Tag 19: Mittwoch 11.11.2009
Venedig oder was???
Heute geht es also Richtung LV. Da ich gerne in einem Hotel am Strip übernachten wollte, haben wir uns gestern online für zwei Nächte im Paris einquartiert. Bei der Preisgestaltung kommt man allerdings nicht so ganz mit, denn die zweite Nacht kostet fast doppelt so viel. Vielleicht liegt das am Veterans Weekend, das folgt. Wer weiß das schon so genau.
Die Fahrt startet und zieht sich zu nächst ganz schön. Diese Strecke mag ich gar nicht, denn sowohl der Weg nach Flagstaff, noch der Internate Richtung Kingman ist für mich irgendwie interessant. Leider ist die ganze
Strecke auch noch ewig lang. Hat man es dann endlich bis Kingman geschafft, steht einem ja der langweiligste Streckenabschnitt noch bevor. Der 93 werde ich wohl nie was abgewinnen können. Aber gut, irgendwann haben wir es hinter uns und die ersten Ausläufer der Riesenbaustelle um den Hoover Dam kommen in Sicht.
Kurz bevor wir den Dam erreichen, müssen wir sogar durch eine Sicherheitskontrolle. Da hier jedes Auto kontrolliert wird, dauert es auch entsprechend, bis wir durch sind. Kurz danach stehen wir auch schon am ersten Aussichtspunkt auf Dam und Lake Mead. Bevor ich allerdings die Aussicht genießen kann muss ich mal ganz dringend wo hin.
Eigentlich bin ich ja kein Freund davon in RB´s von Toilettengängen zu berichten, weil das nun wirklich nicht interessant ist, aber weil ich um euer aller Wohl besorgt bin, werde ich es hier trotzdem erwähnen. Diese
Toiletten waren so ekelig, wie ich sie noch nirgends in den USA angetroffen habe. Also, solltet ihr jemals hier in der Nähe sein, meidet die Toiletten am oberen Aussichtspunkt. Na gut, ich schweife ab, zurück zum RB.
Nachdem ich also nicht auf der Toilette war, komme ich jetzt etwas verkniffen dazu die Aussicht zu genießen. Was wirklich auf den ersten Blick auffällt ist, wie wenig Wasser im See ist. Wir kennen die Aussicht von 1992
und 1997 und da sah das ganze noch ganz anders aus. Am Lake Powell hatte uns die Rangerin gesagt, dass die Wasserhöhe um 22 m!!! unter der normal-voll-Marke steht. Das kann man hier auch deutlich an den weißen Streifen am Rand sehen.
Wasserstand im November 2009
Wasserstand April 1997
Wasserstand August 1992
Man kann die drei Bilder wegen der verschiedenen Jahreszeiten vielleicht nicht direkt vergleichen, aber trotzdem finde ich den Vergleich ganz schön beeindrucken.
Der Bypass über den Colorado ist auch schon relativ weit fortgeschritten und man kann schon gut sehen, wie die Brücke mal aussehen wird. Das Bauwerk sieht von hier unten schon sehr beeindruckend aus. Die Arbeiter, die da oben arbeiten, haben meinen vollen Respekt. Nachdem wir uns alles ausführlich angesehen haben, geht die Fahrt im Schneckentempo über den Dam. Ich weiß nicht, mir ist das immer ein wenig unheimlich hier drüber zu fahren, keine Ahnung ich hab immer ein wenig Respekt vor so gigantischen Bauwerken. Da kommen mir immer diverse Horrorszenarien in den Sinn.
In Boulder City suchen wir uns ein Restaurant mit normal sauberen Toiletten. Ach ja, das Essen war auch ok aber gerade nicht so wichtig. Und dann ist es soweit es heißt:
Las Vegas hat sich seit unserem letzten Besuch 1997 ganz schön verändert. Auch schon hier in den Außenbezirken ist alles irgendwie größer geworden. Aber dank unseres Rand McNally und meiner gnadenlos guten Beifahrer-Fähigkeiten schaffen wir es den Strip wieder zu finden.
Wie erwartet ist hier ganz schön was los und so dauert es auch eine ganze Weile, bis wir unser Hotel erreichen. Da wir kein Geld für Valet Parking ausgeben wollen, fahren wir direkt ins Parkhaus. Ok, wir hatten da auch noch keine Ahnung wie weit wir unser Gepäck durchs Hotel schleppen müssen sonst wäre die Entscheidung vielleicht anders ausgefallen. Also schleppen und rollen wir unseren diversen Gepäckstücke durchs Hotel bis zu den Aufzügen zu den Zimmern. Hier warte ich dann auf dem Kofferberg bis mein Mann an der Rezeption die Schlüssel geholt hat. Es dauert eine halbe Ewigkeit bis er wieder da ist.
In der Halle im Hotel Paris.
Mann, bin ich froh, als wir dann endlich in unserem Zimmer sind. Das ist nämlich super toll. Mit Aussicht auf dein Eifelturm und die Wasserfontäne vor dem Bellagio. Ok, hier halte ich es auf jeden Fall zwei Tage aus.
Obwohl uns das Zimmer sehr gut gefällt, zieht es uns schnell hinaus auf die Straße. Wir schlendern den Strip hinauf Richtung Venetian. Mann, hat sich hier viel verändert. Mein Mann hatte 1999 die ganzen neuen Hotels schon gesehen, aber 1997 als ich das letzte Mal hier war, gab es die alle noch nicht. Das Bellagio war damals noch im Bau und eine riesige Baustelle.
Das Bellagio ist auch unser erstes Ziel, denn außer den neuen Hotels will ich mir auch sehr gerne einer der großen Shows anschauen. Die Wahl fällt auf „O“ und dafür wollen wir uns gleich mal ein paar Karten sichern. Nachdem das erledigt ist, geht es weiter Richtung Venedig.
Im Cäsars Palace trinken wir unseren ersten richtigen Kaffee nach fast 2 Wochen, aus richtigen Tassen. Mmmmmm ist der lecker. Ich weiß nicht genau woran es liegt, aber irgendwie finde ich LV nicht mehr so toll, wie ich es in Erinnerung hatte. Es sind Massen von Menschen unterwegs und dann diese Mexikaner mit den Kärtchen, die sie einem schnipsend alle 2 Meter vor die Nase halten. Das nervt tierisch! Na gut, Schlampen Memory sollten wir ja erst knapp drei Jahre später kennen lernen.
Auch das Venetian, auf das ich mich eigentlich total gefreut hatte, gefällt mir nicht so, die Gondeln find' ich eher lustig. Die Vorstellung, sich da durchs Hotel rudern zu lassen.... Na ja jeder findet halt andere Dinge schön.
Irgendwie ist das hier nicht so unsere Welt.
Es gibt aber auch total interessante Dinge zu beobachten. Ich hab z.B. noch nie so viele Frauen gesehen, die nicht auf ihren hohen Schuhen laufen können. Ich frage mich dauernd, warum sie die überhaupt anziehen , das muss ja auch ziemlich weh tun. Es gibt diejenigen, die total humpelig laufen. Dann die, die sich auf ein männliches Wesen stützen, damit sie nicht umfallen. Das zu beobachten ist wirklich witzig.
Zu Abend wollen wir im Hard Rock Café essen. Deswegen machen wir uns auf den Rückweg, der ziemlich lang ist. Aber so haben wir richtig Hunger, als wir da ankommen.
Wir bekommen einen Tisch auf der neuen Terrasse. So haben wir beim Essen eine tolle Aussicht auf die Straße.
Danach gönnen wir uns noch einen leckeren Kaffee im Planet Hollywood. Allerdings dauert es eine Weile bis der Besitzer die Tassen aus dem hintersten Eck seines Schrankes gekramt hat.
Lecker-Schlecker
Zum Abschluss fahren wir noch auf den Eifelturm und genießen die Aussicht von oben. Unglaublich wie riesig diese Stadt geworden ist von der Stromverschwendung möchte ich gar nicht erst anfangen.
So und zum Abschluss noch ein Foto aus unserem Zimmer.
Gute Nacht.