbringen wir damit noch ein wenig im Rockefeller Center zu bummeln, einen Kaffee zu trinken und dann ganz langsam wieder Richtung Times Square zu laufen. So durch die Häuserschluchten zu laufen, ist schon beeindruckend. Man kommt sich richtig mickrig und unbedeutend vor.

Zu Abend essen wir heute bei TGI Friday´s. Auch heute dauert es wieder eine ganze Weile bis wir endlich alle bestellt haben. Was wirklich hilfreich ist, sind die vielen schönen Bilder auf den Speisekarten. Weil unsere Mamas gestern ein wenig neidisch auf Gerds Rippchen waren, teilen sie sich heute Abend eine Portion und jede bekommt ein half-rack. Mmmmmm lecker . Um nach dem Essen noch ein wenig Bewegung zu haben, bummeln wir zum Abschluss noch ein wenig durch die Läden am Times Square und holen uns bei Hershey´s noch lecker Nachtisch.

Danach geht es zurück zum Hotel, wo wir nach einer Dusche total erledigt ins Bett fallen. Super, bis auf ein paar Kleinigkeiten ist auch der zweite Tag gut gelaufen und wir sind alle noch am Leben . Das Fotos überspielen bekomme ich schon gar nicht mehr mit. Sprechen geht auch nicht mehr, denn von dem ganzen Gequatsche am Tag bin ich wieder heiser geworden. Na super, hoffentlich kommt die Erkältung von vor dem Urlaub nicht wieder zurück.

Hier geht es schnatterfrei zum nächsten Tag.